VfL macht Aufstieg perfekt, Abstiegskampf wird immer enger

Die Zweitliga-Rückkehr des VfL Osnabrück ist perfekt! Durch den 2:0-Sieg gegen Aalen und die gleichzeitige Niederlage des SV Wehen Wiesbaden in Jena (1:3) stehen die Lila-Weißen bereits vier Spieltage vor Schluss als Aufsteiger fest. Während Karlsruhe mit 3:1 gegen Meppen gewann, ist Halle nach dem 3:0 über 1860 München Dritter. Im Abstiegskampf spielten Köln und Unterhaching 1:1, Großaspach unterlag bei Preußen Münster (0:2) und Zwickau besiegte Würzburg.

Osnabrück 2:0 Aalen: VfL macht Aufstieg perfekt

Schon nach drei Minuten Spielzeit hätte der heimische VfL gegen das Schlusslicht aus Aalen in Führung gehen können. Nach einer Ecke lenkte Blacha das Leder aus fünf Metern nur knapp neben das Tor. 20 Minuten lang spielte nur der VfL, ehe Aalen sich einmal ein wenig nach vorne traute. Nach einem langen Ball landete das Leder beim freien Sliskovic, der aber aus bester Position wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Als die Dominanz der Gastgeber gerade etwas nach lies, schlug der Ligaprimus doch zu. Ein Flanke von rechts köpfte Heider auf die linke Ecke, wo Bernhardt parieren konnte. Der aufgerückte Agu konnte den Abpraller aber aus der Nahdistanz abstauben (28.). Kurz vor der Pause hätte Heider sogar noch das 2:0 machen können, verpasste aber eine Hereingabe am Fünfer knapp.

Aalen versuchte nach der Pause etwas offensiver zu agieren. Johannes Bülers Abschluss aus 25 Metern markierte die beste Chance der Gäste in der 52. Minute, flog aber über das Tor. Obwohl das Geschehen auf dem Rasen weiter verflachte, stieg die Aufstiegsparty auf den Rängen. Durch das Zwischenergebnis aus Jena wurde der Aufstieg des VfL immer wahrscheinlicher. Girth hätte ihn in der 65. Minute schon perfekt machen können, setzte aber einen Kopfball nur knapp am Pfosten vorbei. Die Erlösung für den VfL ereignete sich in der 89. Minute, als Benjamin Girth das 2:0 für den VfL erzielte. Fans der Gastgeber stürmten den Rasen und feierten – wohlgemerkt während der Partie – mit den eigenen Spielern. Der hochverdiente Aufstieg des VfL war dennoch perfekt, während Aalen angesichts von acht Punkten Rückstand der Regionalliga immer näher kommt.

Karlsruhe 3:1 Meppen: KSC dreht die Partie

Die erste Aufregung im Karlsruher Wildpark bekamen die Fans in der 12. Minute zu sehen. Fink versuchte es aus zehn Metern mit einem Direktschuss, den Jesgarzewski auf der Linie möglicherweise mit der Hand geblockt hatte. Ein Pfiff blieb jedoch aus. Fünf Minuten später gingen etwas überraschend die Gäste aus dem Emsland in Führung. Amin flankte frei aus dem Halbfeld, wo Undav das Leder mit der Hacke zu Proschwitz leitete. Der Stürmer bedankte sich und hämmerte das Leder ins lange Eck (17.). Die Gastgeber antworteten umgehend in der 25. Minute. Topstürmer Marvin Pourie glich für seine – nach dem Gegentor merklich verunsicherten – Farben aus. Ein feiner Lupfer von Gordon hatte den Stürmer in Szene gesetzt, der den Ball aus 15 Metern ins rechte obere Ecke schlenzte. Der Ausgleich tat dem KSC gut, der in der Folge mächtig aufs Tempo drückte. Meppen kam kaum aus der eigenen Hälfte. Die beste Chance vor der Pause verpasste Camoglu, der nach einer Hereingabe von Pourie in der 37. Minute frei vor Domaschke nicht mehr an den Ball kam. Vor der Pause gelang den Gastgebern der Führungstreffer aber nicht.

Nach dem Pausentee präsentierten sich die Gäste wieder deutlich stabiler. Den Gastgebern ergaben sich sogar Konterchancen, von denen Lorenz in der 55. Minute eine verwandelte. Doch zuvor war schon eine Abseitsposition angezeigt worden. Drei Minuten später forderte Meppen einen Elfmeter nach einem Zupfer gegen Proschwitz, doch erneut blieb der Pfiff aus. Während die Gäste immer mehr das Spielgeschehen übernahmen, holte sich die Heimelf diesmal die Führung auf die eigene Seite. Christoph Kobald war in der 68. Minute zur Stelle und erzielte das 2:1. Nach einer Ecke von Lorenz landete das Leder bei Fink, der für den eingewechselten Kobald klatschen ließ. Aus kürzester Distanz konnte dieser das Leder zum umjubelten Treffer einschieben. Das Tor wirkte wie eine Belebung für Karlsruhe. Zehn Minuten vor dem Ende war es wieder einmal Matchwinner Marvin Pourie, der mit dem 3:1 das Spiel entschied. Damit bleibt Karlsruhe Zweiter und Meppen Zwölfter.

Jena 3:1 Wiesbaden: FCC schockt den SVWW

Überraschenderweise machte der abstiegsbedrohte FC Carl Zeiss von Beginn an den klar besseren Eindruck gegen die Gäste aus Wiesbaden. Eine Viertelstunde lang setzten die Wehener nur auf Konter und hatten nach einem Kopfball von Schäffler sogar die dicke Chance zur Führung. Coppens konnte überragend parieren. Quasi im Gegenzug ging Jena indes verdientermaßen durch René Eckardt in Führung. Eine Flanke von Brügmann konnte der Offensivmann im Einlaufen aus sechs Metern ins rechte Toreck veredeln. Wehen antwortete im Gegenzug, als ein Kopfball von Mockenhaupt von Wolfram auf der Linie geklärt werden musste (17.). Die Thüringer ließen sich in ihrem Spiel keineswegs beirren und spielten selbst weiter nach vorne. Wolframs perfekter Steilpass ging in den Lauf von Tietz, der alleine auf Kolke zulief und zum 2:0 rechts einschob (27.). Wehen wirkte ein wenig geschockt, probierte es im Anschluss vermehrt mit hohen Bällen. Ein solcher landete in der 31. Minute auf dem Kopf von Mrowca, der am starken Coppens scheiterte. Trotz weiterer Bemühungen wurden die Gäste vor der Pause kaum noch gefährlich, sodass Jena die Führung mit in die Kabine nahm.

Aus der kamen die Gäste mit viel Schwung. Keine zwei Minuten waren gespielt, da setzte Dittgen den freien Kyereh in Szene, der aus zwölft Metern an Coppens scheiterte. Der Druck der Gäste sorgte auf der Gegenseite für gute Konterchancen der Gastgeber. Nach einer Stunde hätte Starke eigentlich das 3:0 erzielen müssen, scheiterte aber nach Tietz-Vorlage frei vor Kolke. So blieben die Gäste im Spiel und kamen wieder heran. Dittgens Flanke in der 73. Minute köpfte Schäffler zum Einschluss in die Maschen. Wehen drückte weiter auf den Ausgleich, Jena hatte die besseren Chancen. René Eckardt verpasste in der 82. Minute eine Brügmann-Hereingabe und damit das mögliche 3:1. In der Nachspielzeit machte Felix Brügmann mit seinem Treffer dann doch noch den Deckel auf die Partie, sorgte für neues Leben im Abstiegskampf und für den Aufstieg des VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga. Wehen dagegen rutschte sogar auf den vierten Rang der Tabelle ab, hat aber nur einen Zähler Rückstand.

Halle 3:0 TSV 1860: Halle schiebt sich auf den Relegationsrang

Im Fernduell um die Aufstiegsplätze drängte der heimische HFC die Gäste aus München gleich von Beginn an in die eigene Hälfte. Fünf Minuten waren gespielt, da brachte Ajani das Leder erstmals von rechts scharf in die Box, wo Mai per Flugkopfball das Tor verfehlte. Entsprechend holten sich die Hallenser nach 18 Minuten die Führung durch Kilian Pagliuca. Bahn eroberte das Leder auf der linken Seite und brachte es punktgenau in die Box, wo Paglicua per Kopf zur Führung treffen konnte (18.). Die Löwen versuchten fünf Minuten später zu antworten. Nach einer Ecke in der 23. Minute setzte Owusu einen Kopfball knapp über das Tor. Halle blieb weiterhin im Besitz der Spielkontrolle, musste aber immer wieder Chancen der Löwen zulassen. Diese waren aber – wie in Person von Steinhart in der 34. Minute – zumeist am Ende zu unpräzise abgeschlossen und keine Gefahr. Somit nahm Halle die Führung mit in die Pause.

Nach dieser wurde es teils vogelwild im Stadion. Zuerst machten die Gäste mächtig Druck und hätten in der 53. oder 55. Minute ausgleichen müssen. Sowohl Lorenz frei vor dem Tor (53.), aber auch Lorenz per Kopf bzw. Owusu im Nachschuss (55.) brachten das Leder aber nicht im Tor unter. Halle antwortet wesentlich effektiver. Per Doppelschlag in der 59. und 65. Minute sorgten Sebastian Mai per Kopf und Marvin Ajani mit einem Traumschlenzer für die Entscheidung und den Sprung auf Rang drei der Tabelle. Mit dem dritten Tor war das Spiel entschieden, sodass der HFC nun umso mehr Hoffnungen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga haben darf.

Köln 1:1 Unterhaching: Dahmani-Hammer reicht Köln nicht

Im Kellerduell des Kölner Südstadions durften die heimischen Fortuna-Fans nach 16 Minuten erstmals jubeln. Hamdi Dahmani traf mit einem Sonntagsvolley am Samstag nach Abschlag von Rehnen aus 30 Metern ins Netz (16.). Köln verdiente sich die Führung im Anschluss. Dahmani hätte in der 27. Minute sogar erhöhen können, scheiterte aber im 1-gegen-1 an Königshofer. Ebenso überraschend wie die Kölner Führung fiel fünf Minuten später der Ausgleich der Hachinger durch Jim-Patrick Müller. Nach über acht Spielen ohne Tor legte Hufnagel das Leder flach in die Mitte des Strafraums. Obwohl der Ball abgefälscht wurde, konnte Müller diesen aus 10 Metern direkt nehmen und ins lange Eck neben den linken Pfosten platzieren. Das Tor schockte die Gastgeber, während sich Haching wieder zurückzog. Mit einem Remis ging es in die Pause.

Nach dieser wurden die Gäste aus Haching immer mutiger. Müller legte in der 52. Minute von der Grundlinie auf Dombrowka zurück, der aus guter Position acht Meter vor dem Tor verzog. Leider blieb es nicht bei einer hohen Anzahl Chancen im zweiten Durchgang, vielmehr wurde das Spiel immer zäher und unansehnlicher. Während Köln nicht so recht konnte, verlegte sich Haching aufs Kontern. Folgerichtig fiel kein weiterer Treffer im Südstadion. In der Tabelle verlässt Köln die Abstiegsränge vorerst, Unterhaching bleibt auf Rang 13.

Münster 1:0 Großaspach: Broll-Sahnetag zu wenig für Großaspach

Gegen die abstiegsbedrohten Aspacher startete die Heimelf aus Münster besser in die Partie. 12 Minuten waren absolviert, da ergab sich gleich eine Doppelchance für die Preußen. Broll musste einen Schuss aus spitzem Winkel gegen Dardashov parieren und den Abpraller verzog Braun am Tor vorbei (12.). Das Glück blieb der SGS weiter treu. Martin Kobylanski probierte es nach 27 Minuten aus der Distanz, traf aber nur den rechten Pfosten des Gästetores. Treffer sollten vor der Pause schließlich keine mehr fallen.

Dafür kam dieser direkt nach dem Seitenwechsel durch Cyrill Akono für die Heimelf. Klingenburg hatte zuvor mit einem Steckpass die Defensive der Gäste ausgehebelt, sodass Akono im kurzen Eck einnetzen konnte. Die Preußen blieben im Anschluss weiter dran und ließen nicht locker. Leist musste in der 55. Minute in letzter Sekunde vor Akono retten, vier Minuten später scheiterte Rodrigues Pires an Kevin Broll im SGS-Tor. Der Schlussmann der Gäste agierte teilweise im Privatduell mit der Offensive der Münsteraner und musste nach gut einer Stunde sogar einen Abschluss von Klingenburg nach einer 1-gegen-3 Situation parieren. Erst in der Schlussviertelstunde kamen die Gäste ein wenig aus dem Schneckenhaus heraus. Zweimal verloren Kittner und Klingenburg auf Seiten der Preußen den Ball, doch weder Brünker (72.) noch Baku (78.) konnten die Aussetzer nutzen. Durch den 1:0-Sieg schieben sich die Preußen auf Rang fünf, Großaspach belegt weiterhin den 15. Rang.

Zwickau 2:0 Würzburg: FSV ringt neun Würzburger nieder

Der Spielbeginn in Westsachsen ging klar an die Gäste vom Dallenberg. Über Ademi (4.) und Skarlatidis (6.) erspielten sich die Kickers gleich zu Beginn zwei kleinere Torchancen, doch beide Male war FSV-Keeper Brinkies auf dem Posten. Auch im Anschluss spielten nur die Kickers. Skarlatidis schoss in der 15. Minute über den Querbalken und Schuppans Freistoß in der 19. wurde von Brinkies erneut pariert. Aus dem Nichts wären aber die Gastgeber nach exakt einer halben Stunde beinahe in Führung gegangen. Ein satter Rückraumschuss von Lion Lauberbach landete allerdings nur am Pfosten des Kickers-Tores. Plötzlich wachte der FSV auf und bekam seine Chancen. Miatke schob den Ball in der 38. Minute im Strafraum quer, aber sowohl König als auch Lauberbach konnten den Ball nicht treffen. In der 42. Minute wurde es dann völlig kurios. Nach einem Freistoßpfiff für Zwickau wurde wild diskutiert. Fabio Kaufmann und Nils Miatke gerieten zusätzlich aneinander. Kaufmann sah für das Foul und die Diskussion gleich zweimal Gelb und musste vom Platz, während Miatke nur einmal die gelbe Karte sah.

Trotz der Unterzahl spielte Würzburg in der zweiten Hälfte wieder offensiv nach vorne. Skarlatidis schaffte es nach 54 Minuten, das Leder an Brinkies vorbei zu bringen, aber Wachsmuth konnte dieses Mal auf der Linie klären. Nur eine Minute später setzte Göbel aus dem Rückraum einen Schuss über die Latte. Mitte der zweiten Hälfte kippte die Partie wieder in die andere Richtung und wurde erneut kurios. Nachdem zuerst Miatke in der 68. Minute nur hauchzart das Tor der Kickers verfehlte, packte Sontheimer eine Minute später als letzter Mann gegen Schröter zu. Die Notbremse wurde mit der zweiten roten Karte im Spiel bestraft. Den anschließenden Freistoß setzte René Lange traumhaft über die Mauer in den kurzen Winkel zur Führung für den FSV. Absurderweise waren auch im Anschluss die neun Würzburger mindestens auf Augenhöhe. Die beste Chance ergab sich für die Gäste in der 80. Minute nach einem Missverständnis der Gastgeber, als Gaul mit dem Knie seinen eigenen Keeper zu einer Parade zwang. Mit dem Schlusspfiff sorgte Lion Lauberbach in der 90. Minute mit dem 2:0 für die Entscheidung. Der verdiente Ausgleich für die Franken sollte somit nicht mehr fallen. Durch den dritten Sieg in Folge rückt Zwickau auf Platz sechs vor und kann angesichts von neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze für die nächste Drittliga-Saison planen.

   

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