Nur noch zwei Punkte vor Platz 3: Dynamo gerät in Bedrängnis

Satte zehn Punkte lag Dynamo Dresden zur Winterpause vor dem Relegationsplatz, doch nach vier Niederlagen aus den sechs Spielen im Jahr 2024 ist der Vorsprung auf nur noch zwei Zähler geschrumpft. Der Druck wird größer, doch Kapitän Stefan Kutschke und Markus Anfang bleiben (noch) gelassen.
Leichtigkeit und Souveränität fehlen
Was ist derzeit nur bei Dynamo los? Von der spielerischen Leichtigkeit und der Souveränität der Hinrunde ist momentan nicht viel zu spüren, selbst der 7:2-Kantersieg gegen den VfB Lübeck sorgte nicht für Auftrieb. In den bisherigen sieben Partien der Rückrunde hat Dresden bereits fast genauso viele Niederlagen gesammelt wie in der kompletten Hinrunde (fünf). Entsprechend belegt die SGD in der Rückrundentabelle nur einen enttäuschenden zehnten Tabellenplatz – und rangiert damit sogar hinter Abstiegskandidat MSV Duisburg. Zum Vergleich: Nach den ersten sieben Partien der Hinrunde stand Dynamo mit 18 Punkten an der Tabellenspitze.
Besonders bedenklich: Im Derby fehlten neben der spielerischen Komponente auch kämpferische Attribute. "Du darfst in einem Derby nicht so tun, als wäre es ein Testspiel", sagte Kapitän Kutschke nach der Partie im "MDR"-Interview. "Ein bisschen mehr Galligkeit hätte ich mir schon gewünscht." Durch die Pleite im Derby liegt die SGD in der Tabelle nur noch zwei Punkte vor dem Dritten aus Ulm. Die Spatzen sind in diesem Jahr noch ungeschlagen und weisen damit die Stabilität auf, die Dynamo noch in der Hinrunde ausgezeichnet hatte.
Ein Kopfproblem?
Auch die Dominanz, mit der Dresden während der ersten Saisonhälfte aufgetreten war, ist abhandengekommen. Es scheint fast so, als hätten sich die Gegner auf die Spielweise der SGD eingestellt und das Spielsystem teilweise sogar entschlüsselt. "Man kann es immer an den Ergebnissen festmachen, aber in vielen Spielen ist unser Plan aufgegangen", meinte Trainer Markus Anfang im Anschluss an die Pleite im Erzgebirge. Dem 49-Jährigen zufolge spiele es keine Rolle, was der Gegner macht. "Der kann sich einen super Plan ausdenken, doch wenn wir unser Spiel durchsetzen, ist es grundsätzlich egal, was der Gegner für einen Plan hat."
Gleichzeitig scheint allerdings der Kopf eine größere Rolle zu spielen. "Die Jungs machen sich schon extrem Druck", musste Anfang einräumen. "Vielleicht waren sie ein bisschen drüber." Ebenfalls auffällig zuletzt: Sobald Dynamo in Rückstand gerät, geht die Partie verloren. Siebenmal in Folge gelang es den Schwarz-Gelben zuletzt nicht, nach Rückstand noch wenigstens einen Punkt mitzunehmen.
"Haben immer noch eine gute Ausgangslage"
Die Folge: Bereits am kommenden Wochenende könnte Dynamo bei einer Niederlage im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen erstmals seit dem 3. Spieltag den direkten Aufstiegsplatz verlieren. Von Panik sind die Sachsen aber – zumindest nach außen – noch weit entfernt: "Wir haben immer noch eine gute Ausgangslage. Das dürfen wir auch nicht vergessen", meinte Kutschke.
Davon, dass der Druck nun zunimmt, will Anfang nichts wissen: "Wir sind seit Saisonbeginn mit dem Druck unterwegs, weil wir klar gesagt haben, was wir aufsteigen wollen. Von daher ändert sich gar nichts. Wir wissen, dass das eine schwierige Aufgabe wird und wir immer wieder gegen Widerstände ankämpfen müssen, das gehört zum Fußball dazu. Aber das beunruhigt uns gar nicht." Auch Jakob Lewald betonte im Vereins-TV: "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen." Damit es auch weiterhin keinen Notwendigkeit dafür gibt, sollte gegen Essen allerdings gewonnen werden.