Nur noch ein Punkt Rückstand: Verl hat Klassenerhalt in eigener Hand
Mit einem 2:1-Sieg beim 1. FC Saarbrücken schöpft der SC Verl neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt und hat diesen nun sogar in eigener Hand. Dank einer guten Moral und dem Geniestreich des eingewechselten Kasim Rabihic konnten ein früher Rückstand gedreht und drei elementare Punkte geholt werden.
"Extreme Anspannung vor dem Spiel"
Nach den zuletzt unglücklichen Niederlagen gegen Osnabrück und Magdeburg fuhr der SC Verl mit ordentlich Druck zum 1. FC Saarbrücken. Trainer Michel Kniat war "extrem angespannt vor dem Spiel", was für ihn relativ untypisch sei, wie er im Interview nach dem Spiel bei "MagentaSport" zugab. Seine Mannschaft geriet nach einem guten Start mit einem "Eier-Tor" (O-Ton Kniat) in Rückstand, als der Ball dem Gegner in der eigenen Hälfte in die Beine gespielt wurde und Saarbrücken die Chance eiskalt nutzte.
Den Gästen gelang eine schnelle Antwort durch Ron Berlinski, der nach einem Eckball goldrichtig stand. In der Halbzeitpause schwor der Verler Trainer seine Schützlinge darauf ein, "45 Minuten für den Sportclub zu geben und noch enger zusammen zu rücken". Die Marschroute wurde umgesetzt, und die Verler gingen im fremden Stadion auf den Sieg. Die Partie hätte trotzdem auf die andere Seite kippen können, als Julian Günther Schmidt nach einer Flanke aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, doch Christopher Lannert klärte den Ball vor der Linie.
Rabihic trifft nach schwieriger Phase unter Kniat
In der Schlussphase bewies Kniat ein glückliches Händchen. Er wechselte Kasim Rabihic ein, der nur 75 Sekunden brauchte, um den Siegtreffer für den SC Verl zu erzielen. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß übernahm er die Initiative, lief mit dem Ball auf den voll besetzten Saarbrücker Strafraum zu und schlenzte ihn gekonnt in das lange Eck. Nach dem Spiel war der Trainer voll des Lobes über seinen Unterschiedsspieler, der "für solche Momente perfekt ist". Der Angreifer war in den letzten Wochen nur noch von der Bank gekommen, doch er "freue sich auf jede Minute, wo ich spielen kann, Gas geben kann, Tore machen kann, Spiele gewinnen kann".
Angesprochen auf seine Reservistenrolle erklärte Rabihic, dass er ein "gutes, ganz normales Verhältnis" zu seinem Trainer habe. Dieser hob hervor, sein Spieler sei mit der Situation "überragend umgegangen, dass er teilweise weniger gespielt hat". Rabihic habe bislang eine schwierige Phase unter seiner Regie gehabt, aber umso freue er sich nun für ihn, dass er das Vertrauen zurückgezahlt hat.
Nur noch ein Punkt Rückstand
Der SC Verl liegt nach diesem Sieg nur noch einen Punkt hinter Viktoria Berlin, das den ersten Nicht-Abstiegsplatz belegt und am vorletzten Spieltag aussetzen muss. Somit haben die Ostwestfalen den Klassenerhalt vor den anstehenden Duellen gegen Wiesbaden, Dortmund II und Duisburg in eigener Hand. Schon zwei Siege und ein Unentschieden könnten aufgrund der leicht besseren Tordifferenz gegenüber den Himmelblauen reichen.