Offiziell: Re-Start am 30. Mai – Saisonende am 4. Juli

Nun ist es offiziell: Die wegen der Corona-Krise seit Mitte März unterbrochene Drittliga-Saison wird ab 30. Mai fortgesetzt. Die im schriftlichen Umlaufverfahren getroffene Entscheidung des DFB-Präsidiums gab der Verband am Donnerstag bekannt.

Durchgehend Englische Wochen

Demnach sollen die verbleibenden elf Spieltage auf der Grundlage des von der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem DFB erarbeiteten Hygienekonzepts ab dem Re-Start durchgehend in Englischen Wochen ausgetragen werden. Der letzte Spieltag ist für den 4. Juli vorgesehen. Als Enddatum für die Relegation zwischen dem Drittliga-Dritten und dem Drittletzten der zweiten Liga ist der 11. Juli geplant. Nach Angaben des DFB, der die 20 Vereine nach wochenlangen Debatten über den Beschluss zur Fortsetzung der Spielzeit bereits in Kenntnis gesetzt hat, sind in diesem Rahmenterminplan Abweichungen auch aufgrund von denkbaren Mannschafts-Quarantänen weiterhin möglich.

In zahlreichen Bundesländern sollen nach DFB-Angaben inzwischen positive Bescheide für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorliegen, so der Verband. In Sachsen-Anhalt (bis zum 27. Mai) und Thüringen (5. Juni) darf derzeit weder in der Mannschaft trainiert noch gespielt werden. Entsprechend liegt auch keine Freigabe für die 3. Liga vor.

Dazu teilt der DFB mit: "Die Vereine, an deren Standorten per Verfügungslage noch kein Profispielbetrieb erlaubt ist, sind nun noch einmal dazu aufgefordert, in aktive Klärung mit den zuständigen Behörden zu treten." Sollte einem Klub zum Zeitpunkt eines Heimspiels nicht sein gewohntes Stadion zur Verfügung stehen, müsse er gemäß Statuten in eine andere Spielstätte ausweichen. 

Die ersten beiden Spieltage sind bereits zeitgenau terminiert:

An den übrigen Wochenendspieltagen verteilen sich die zehn Spiele jeweils auf eine Begegnung am Freitag, sechs Partien am Samstag und drei Spiele am Sonntag. An den Spieltagen unter der Woche werden jeweils fünf Partien dienstags und fünf mittwochs ausgetragen.

Keller hofft auf "einheitliches Bild"

Die DFB-Spitzen kommentierten die Entscheidung für die Fortsetzung trotz weiterhin vorhandener Probleme durch politische Vorgaben in einer Verbandsmitteilung mit Zufriedenheit. Zugleich mahnten die Topfunktionäre alle Beteiligten zu absoluter Disziplin.

"Es ist wichtig und nötig, dass nun Klarheit über den weiteren Fahrplan in der 3. Liga herrscht. Die 3. Liga ist eine bundesweite Profispielklasse, negative politische Verfügungslagen an vereinzelten Standorten dürfen hier nicht den deutschlandweit mehrheitlich möglichen Spielbetrieb komplett unterbinden. Wir hoffen sehr, dass letztlich ein einheitliches Bild herrschen wird. Uns allen muss immer wieder bewusst sein: Wir erleben eine Ausnahmesituation, in der es keine einfachen Lösungen gibt", sagte DFB-Präsident Fritz Keller.

Sein für die 3. Liga zuständiger Vize Peter Frymuth wies besonders auf die besonderen Anforderungen für die Vereine hin und appellierte angesichts der Querelen in den vergangenen Wochen an den Zusammenhalt aller Klubs: "Die 3. Liga hat nun mehr Planungssicherheit und ein gemeinsames Ziel, auf das alle Vereine konkret hinarbeiten können. Im Zentrum stehen dabei zwei Dinge: die gewissenhafte Umsetzung des Hygienekonzepts und die Möglichkeit, den Wettbewerb auf sportlichem Weg zu entscheiden. Unbedingt notwendig ist jetzt die Solidarität aller, die sich der 3. Liga verbunden fühlen. Das offizielle Motto der 3. Liga heißt seit Jahren 'Zeigt’s uns', es ist gleichzeitig eine Verpflichtung, gemeinsam aufs Spielfeld zurückzukehren und die Saison sportlich zu Ende zu bringen."

Der Drittliga-Ausschussvorsitzende Tom Eilers sieht für die Drittliga-Vereine weitgehend die gleichen Voraussetzungen wie für die Erst- und Zweitligisten bei deren vielbeachteten Re-Start am vergangenen Wochenende gegeben: "Die Klubs der 3. Liga haben nun einen ähnlichen Vorlauf bis zum ersten Spiel wie zuvor die Bundesligisten und Zweitligisten. Natürlich ist die Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter den aktuellen Voraussetzungen eine Herausforderung für alle Drittligisten. Doch sie ist auch eine große Chance, denn wir sind die erste 3. Liga der Welt, in der wieder Fußball gespielt werden kann."

Weitere noch offene Fragen sollen auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag am kommenden Montag geklärt werden. Dabei soll auch der Vorstand zu einer Entscheidung über die weitere Verfahrensweise für den Fall eines noch nötig werdenden Abbruchs ermächtigt werden. Ungeklärt ist noch das Problem des Umgangs mit am 30. Juni auslaufenden Spieler- und Trainerverträgen.

   
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