Paderborn-Fans rufen zu Demo vor dem Rathaus auf

Bevor sich am Samstag rund 1.500 Fans des SC Paderborn zum entscheidenden Auswärtsspiel um den Klassenerhalt auf den Weg nach Osnabrück machen, wollen die Anhänger am Donnerstag vor dem Paderborner Rathaus demonstrieren. Hintergrund sind die Finanzsorgen des Zweitliga-Absteigers.

Fans fordern städtische Unterstützung

Wie am Dienstag bekannt wurde, fehlen den Ostwestfalen rund zwei Millionen Euro für die Drittliga-Lizenz der kommenden Saison. Der Knackpunkt: Von der Stadt Paderborn ist derzeit keine große Hilfe zu erwarten. Mit der Demo (ab 18 Uhr) wollen die Fans am Donnerstag ein Zeichen setzen und ihren Unmut über die ausbleibende Unterstützung zum Ausdruck bringen. Parallel zur Demo ist im Rathaus eine Sitzung des Stadtrats angesetzt. Dort soll entschieden werden, ob die Stadt dem Verein Tilgungsleistungen für das Darlehn zum Bau des Stadions (49.000 Euro) und die Pachtzinsen für die beiden Profiplätze des Trainingszentrums (138.000 Euro) stundet – ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Fans, die über Spenden und T-Shirt-Verkäufe über 10.000 Euro gesammelt haben, kritisieren, dass sich die Stadt während der Bundesliga-Saison mit dem SCP gerühmt habe, nun aber nichts mehr vom Verein wissen wolle. Zudem führen die Anhänger verschiedene Beispiele an (u.a. Rostock, Chemnitz und Osnabrück), in denen die Stadt dem jeweiligen Verein unter die Arme gegriffen hätte. "Warum ist so etwas in Paderborn nicht möglich?", fragen die Fans in einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Dort heißt es auch: "Wenn die Stadt jedes Jahr 2,7 Millionen Euro in ein Theater investieren kann, dann muss doch auch etwas für den kulturell sehr wichtigen SC Paderborn 07 übrig sein!"

Stadt sieht "Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht"

Warum die Stadt jedoch eine Finanzspritze ablehnt, begründete Bürgermeister Michael Dreier Anfang März so: "Die Stadt Paderborn hat in der Vergangenheit sehr viel für die Rahmenbedingungen des SC Paderborn getan, sieht jetzt jedoch die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht." Dreier erinnerte unter anderem an den städtischen Zuschuss für den Bau des Stadions in Höhe von 3,4 Millionen Euro sowie die Gewährung eines Darlehens von 2,5 Millionen Euro. Auch in den Ausbau der Infrastruktur rund um das Stadion habe die Stadt weitere Millionen investiert, vier Millionen Euro seien zudem in das Nachwuchsleistungszentrum geflossen. "Damit hat die Stadt Paderborn maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verein insgesamt über hervorragende Bedingungen verfügt", heißt es weiter.

Ob die Fans die Stadt nun zu einem Umdenken bewegen können? Die Zeit drängt! Bis zum 2. Juni muss der SCP die Finanzlücke geschlossen haben – ansonsten droht der Lizenzentzug und der damit verbundene Zwangsabstieg in die Regionalliga.

   

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