Nur ein Punkt: Sorgen beim Halleschen FC stapeln sich

Was für ein bitterer Abend für den Halleschen FC: Beim 0:2 gegen den bis dato noch sieglosen FC Carl Zeiss Jena kassierten die Saalestädter am Dienstagabend nicht nur die zweite Pleite im dritten Spiel und sind nun saisonübergreifend seit neun Partien sieglos, sondern verloren mit Torhüter Oliver Schnitzler und Publikumsliebling Braydon Manu auch noch zwei Spieler. Die Sorgen von Trainer Rico Schmitt stapeln sich.

Manu erweist dem HFC einen Bärendienst

Es lief die 53. Minute, als sich Braydon Manu, in der in seinen bisherigen Saisoneinsätzen famos aufspielte, eine "Dummheit" erlaubte, wie es Teamkollege Petar Sliskovic nach Abpfiff formulierte. Was war passiert? Nach einem Zweikampf mit Timmy Thiele ließ er sich vom FCC-Stürmer provozieren und setzte zum Kopfstoß an. Auch wenn Thiele anschließend ein wenig theatralisch zu Boden ging, war die rote Karte gegen Manu durchaus berechtigt – ein Bärendienst für den HFC. "Er ist ein junger Mann, er muss noch lernen. Es wird ihm so nie wieder passieren. Hoffentlich", so Trainer Rico Schmitt. Klar ist: Manu wird dem HFC wohl mindestens zwei Spiele fehlen – eine nicht unerhebliche Schwächung.

"Hier geht es um ein Menschenleben"

Gleiches gilt auch im Hinblick auf Torhüter Oliver Schnitzler. Nachdem der 21-Jährige in der 59. Minute mit Gegenspieler David Tuma zusammengeprallt war, blieb er bewusstlos liegen. "Wenn du länger als zehn Sekunden liegen bleibst, dann ist was passiert. Tragischerweise ist daraus noch ein Tor entstanden, aber das ist alles nun Makulatur. Hier geht es um ein Menschenleben und da ist das andere nur noch Beiwerk", zeigt sich Schmitt geschockt. Mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma musste Schnitzler vom Feld und in ein Krankenhaus gebracht werden. Wann er wieder auf dem Platz stehen wird, ist offen. Zumindest in Osnabrück wird Ersatzkeeper Tom Müller das Tor hüten müssen – gegen Jena kam der 19-Jährige am Dienstag zu seinem ersten Drittliga-Spiel. Ob er dem Druck gewachsen sein wird? Ungewiss.

Schmitt fordert männlicheren Auftritt

Und als würden die beiden Ausfälle nicht schon schwer genug wiegen, kommt auch noch der schwache spielerische Auftritt gegen Jena hinzu, den Schmitt bei "Telekom Sport" als "zu pomadig und zu ausrechenbar" bezeichnete. So könne man in der 3. Liga nicht bestehen, fand der HFC-Coach klare Worte und betonte: "Ein Punkt aus drei Spielen ist ein schwacher Start, das haben wir uns anders vorgestellt." Daher fordert Schmitt: "Wir müssen männlicher auftreten." Ein Sieg im kommenden Auswärtsspiel in Osnabrück ist daher eigentlich schon Pflicht, zumal die Saalestädter saisonübergreifend bereits seit neun Partien auf drei Punkte warten. Eine erneute Niederlage würde das Umfeld allerdings unruhig werden lassen und die Sorgen weiter vergrößern.

   

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