Osnabrücker Zittersieg in Überzahl – Uerdingen verspielt 2:0

Dank einer couragierten Leistung konnte der Karlsruher SC die Partie gegen Fortuna Köln nach Rückstand noch mit 3:1 gewinnen. Tabellenführer Osnabrück musste sich gegen 1860 München strecken, denn trotz Unterzahl der Gastgeber kamen die Lila-Weißen nur zu einem knappen 2:1-Sieg. Die Verfolger vom Halleschen FC spielte gegen Jena 0:0, während sich der KFC Uerdingen trotz Zwei-Tore-Führung gegen den SV Meppen mit 2:3 geschlagen geben musste. Zudem spielten: Würzburg-Aalen (2:1) und Großaspach-Lotte (0:1).
1860 1:2 Osnabrück: Ausgleich in Unterzahl, aber ohne Punktgewinn
Stürmer Benjamin Girth war nach dem Derby-Sieg gegen Meppen das Top-Thema bei seinem neuen Arbeitgeber und sollte auch bei seiner ersten Auswärtspartie im Dress des Tabellenführers im Fokus stehen. Nach einem forschen Beginn von 1860 München, den Nico Karger beinahe mit einem Schlenzer ins rechte Eck veredelt hätte (2.), war Girth zur Stelle – nach einer Flanke von Bashkim Renneke auf den zweiten Pfosten stand der Winter-Neuzugang goldrichtig und erzielte sein zweites Tor im zweiten Spiel (7.). Schnell hätte Anas Ouahim mit einem Abschluss vom Strafraumeck nachlegen können, doch der Ball ging knapp am Gehäuse vorbei (10.). Der offensive Zehner der Osnabrücker blieb auch in Folge einer der auffälligsten Akteure, wurde aber bei einem weiteren Abschluss von einem Münchener Verteidiger geblockt (32.) oder konsequent von der Gästeabwehr aus dem Spiel genommen (36.). Zweimal reklamierte Stefan Lex (28., 45.) einen möglichen Foul- bzw. Handelfmeter für die Sechziger, die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Alt blieb jedoch stumm.
Auch die zweite Halbzeit begann mit einem engagierten Auftritt der 1860er: Sascha Mölders konnte bei einem Kopfball jedoch nicht genug Druck hinter die Kugel bringen (48.). Doch wie schon in den ersten 45 Minuten nahmen sich die Löwen selbst vermeintlich aus dem Spiel, denn Aaron Berzel stoppte Girth als letzter Mann, Schiedsrichter Alt entschied auf Notbremse und Rote Karte (57.). Aber kurz darauf dann die große Überraschung, denn in Unterzahl ließ sich Mölders keine weitere Chance entgehen und traf aus der Distanz zum Ausgleich (61.) – die Vorbereitung kam vom eingewechselten Neuzugang Prince-Osei Owusu. Die Hausherren verteidigten das Unentschieden danach geschickt, bis Osnabrück in der Schlussphase noch einmal zuschlug – durch (natürlich) Benjamin Girth. Nach einer Ecke von Ouahim kommt der Ball vom Gegner zum Stürmer, der am langen Pfosten erneut bestens stand und nur noch einnicken musste (80.). 1860 München stemmte sich noch einmal gegen die Niederlage, konnte den abgezockten Tabellenführer allerdings nicht mehr in Bedrängnis bringen. In der Rangliste liegt der VfL nun bereits zehn Punkte vor dem vierten Tabellenplatz.
Meppen 3:2 Uerdingen: Drei-Tore-Finish in 6 Minuten
Nach chaotischen Tagen war Interimscoach Stefan Reisinger um Normalität bei den Gästen bemüht, beinahe hätte seine Mannschaft jedoch einem frühen Rückstand hinterherlaufen müssen: Julian von Haacke bereitete für Nico Granatowski vor und der Pfosten rettete die Uerdinger (1.) beim Abschluss des Angreifers. Auch in der Folge hatte der KFC große Schwierigkeiten in der ersten Partie nach Stefan Krämer einen Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Aber auch Nick Proschwitz belohnte den SV Meppen nicht für einen engagierten Auftritt, als er einen Ball aus kürzester Distanz auf den Schlappen bekommt, jedoch knapp am Pfosten vorbeizielte (22.). Dann jedoch der Überraschungsmoment der Uerdinger, bei denen Maximilian Beister seinen Sturmpartner Osayamen Osawe fand, der den Ball wiederum aus zehn Metern in den Kasten der Hausherren donnerte (29.) – das Schiedsrichtergespann entschied allerdings zuvor auf Abseits. Auch kurz danach wurde es knifflig für Schiedsrichter Michael Bacher, als René Guder nach einem Zweikampf mit Christian Dorda im Strafraum fiel (35.): Korrekterweise gab es jedoch keinen Foulelfmeter für die Meppener.
Die überraschende Wende der Partie folgte kurz nach Wiederanpfiff: Stefan Aigner, der aufgrund diverser Nicklichkeiten bereits am Rande des Platzverweises wanderte, legte den Ball nach einem klasse Solo-Lauf bis zur Grundlinie für Beister auf und schon führte der KFC (48.). Zuvor hatte Uerdingens Torhüter René Vollath seine Mannschaft noch mit einem hervorragenden Reflex nach einer Ecke vor dem Rückstand bewahrt (47.). Mit der Führung im Rücken gewann das Spiel der Krefelder an Sicherheit, doch die besseren Chancen hatte weiterhin Meppen, wenngleich ihnen die Präzision im letzten Zuspiel oft fehlte (61., 74.). Eine Kombination der Neuzugänge erhöhte schließlich die Führung der Uerdinger, ein Zuspiel von Roberto Rodriguez verwandelte Osawe zum 2:0 (75.). Mit Wut im Bauch rannte Meppen an und kam zum höchstverdienten Anschluss durch Nick Proschwitz kurz vor Schluss: Der Stürmer bereitet den Angriff selbst vor, spielte auf Joker Deniz Undav raus, dessen Flanke zurück auf Proschwitz' Kopf kam und im Netz landete (84.). Max Kremer sorgte schließlich für eine eigentlich gerechte Punkteteilung, als sein Schuss kurz vor Ende im Kasten der Uerdinger landete (88.), doch für den KFC kam es am Ende noch dicker: In der fünften Minute der Nachspielzeit verursachte Dominic Maroh einen Handelfmeter, den Proschwitz doch noch zum 3:2-Siegtreffer für die Meppener verwandelte – was für ein Wahnsinn! Uerdingen kassierte damit die dritte Niederlage in Folge und bleibt Vierter, Meppen verbessert sich auf Rang 14.
Halle 0:0 Jena: Scheibenschießen ohne Erfolg für Halle
Im ungleichen Duell zwischen dem Drittplatzierten und dem Viertletzten der Liga geschah lange Zeit nichts. Beide Teams agierten in weiten Teilen der ersten Halbzeit mit großer Vorsicht, echte Chancen entwickelte sich vor keinem der beiden Gehäuse. Selbst nach einem Durcheinander im Strafraum der Hallenser kam das Gästeteam zu keinem vernünftigen Abschluss (29.), einzig ein darauf folgender Distanzschuss von Jan Washausen sorgte für etwas Spannung vor dem Kasten.
An diesem Bild änderte sich auch bis Mitte der zweiten Halbzeit nichts. Lediglich ein Kopfball von Matthias Fetsch sorgte für kurze Aufregung, doch auch diese Chance ging knapp am Kasten von Raphael Koczor vorbei (51.). Dann jedoch begann ein munteres Scheibenschießen des HFC, bei dem die Hausherren minütlich durch Tobias Schilk (62.), Björn Jopek (63.), Bentley Baxter Bahn (64.) oder Braydon Manu (67.) in Führung hätten gehen können. Auch danach rannten die Hallenser weiter an, hundertprozentige Chancen konnte sich die Elf von Torsten Ziegner jedoch nicht mehr erspielen. Aber auch Jena hätte die Partie in der Schlussphase für sich entscheiden können, doch Maximilian Wolfram jagte den Ball aus sechzehn Metern weit über den Kasten (78.). Am Ende teilten sich die Mannschaften die Punkte. Halle bleibt damit Dritter, Jena steht nun knapp über dem Strich.
Karlsruhe 3:1 Köln: KSC dreht den Rückstand souverän
Als erster Verfolger des Tabellenführers lud der Karlsruher SC zum Spiel ein, doch das erste Erfolgserlebnis der Partie konnten die Gäste aus Köln für sich verbuchen: Rechtsaußen Thomas Bröker bereitete den Ball für Linksaußen Dominik Ernst vor, schon führte der vermeintliche Außenseiter (5.). Der KSC bemühte sich um eine direkte Antwort und hätte möglicherweise einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, denn bei einem Abschluss von Damian Roßbach landete der Ball (unfreiwillig) an der Hand von Bernard Kyereh Mensah (9.). Die Kölner überließen den Hausherren das Spiel, kamen aber zu den gefährlicheren Chancen: Hamdi Dahmani zog aus rund dreißig Metern ab und zwang Benjamin Uphoff somit zur Parade (18.). Auch Torschütze Ernst hätte erneut jubeln können, seinen Schuss aus der Strafraummitte fischte Uphoff knapp aus der rechten Ecke (28.). Karlsruhe setzte die Gäste weiter unter Druck und wähnte sich dem Ausgleich nahe, als Anton Fink den Ball einschob, sich dabei aber vermeintlich im Abseits befand – strittige Entscheidung (39.).
Auch in der zweiten Hälfte drängte Karlsruhe wieder auf den Kasten der Fortuna, sodass sich Roßbach kurze Zeit später doch noch belohnen konnte – Marvin Wanitzeks Ecke erreicht den aufgerückten Verteidiger, der sich gegen zwei Kölner durchsetzte und den Ball versenkte (55.). Beflügelt von diesem Treffer machte der KSC weiter das Spiel und ging folgerichtig durch einen Doppelschlag in Führung: Zuvor noch als Vorbereiter geglänzt, trug sich Wanitzek mit einem Distanzschuss auch in die Liste der Torschützen ein (65.). Fortuna Köln suchte nach einer passenden Antwort, doch am Ende machte der Rekordtorschütze der Dritten Liga den Deckel drauf – nach einer Flanke von Marc Lorenz traf Fink zum 3:1 für den KSC (80.). Eigentlich hätte Marvin Pourié, der Keeper Nikolai Rehnen den Ball auf Höhe der Mittellinie schon abnahm, noch weiter erhöhen können, doch der Stürmer und Lorenz waren sich nicht ganz einig und konnten so kurioserweise keinen Abschluss auf das verlassene Tor bringen. Am verdienten Sieg änderte diese Panne für den KSC nichts mehr. In der Tabelle bleibt Karlsruhe Zweiter, während die Fortuna nun auf einem Abstiegsplatz steht.
Würzburg 2:1 Aalen: Schuppan nutzt die Überzahl
Aufgrund der kurzfristigen Absage am letzten Spieltag war es für den VfR Aalen der erste Auftritt nach der Winterpause und den gestalteten anfangs nur die Würzburger. Orhan Ademi kommt nach einem Durcheinander im Aalener Strafraum mit dem Rücken zum Tor an den Ball, die Ablage konnte Simon Skarlatidis jedoch nicht verwerten (15.). Kurz danach dann aber der dicke Bock von Sebastian Schuppan, der die Kugel im eigenen Sechzehner per Hacke klären wollte und somit unfreiwillig für Luca Schnellbacher auflegte – auch vorbei (19.). Die nächste Chance ließ sich Skarlatidis nicht entgehen und jagte den Ball humorlos vom Strafraumeck in den Kasten (25.). Die Aalener zeigten sich unbeeindruckt, Matthias Morys reagierte nach einem Ballverlust am Schnellsten und setzte die Kugel nur knapp am Kasten vorbei (29.). Bis zur Pause wurde es etwas ruppiger, jedoch nicht mehr torgefährlich.
Auch die zweite Hälfte setzte sich entsprechend fort, Dominic Baumann prüfte die Reflexe von Keeper Daniel Bernhardt (63.), ehe Morys zu einem Traumtor ansetzte: Aus rund zwanzig Metern nahm er eine Kopfballhereingabe direkt aus der Drehung und schweißte die Kugel ins Würzburger Netz (67.). Aalen spielte weiterhin gut mit und steckte erst mit der Gelb-Roten Karte für Marian Sarr (84.) zurück. Würzburg nutzte die Überzahl in allerletzter Sekunde, Schuppan kam nach einem langen Ball per Kopf zum Abschluss und verwandelte zum 2:1-Siegtreffer (90. + 2).
Großaspach 0:1 Lotte: SGS vorne glücklos, hinten mit Pech
Die Torhüter Broll und Kroll hatten in der ersten Halbzeit beide nicht viel zu tun, denn in der Partie zwischen der SG Sonnenhof und den Sportfreunden überwog die Vorsicht. Erst nach einer längeren Phase des gegenseitigen Abtastens fielen Tim Wendel (21.) und Gerrit Wegkamp (24.) die Bälle in aussichtsreichen Positionen vor die Füße, Kevin Broll war jedoch beide Male auf der Hut. Steve Kroll dagegen unterlief nach einer halben Stunde den Ball bei einem Freistoß von Michael Vitzthum, Kapital konnten die Großaspacher daraus nicht schlagen.
In der zweiten Halbzeit startete auch wieder Lotte besser in die Partie, Alexander Langlitz schob den Ball allerdings unbedrängt am Kasten vorbei (49.). Abwehrchef und Kapitän Julian Leist hätte die Gastgeber dann in Führung bringen müssen, doch sein Fernschuss aus dreißig Metern wurde vom Lattenkreuz gehalten (53.). Ein zweites Mal scheiterte Großaspach in Person von Philipp Hercher am Aluminium, dessen Schuss von Keeper Kroll reflexartig an die Latte gelenkt wurde (69.). Infolgedessen gestaltete sich die Schlussphase wieder sehr zäh, keine von beiden Mannschaften wollten eine Extraportion Risiko wagen. Am Ende zahlte sich die Geduld für das Team von Trainer Nils Drube doch noch aus, sodass Neuzugang Toni Jovic am Ende einer Kombination zu einem Debüttor für die Sportfreunde Lotte kam (90.) und damit drei wichtige Punkte einfuhr.