Nur ein Sieg seit Oktober: 1860-Krise geht auch unter Jacobacci weiter

Ist der Aufstiegszug für 1860 München jetzt endgültig abgefahren? Nach der 0:1-Pleite gegen Viktoria Köln liegen die Löwen nun acht Punkte hinter dem vierten Rang, zu einem direkten Aufstiegsplatz fehlen gar schon zwölf Zähler. Auch unter Neu-Trainer Maurizio Jacobacci geht das alte Löwen-Leid weiter.

Fans skandieren: "Wir sind Löwen, und ihr nicht"

Ratlos und leer waren sie, die Blicke der Spieler unmittelbar nach Spielende, während es von den Rängen Pfiffe gab. Wieder wurde es nichts mehr dem ersehnten Befreiungsschlag. Schon seit sechs Spielen sind die Löwen nun ohne Sieg, ohnehin konnte 1860 nur eine der letzten zwölf Partien seit Oktober gewinnen. Und drei Heim-Niederlagen gab es zuletzt vor 29 Jahren in der 2. Bundesliga. Da überraschte es nicht, dass die Fans – wie schon nach der Niederlage gegen Verl vor zwei Wochen – skandierten: "Wir sind Löwen, und ihr nicht", als die Mannschaft vor die Kurve kam. "Die Fans sind enttäuscht, wir sind es auch", hatte Kapitän Stefan Lex im "MagentaSport"-Interview Verständnis für die Reaktion von den Rängen.

Was während der 90 Minuten deutlich wurde: Die Probleme der Löwen liegen tiefer, als dass sie ein neuer Trainer innerhalb weniger Tage beheben könnte. Das Engagement konnte den Akteuren zwar nicht abgesprochen werden, doch wirklich gefährlich wurde es selten – es fehlte schlicht an der nötigen Durchschlagskraft und dem Tempo im Spiel nach vorne. Besorgniserregend: Schon seit über fünf Stunden sind die Löwen nun ohne Tor.

"Ein Fehler, den wir niemals machen dürfen"

Dennoch war Trainer Maurizio Jacobacci nach seinem Debüt nicht gänzlich unzufrieden: "Die Leistung war eigentlich gut, im Ergebnis spiegelt sich das nicht wider. Ich kann viele Erkenntnisse aus diesem Spiel ziehen und die Jungs besser bewerten. Das ist mich für sehr wichtig." Welche Erkenntnisse das konkret sind, dazu wollte der 60-Jährige keine Angaben machen. Dem gebürtigen Schweizer wird bewusst sein, dass viel Arbeit vor ihm liegt. Auch im Hinblick auf das Abwehrverhalten.

Denn beim Gegentreffer kurz vor der Pause reichte ein langer Ball von Torhüter Ben Voll und eine Kopfball-Verlängerung im Mittelfeld, um die komplette Defensive auszuhebeln. "Das ist ein Fehler, den wir niemals machen dürfen", sagte Jacobacci. Erneut sah Jesper Verlaat nicht gut aus, kam er im Zweikampf doch zu spät, um die Weitergabe des Balles zu verhindern. Der Niederländer steht schon seit einiger Zeit neben sich und ist damit das Symbol einer verunsicherten Löwen-Mannschaft. Weil er zum fünften Mal Gelb sah, wird er nächste Woche in Duisburg fehlen.

Morgalla wohl nicht schwerer verletzt

Ob bei den Zebras die Misere ein Ende findet? Lex bleibt zuversichtlich: "Wir müssen Stück für Stück vorwärts kommen. Sicherlich werden wir in den nächsten Wochen nicht die Sterne vom Himmel spielen, aber wir müssen uns an Kleinigkeiten hochziehen." Jacobacci habe den Glauben bereits wieder zurückgebracht, "jetzt müssen wir es auch auf den Platz bringen. Wir brauchen Erfolgserlebnisse". Am besten schon nächsten Samstag in Duisburg. Dann wird wohl auch Leandro Morgalla wieder dabei sein, nachdem er zur Pause verletzt vom Platz musste. "Ich glaube, es ist nicht so schlimm", sagte Jacobacci. Die aktuelle Negativserie ist da schon weitaus schlimmer – und sorgt wohl dafür, dass die Löwen den anvisierten Aufstieg verpassen werden.

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button