Paderborn vor Aufstieg, Münster watscht Köln ab
Am Samstag stand in der 3. Liga ein weiterer Teil des 30. Spieltags auf dem Programm. Während Paderborn in Osnabrück einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen konnte, so verhinderte Bremen mit einem Remis gerade noch den rechnerischen Abstieg. Torreich gewann des Weiteren Münster in Köln, sowie Jena gegen Aalen. Würzburg siegte indes verdient gegen Halle und Chemnitz verlor sogar in Überzahl gegen den SV Meppen.
Osnabrück 0:5 Paderborn: Paderborn so gut wie aufgestiegen
Der Spitzenreiter aus Paderborn übernahm an der Bremer Brücke gegen die gerade erst geretteten Osnabrücker von Beginn an das Heft des Handelns. Zwei Ecken in den ersten Minuten führten zu Abschlüssen von Michel und Strohdiek, doch Gersbeck im Tor der Lila-Weißen war auf dem Posten. Nach gut einer Viertelstunde trauten sich auch die Niedersachsen mal nach vorne. Eine Flanke von rechts landete bei Iyoha, der diese sofort herunternahm und abzog. Zingerle stand jedoch richtig und konnte den Flachschuss parieren. Der Druck der Ostwestfalen nahm aber in Richtung Pause wieder zu. Einen Schuss von Michel in der 30. Minute musste Susac auf der Linie klären, doch drei Minuten später brachte Robin Krauße den Ligaprimus verdient in Führung. Krasniqi hatte als letzter Mann den Ball verloren und dem Offensivmann das Tor quasi serviert. Nach der Führung schaltete Paderborn wieder einen Gang zurück und nahm das 1:0 mit in die Pause.
Aus der Kabine legten die Gäste wieder mit Vollgas los. Michel legte den Ball im Getümmel auf Ritter ab, der mit seinem schnellen Abschluss noch an Gersbeck im kurzen Eck scheiterten (48.). Im Stile eines Spitzenteams erzielte der SCP folgerichtig in der 51. Minute die Vorentscheidung. Christopher Antwi-Adjei zog aus 22 Metern ab und traf perfekt ins linke Eck. Osnabrück zerfiel teilweise in die eigenen Bestandteile. Spielerisch kombinierte sich Paderborn durch die Abwehr der Gastgeber und wieder um Christopher Antwi-Adjei erzielte nach 60 Minuten das 3:0. Es wurde immer bitterer für die Gastgeber. Nach einem Ellbogeneinsatz in der 70 Minuten musste Defensivmann Konstantin Engel sogar noch mit Gelb-Rot vom Feld. Keine fünf Minuten später zahlte sich die Überzahl auch gleich aus, denn Philipp Tietz stellte gegen bemitleidenswerte Gastgeber auf 4:0, sein Kollege Wassey in der 85. sogar noch auf 5:0. Der SCP setzte mit dem Kantersieg ein mehr als dickes Ausrufezeichen im Aufstiegskampf und ist bei elf Punkten Vorsprung faktisch nicht mehr von den ersten beiden Rängen der Liga zu verdrängen.
Köln 2:4 Münster: Preußen in bester Spiellaune
Nach den enttäuschenden letzten Wochen lief für die heimische Fortuna auch das Spiel gegen Münster von Beginn an so gar nicht nach Plan. Schon nach einer Viertelstunde konnte Lion Schweers nach einer Ecke von Kobylanski eine Unachtsamkeit in der Defensive der Domstädter nutzen und die Preußen – wohlgemerkt per Hacke – mit 1:0 in Führung bringen. Die erste Chance der Hausherren ließ bis in die 25. Minute auf sich warten, wurde dafür aber richtig gefährlich. Ein Distanzschuss von Farrona-Pulido wurde abgefälscht und flog nur hauchzart am Pfosten vorbei. Dennoch täuschte der Eindruck nicht, dass die Gäste den besseren Fußball auf den Rasen brachten. Adriano Grimaldi bestätigte dies mit dem verdienten 2:0 nach 36 Minuten. Ein langer Pass in den Lauf von Fritz wurde von eben jenem ins Zentrum gelegt, wo der Stürmer Grimaldi per Kopf die Führung erhöhte.
Münster machte sich in den zweiten 45. Minuten die gute Ausgangslage ein wenig kaputt. 120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff passte Keita-Ruel das Leder in die Mitte. Schwarz versuchte zu klären, traf aber nur das Bein von Teamkollege Menig, sodass die Kugel im eigenen Tor landete. Das kurze Aufbäumen der Heimelf wurde aber schnell im Keim erstickt, als Philipp Hoffmann nur zehn Minuten später aus der Drehung mit dem 3:1 den alten Abstand wieder herstellen konnte. Die Antwerpen-Elf spielte sich im Anschluss in einen kleinen Rausch. Wieder nur zehn Minuten nach dem 3:1 erhöhte Grimaldi mit seinem Doppelpack auf 4:1. Fortuna kam erst in der 85. Minute durch den eingewechselten Bender noch zu einem Ehrentreffer, doch mit lockerem Sommerfußball brachten die Gäste den hochverdienten Sieg dennoch über die Zeit. Die Krise in Köln wird dagegen immer größer.
Halle 1:3 Würzburg: Kickers gewinnen verdient in Halle
Im Erdgas-Sportpark geht es in dieser Saison wahrlich nur noch um die berühmte "goldene Ananas". Dennoch entwickelte sich eine muntere Partie, in der Ademi nach 11 Minuten die erste Chance hatte. Im Fallen zielte der Stürmer noch auf den ersten Pfosten, doch sein Abschluss ging am Tor vorbei. Auch gut fünf Minuten später waren es die Gäste über Nikolaou und Mast mit einer weiteren Chance. Der Abschluss von Mast flog aber einen Meter über das Tor. Verdientermaßen belohnte sich Würzburg nach gut einer halben Stunde. Der aktive Nikolaou brachte seinen Farben mit 1:0 in Führung. Ein Freistoß von Mast landete abgeprallt bei Ademi, der die Kugel wieder in die Box löffelte. Nikolaou bedankte sich und köpfte die Pille unglücklich für Keeper Schindler ein. Erst in der Schlussminute der ersten Halbzeit hatte Zenga mit einem Abschluss aus 18 Metern mal eine Chance für Halle, doch Drewes parierte sicher.
Die Kickers starteten auch nach der Pause wieder deutlich besser. Mast trieb den Ball nach vorne und legte über Ademi quer auf Baumann. Dessen Schuss aus 15 Metern klatschte nur an den Pfosten. Eine Viertelstunde später erkonterte sich Würzburg vermeintlich die Vorentscheidung. Wagner marschierte auf Schnitzler zu und legte im letzten Moment auf Mast quer, der nur noch einschieben musste. Quasi im Gegenzug brachte sich Halle wieder auf den Zettel, nachdem Maximilian Ahlschwede einen Freistoß von Lindenhahn unglücklich den Ball ins eigene Tor bugsiert hatte. In den letzten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Erst verpasste Gjasula per Kopf den Ausgleich (83.), dann vergab Bytyqi völlig frei die Entscheidung (86.) und eine Minute später machte der Mittelfeldmann aus kurzer Distanz doch den Deckel auf das Spiel (87.).
Chemnitz 1:2 Meppen: Chemnitz reicht selbst eine Überzahl nicht
Die Horror-Wochen in Chemnitz nahmen zunächst auch gegen den SV Meppen kein Ende. Nach dem besiegelten Abstieg durch die Insolvent wollte man sich im Heimspiel zumindest von den eigenen Fans weiter würdig verabschieden. Doch nach gerade einmal 18 Minuten wurden diese schon wieder enttäuscht. Ein Steilpass auf Granatowski wurde ins Zentrum quergelegt, wo Kremer ohne Mühe einschieben konnte. Mitte der ersten Halbzeit wendete sich das Blatt aber zunehmend. Ein Treffer von Slavov nach 26. Minute wurde aufgrund eines Stürmerfouls noch aberkannt. Acht Minuten später musste dann der Meppener Keeper Domaschke mit glatt rot vom Feld, nachdem er einen Versuch von Hansch vor dem Strafraum mit den Händen abwehrte. Eine gute Chance oder gar ein Treffer gelang den Gastgebern aber in der ersten Hälfte nicht mehr.
Auch nach dem Seitenwechsel kam von Chemnitz in Überzahl nur sehr wenig. Die gefährlichen Aktionen gingen in der Regel auf das Konto der Gäste. Nur ein Schuss von Mlynikowski in der 51. Minute sorgte nach der Pause für ein wenige Gefahr. Es dauerte bis zur 70. Minute, ehe der Ausgleich wirklich in der Luft lag. Endres traf per Kopf die Latte des SVM-Tores. Die Gäste dagegen verpassten vier Minuten später die Entscheidung, als Kremer an Kunz scheiterte und direkt im Anschluss Bähre am Tor vorbeizog. Endlich nahm das Spiel wieder an Fahrt auf und auch der CFC wurde aktiver. Slavov versuchte es 10 Minuten vor dem Ende per Kopf, aber Gies parierte die Kugel sicher. Fünf Minuten vor dem Ende erzwangen die Himmelblauen schließlich den Ausgleich. Zuerst traf Baumgart nach einem Freistoß noch die Latte, doch zwei Minuten später nickte Frahn einen Flanke von rechts zum 1:1 ein (83.). Als der Punkt schon gesichert schien, konnte Tankulic für die Gäste sogar noch den 2:1-Siegtreffer erzielen. Für Chemnitz werden die Tage immer schwerer, denn nach der Insolvenz fehlte gegen die Emsländer am Ende auch ein wenig das Glück.
Jena 3:2 Aalen: Carl Zeiss baut die Heimserie aus
In einem weiteren Spiel um die goldene Ananas erwischten die Gastgeber aus Jena den besseren Start in die Partie. Schon nach acht Minuten nahm Manfred Starke auf dem Flügel Tempo auf und legte auf Günther-Schmidt ab. Dessen Abschluss wurde aber noch in der Abwehrreihe des VfR geblockt. Während die Thüringer klar das spielbestimmende Team blieben, präsentierte sich Aalen in der erstaunlich lethargischen Form der Vorwochen. Die Führung der Gastgeber war letztlich eine Frage der Zeit. Julian Günther-Schmidt stand nach einem abgeprallten Schuss von Suczsuz in der 32. Minute goldrichtig und netzte ein. Die hochverdiente Führung hielt bis in die Pause.
Kurz danach wurde sie aber aus dem Nichts egalisiert. Welzmüller schickte direkt nach Wiederanpfiff Schnellbacher auf die Reise, der den Ball am heraus eilenden Coppens vorbei zum Ausgleich verwertete. Carl Zeiss zeigte sich unbeeindruckt. Schon zehn Minuten später hätte Rene Eckardt per Schlenzer wieder die Führung erzielen können, verpasste das Tor aber nur haarscharf (59.). Eine Minute später schnürte Günther-Schmidt mit einem Distanzhammer seinen persönlichen Doppelpack. Diesmal machte Jena nicht den Fehler das Spiel knapp zu gestalten. 20 Minuten vor dem Ende landete ein Abstoß bei Pannewitz, der sofort auf Eckardt durchsteckte. Im Strafraum sah dieser den mitgelaufenen Sucsuz, der nur noch einschieben musste. Im direkten Gegenzug kam der VfR sofort zurück. Eine Ecke landete zunächst am Pfosten, doch Vasiliadis staubte per Grätsche zum 2:3 ab. Ein drittes Mal ließ sich Jena die Führung aber nicht kaputt machen und konnte den verdienten Sieg über die Zeit retten.
Großaspach 2:2 Bremen II: Werder nur noch rechnerisch zu retten
Für den SV Werder Bremen II entpuppte sich die Partie in Großaspach zur letzten rechnerischen Chance auf den Klassenerhalt. Die erste Gefahr im Spiel ging aber dennoch von den Gastgebern aus. Eine Flanke von Vitzthum köpfte Rodriguez in Richtung Tor und verfehlte das lange Eck nur knapp (7.). Nach einer Viertelstunde zeigte sich auch Werder erstmals vor dem Tor, dann aber mit Macht. Rafael Kazior brachte seinen Farben nach einer Flanke von Niklas Schmidt mit 1:0 in Führung. Gut und gerne hätten die Bremer auch nachlegen können, denn Broll konnte in der 22. Minute nur dank eines starken Reflexes das 0:2 gegen Eggersglüß verhindern. Die Gastgeber konnten sich zur Pause auch noch mehrfach bei ihrem Keeper bedanken, dass es nur 0:1 stand. Ein starker Flachschuss von Schmidt konnte der Schlussmann nach 33 Minuten überragend parieren.
Das Bild änderte sich auch nach dem Wechsel kaum. Nur 180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff scheiterte wieder einmal Schmidt an Broll. Wie es dann immer so ist, so kam die SGS mit dem ersten sauberen Angriff sofort zum Ausgleich. Ein Schuss des eingewechselten Röttger wurde von Volkmer unhaltbar zum 1:1 abgefälscht. Verdientermaßen holten sich die Gäste aber die Führung sofort wieder zurück, als Routinier Marc-André Kruska in der 66. Minute per Elfmeter das 2:1 erzielte. Es wurde richtig rasant im Stadion. Eine Minuten nach dem Tor traf Röttger nur die Latte des Bremer Tores. Wieder nur zwei Zeigerumdrehungen später scheiterte erst Kazior im Eins gegen Eins an Broll und im Gegenangriff traf diesmal Leist nur die Latte. Aspach warf alles nach vorne und scheiterte nun immer wieder an Oelschlägel, der gleich mehrere Eins gegen Eins Situationen parierte. In der letzten Minute der regulären Spielzeit war der Keeper aber machtlos, als Julian Leist doch noch den Ausgleich erzielen konnte. Das Remis reichte Werder am Ende, um den rechnerischen Abstieg am 30. Spieltag gerade noch zu verhindern.