Paderborn vom Jahn vorgeführt: Eines Drittligisten unwürdig

Nach zwei Siegen in Folge schien der SC Paderborn die endlose Negativserie der letzten Monate endgültig beendet zu haben. Was dann jedoch beim Auswärtsspiel in Regensburg folgte, glich einem Offenbarungseid. Mit 0:3 wurde der Zweitliga-Absteiger vom Aufsteiger überrannt und hätte dabei durchaus fünf (!) weitere Gegentreffer kassieren können. Die Abwehr präsentierte sich eines Drittligisten unwürdig, auch die Einstellung der gesamten Mannschaft ließ Fragen offen. Ein Kommentar.

"Wir waren zu selbstsicher" – Fans stellen Support ein

Es hätte eine perfekte englische Woche mit drei Siegen und aus drei Spielen werden können. Besonders nach dem 4:2-Sieg gegen Chemnitz, als der SCP das Spiel innerhalb weniger Sekunden drehte, gingen viele Fans davon aus, dass sich ihr Team nun gefunden hatte – das Gegenteil ist jedoch der Fall: "Wir waren zu selbstsicher", musste Kapitän Tim Sebastian gegenüber der "Neuen Westfälischen" einräumen. Wer in der 3. Liga glaubt, ohne den vollen Einsatz antreten zu müssen – so geschehen in Regensburg -, braucht im Grunde gar nicht erst antreten. Und so sahen die 200 mitgereisten Fans eine unterirdische erste Halbzeit und stellten den Support nach dem 0:3 bis zum Abpfiff ein – zurecht!

Ungenügende und peinliche Abwehrarbeit

Erschreckend war vor allem die Anzahl der Fehler in der Abwehrarbeit. Der Jahn, der wenige Tage zuvor noch mit 0:4 in Zwickau unterlag, erarbeitete sich vom Anpfiff weg Chancen im Minutentakt und traf innerhalb der 90 Minuten gleich fünf Mal das Aluminium. Beim SC Paderborn hätte sich niemand beschweren dürfen, wenn diese Schüsse allesamt im Tor gelandet wären – verdient gewesen wäre es. Denn wie sich die Abwehr am Samstag in der Continental Arena über weite Strecken präsentierte, war mehr als peinlich. Zweikampfverhalten, Stellungsspiel und Deckungsarbeit: Der Hintermannschaft der Ostwestfalen muss in allen Bereich eine ungenügende Leistung attestiert werden. "Es ist schon dramatisch, was wir für Eigenfehler produzieren", stellte Trainer René Müller entsetzt fest. Schon im bisherigen Saisonverlauf präsentierte sich die Abwehr alles andere als sicher: 17 Gegentreffer in neun Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Nur Bremen II und Mainz II kassierten noch mehr Tore. Zuletzt konnte die starke Offensive die Sorgen in der Abwehr überdecken (sieben Tore in zwei Spielen), doch am Samstag lief auch im Spiel nach vorne wenig zusammen. Dass es einigen Spielern offensichtlich an der richtigen Einstellung mangelte, ist insofern erschreckend, als dass zehn der elf Akteure aus der Startelf von Samstag über Erst- und Zweitliga-Erfahrung verfügen.

Rostock kommt: Paderborn ist gewarnt

Dass der SCP Potential hat, um zumindest in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen, haben die Partien gegen Erfurt und Chemnitz gezeigt. Dennoch wurde die seit Monaten anhaltende Talfahrt immer noch nicht endgültig gestoppt. Und werden die eklatanten Abwehrfehler nicht behoben und arbeitet die Mannschaft nicht an ihrer Einstellung, dürfte das 0:3 in Regensburg nicht der letzte Offenbarungseid in dieser Saison gewesen sein. Klar ist: Am kommenden Freitag ist ein Sieg gegen Hansa Rostock als Reaktion auf die Pleite in Regensburg Pflicht. Paderborn sollte jedoch gewarnt sein: Die Kogge ist derzeit in Torlaune: Gegen Zwickau netzten die Norddeutschen zuletzt gleich für Mal an …

 

   

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