Osnabrück beendet Derbyfluch – FCM unterliegt Köln klar
Zum Abschluss des 1. Spieltages gewann der VfL Osnabrück am Sonntag das Derby beim SC Preußen Münster mit 1:0. Damit endet die Serie der Lila-Weißen von neun Derbys ohne Sieg, außerdem war es der erste Osnabrücker Sieg in Münster seit 15 Jahren. Während Magdeburg unterdessen eine überraschend deutliche 0:3-Niederlage gegen Fortuna Köln hinnehmen musste, feierte Lotte beim 3:0 in Bremen eine gelungene Drittliga-Premiere.
Savran wird zum Derbyheld
Das Derby startete vor 11.530 Zuschauern intensiv, die erste Chance hatte Savran nach drei Minuten, als er einen Kopfball nur knapp drüber setzte. Insgesamt war Münster in der Anfangsphase aber das bessere Team und wäre nach neun Zeigerumdrehungen beinahe in Führung gegangen: Nach einer Ecke zielte Schweers nur um Zentimeter drüber. Der VfL fand in dieser Phase kaum statt, erst nach knapp 15 Minuten konnte sich die Enochs-Elf aus der Umklammerung des Rivalen lösen – und wie: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld hatte Heider viel Platz und brachte eine Flanke in den Strafraum. Doch stand Savran genau richtig und köpfte zum 1:0 für die Niedersachsen ein. Unverdient war der Treffer nicht, da Osnabrück bereits zuvor mehr in die Partie investierte. Während der VfL nun frei aufspielte, lief bei den Adlerträgern nicht mehr viel zusammen. Nach 28 Minuten mussten Braun und Magnafic schon alles riskieren, um einen erneuten Einschlag zu verhindern. Erst kurz vor der Pause kam Münster wieder besser in die Partie und erhöhte den Druck. Gersbeck musste nach 42 Minute zwar mal ernsthafter eingreifen, hielt die Null zur Pause aber fest.
Nach Wiederanpfiff starteten die Preußen offensiv und hatten in Minute 50 die erste Chance: Rizzi zog aus der Distanz ab, zielte aber knapp vorbei. Sechs Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut auf der anderen Seite, der Treffer von Wriedt wurde aufgrund einer Abseitsposition allerdings nicht gegeben. Danach stellten beide Trainer um, Münster wurde auf dem Papier nun noch offensiver. In Minute 65 sorgte erneut Wriedt für Gefahr, Schulze-Niehues im Preußen-Tor war – genau wie bei der Chance von Heider (70.) – aber auf dem Posten. In der Schlussphase zog sich der VfL weit zurück, Münster probierte es über schnelle Konter. Zwölf Minuten vor dem Ende dann die Riesenchance: Nach einer Flanke knallte Magnafic den Ball an den Pfosten, von dort kullerte er quer über die Torlinie – drin war das Spielgerät aber nicht. Die Preußen warfen nun alles nach vorne und hatten in der 88. Minute die große Chance auf den Ausgleich: Mai köpfte eine Bischoff-Flanke um Zentimeter vorbei – es blieb beim 1:0-Sieg des VfL.
3:0! Köln jubelt beim 1. FC Magdeburg
Nach einer gemächlichen Anfangsphase ohne Torchancen wurden die Gäste nach knapp 15 Minuten immer mutiger. Große Lücken taten sich zwar nicht auf, gefährlich wurde es meist nach Standards. Magdeburg brauchte zunächst einige Momente, spielte dann aber auch mit, sodass es hin und her ging. Die beste Chance hatte nach 22 Minuten der Gast aus NRW: Nach einer Hereingabe musste Glinker im FCM-Tor schon alles investieren, um den Ball von Dahamani noch über die Latte lenken zu können. Acht Zeigerumdrehungen später war der FCM-Keeper gegen den Kölner Angreifer allerdings machtlos: Oliveira-Souza setzte Dahmani sehenswert in Szene, sodass dieser ohne Probleme zum 1:0 einschieben konnte. Der FCM rannte an, kam aber zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Maximal nach Ecken entstand ein wenig Gefahr, doch die Fortuna stand hinten sicher und ging mit dem 1:0 auch in die Pause.
Im zweiten Durchgang waren gerade einmal 40 Sekunden gespielt, als Pazurek auf 2:0 für die Fortuna erhöhte. Nach einer Ecke drückte der Mittelfeldspieler den Ball humorlos über die Linie. Wütende Proteste der Magdeburger waren die Folge, denn aus ihrer Sicht hätte die Ecke nicht gegeben werden dürfe. Der Treffer zählte aber dennoch, sodass die Hausherren nun offensiver werden mussten. Pulido zog nach 56 Minuten einfach mal drauf, traf aber nur Keeper Poggenborg. Die Chancen für den FCM häuften sich nun: Erst wurde Beck am Schuss gehindert (59.), dann scheiterte Brandt an Poggenborg (60.). Drei Zeigerumdrehungen später war die Partie entschieden: Dahmani wurde auf dem Flügel nicht gedeckt, konnte so unbedrängt auf Oliveira-Souza abspielen, der sicher zum 3:0 verwandelte. Die Hausherren waren danach sichtlich angeschlagen, zahlreiche Fehlpässe waren die Folge. So plätscherte die Partie langsam dem Ende entgegen: Magdeburg fiel nicht mehr viel ein, die Gäste schalteten drei Gänge zurück. Am Ende blieb es beim 3:0, mit dem Köln gemeinsam mit Halle und Lotte von der Tabellenspitze grüßt.
3:0 in Bremen: Lotte siegt bei der Premiere
Bei ihrer Drittliga-Premiere starteten die Sportfreunde engagiert, die erste dicke Gelegenheit gehörte nach sechs Minuten aber den Hausherren: Kazior verzog allerdings freistehend. Auch danach blieb Werder am Drücker, Lotte stand nur noch hinten drin. In Minute 18 musste Langlitz in höchster Not vor Manneh retten, wenig später zog Kazior nur knapp drüber (20.). Umso überraschender war daher die Führung der Gäste nach 22 Minuten: Per Abstauber netzte Rosinger ein, nachdem Steinhart zuvor nur den Pfosten getroffen hatte. Werder II reagierte mit wütenden Angriffen, war ab der 34. Minute aber in Unterzahl: Jensen sah für ein rüdes Foul an Langlitz, der sich dabei verletzte, glatt Rot. Zwei Minuten vor der Pause hatte Werder dann nochmal die große Chance zum Ausgleich, Lotte-Keeper Fernandez reagierte aber glänzend.
Die zweite Halbzeit begann nach der 15-minütigen Pause verhalten, Torchancen konnten nicht verzeichnet werden. Erstmals gefährlich wurde es wieder nach 58 Minuten, als Kazior nur knapp über die Latte zog. Wenig später hatten auch die Gäste ihre erste dicke Gelegenheit im zweiten Durchgang: Steinhart verpasste aus kurzer Distanz nur knapp (66.). In Minute 72 konnten die rund 250 mitgereisten Fans aus Lotte erneut jubeln: Dej erhöhte nach Vorlage von Rosinger auf 2:0. Werder steckte zwar noch nicht auf, fand gegen tiefstehende Westfalen nun aber kaum noch Lücken. Drei Minuten vor dem Ende war die Partie nach dem Treffer von Nauber dann endgültig entschieden. Kurios: Durch diesen Treffer schob sich der Aufsteiger – punktgleich mit Halle und Köln – im ersten Profispiel der Vereinsgeschichte an die Tabellenspitze der 3. Liga.