Nur ein Jahr nach Durchmarsch: Ulm steigt in die 3. Liga ab

Neben dem SSV Jahn Regensburg geht es auch für den SSV Ulm 1846 auf direktem Wege in die 3. Liga zurück. Nachdem Preußen Münster am Freitagabend gegen Hertha BSC gewinnen konnte, sind die Spatzen nach der 1:6-Niederlage beim Hamburger SV angesichts eines Rückstands von sechs Punkten auf den Abstiegs-Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag nicht mehr zu retten.

SSV musste viel Lehrgeld zahlen

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, als der SSV Ulm 1846 den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga perfekt gemacht hatte – und das sogar als Meister. Eine herausragende Rückrunde mit 44 Punkten aus 19 Partien bei nur einer Niederlage war der Erfolgsgarant. Erstmals seit 23 Jahren wieder in der 2. Bundesliga vertreten, hatten die Ulmer allerdings mit Startschwierigkeiten zu kämpfen und mussten viel Lehrgeld zahlen. Aus den ersten fünf Partien gab es lediglich einen Punkt, erst danach gelangen die ersten beiden Siege. Geplatzt war der Knoten damit allerdings nicht, blieb der SSV anschließend doch gleich elfmal in Folge sieglos.

Selbst ein 5:1-Kantersieg gegen Regensburg sorgte nicht für die Wende, stattdessen setzte es drei Niederlagen in Folge. Weil auch in den drei Partien danach kein Sieg gelang, musste Aufstiegstrainer Thomas Wörle Mitte März überraschend gehen und wurde durch NLZ-Leiter Robert Lechleiter ersetzt. Der 44-Jährige bekam die Mannschaft zwar stabilisiert und holte aus acht Partien immerhin zehn Punkte, für den Klassenerhalt reichte es dennoch nicht. Nur sechs Siege bedeuten zusammen mit Jahn Regensburg den schwächsten Wert, mit lediglich 34 Toren stellt Ulm zudem die zweitschlechteste Offensive. Ein Drittel der Tore gingen allein auf Semir Telalovic.

Bleibt Lechleiter im Amt?

Für die Ulmer, die seit dem 12. Spieltag durchgehend unter dem Strich standen, geht es nun zum dritten Mal nach 1988 und 2001 aus der 2. Bundesliga eine Etage nach unten. Anders als nach dem letzten Abstieg, der aufgrund einer Insolvenz mit dem Absturz in die fünftklassige Verbandsliga einherging, wollen sich die Spatzen nun aber im Profifußball etablieren. Ob der direkte Wiederaufstieg realistisch ist, scheint allerdings fraglich. Zum einen werden Spieler wie Top-Torjäger Telalovic, Maurice Krattenmacher (ausgeliehen vom FC Bayern München) und Luka Hyryläinen (ausgeliehen aus Hoffenheim) nicht zu halten sein.

Zum anderen wird die Konkurrenz in der kommenden Saison riesig sein. Wohl mindestens die halbe Liga dürfte um den Aufstieg kämpfen. Auch die Zukunft von Robert Lechleiter ist noch nicht geklärt, Geschäftsführer Markus Thiele ließ zuletzt aber durchblicken, mit dem 44-Jährigen womöglich weitermachen zu wollen. So passe er "sehr gut zu unserer Bodenständigkeit und Seriosität", außerdem habe er "auch viele wichtige Punkte" geholt, so Thiele.

   

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