VfL vor Aufstieg: Am Samstag könnte die Party steigen
Spätestens nach dem 3:1-Sieg beim KFC Uerdingen ist endgültig klar: Der VfL Osnabrück wird nach acht Jahren in die 2. Bundesliga zurückkehren. Schon am kommenden Samstag könnten die Lila-Weißen als erster Aufsteiger feststehen.
Thioune spricht von Heimsieg
"Nie mehr 3. Liga" – keinen anderen Gesang stimmten die 3.500 mitgereisten Osnabrücker Fans am Sonntagnachmittag in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena häufiger an. "Die Fans sind unglaublich. Sie haben großen Anteil an der aktuellen Situation", lobte Anas Ouahim im Interview mit "Magenta Sport". Und Trainer Daniel Thioune fand: "Man kann sogar von einem Heimsieg sprechen." In der Tat waren die VfL-Anhänger unter den insgesamt 6.301 Zuschauern (Saisonrekord für den KFC) in der Überzahl. Sie wurden Augenzeugen eines neuen Osnabrücker Vereinsrekords in der 3. Liga, denn erstmals gewann der VfL fünf Spiele in Serie. "Wir stehen zu Recht da oben", stellte Ouahim fest.
Auch Trainer Daniel Thioune strahlte nach dem Sieg über beide Ohren, fand gleichzeitig aber auch einige Kritikpunkte: "Die erste Halbzeit hat mir nicht gefallen. Das war nicht der schöne Fußball, den wir in den letzten Wochen gespielt haben." Umso schöner waren dafür die drei Tore von Marcos Alvarez (6.), Anas Ouahim (55.) und David Blacha (59.), die am Ende für einen kaum gefährdeten und souveränen Erfolg des Tabellenführers sorgten. "In der letzten Saison haben wir häufiger gut gespielt und verloren, heute haben wir schlecht gespielt und gewonnen", erinnerte sich Thioune zurück. Da sich die Lila-Weißen aber in einer überaus komfortablen Situation befinden, "gestehe ich der Mannschaft auch mal ein schwächeres Spiel zu – sofern wir gewinnen", so Thioune.
Nach dem 3:0 habe es der VfL laut seinem Trainer versäumt, den Druck hoch zuhalten. "Da hatten wir Glück, dass der Gegentreffer nicht schon früher fällt." Doch bei aller Kritik musste auch Thioune feststellen: "Es muss schon viel passieren, um uns auf unserem Weg noch aufzuhalten." Die rote Karte für Konstantin Engel nach einer vermeintlichen Tätlichkeit an Maximilian Beister hielt der Osnabrücker Trainer derweil für "mächtig überzogen. Ich sehe ihn nur abrollen."
Aufstiegsparty schon am Samstag?
Nach dem 20. Sieg im 33. Spiel kann der VfL Osnabrück den Sekt nun endgültig kalt stellen. Bereits beim kommenden Heimspiel gegen Schlusslicht Aalen (Samstag, 14 Uhr) können sich die Lila-Weißen zum Aufsteiger krönen – sofern die Konkurrenz mitspielt. Gewinnt Osnabrück das Duell mit dem VfR und Karlsruhe (gegen Meppen) sowie Wiesbaden (in Jena) lassen Punkte liegen, sind die Niedersachsen sicher durch. Selbst ein Remis könnte dem VfL schon reichen, sofern die Konkurrenz durch die Bank verliert.
Je nach Ausgang der KSC-Montagspartie in Würzburg könnte den Osnabrückern am Samstag schon ein Patzer der unmittelbaren Konkurrenz aus Karlsruhe und Wiesbaden reichen, um als Aufsteiger festzustehen – drei Punkte gegen den VfR Aalen vorausgesetzt. Selbst die Meisterschaft winkt dem VfL bereits am kommenden Spieltag. Doch auch ohne diese Rechenspiele steht so gut wie sicher fest: Der VfL Osnabrück, der bis auf eine Woche im Dezember seit dem 5. Spieltag ununterbrochen an der Tabellenspitze steht, darf sich in der kommenden Saison wieder Zweitligist nennen.