Nullnummer in Überzahl: Koschinat findet klare Worte

Der 1. FC Saarbrücken ist schon wenige Wochen nach Saisonbeginn in eine erste Mini-Krise geschlittert. Durch die Nullnummer trotz längerer Überzahl bei Kellerkind Viktoria Köln blieb der ambitionierte Vorjahresaufsteiger bereits zum dritten Mal nacheinander ohne Sieg (zwei Punkte) und verliert auf Platz neun die angepeilte Spitzengruppe zunehmend aus den Augen.

"Fühlt sich nach Unzufriedenheit an"

Trainer Uwe Koschinat konnte sich gut drei Jahre nach seinem Abschied vom damaligen Drittligisten Fortuna Köln bei seiner Rückkehr in die Domstadt auch nicht wirklich über das vierte Auswärtsspiel seines Teams ohne Niederlage freuen. "Es fühlt sich für mich ein wenig nach Unzufriedenheit an", bilanzierte der Coach auf der Pressekonferenz: "In einem Spiel gegen eine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand musst Du auswärts mit einem Spieler mehr auf dem Feld auch die drei Punkte mitnehmen."

Die fehlenden zwei Zähler in der Endabrechnung schrieb Koschinat angesichts der gelb-roten Karte für Kölns Aaron Berzel 37 Minuten vor Spielende eindeutig der Minderleistung der Saarbrücker Offensivabteilung zu. "Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir über 90 Minuten einfach zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen sind", meinte der 50-Jährige im "MagentaSport"-Interview und bekräftigte seine Einschätzung später: "Wenn Du nach dem Platzverweis auf Sieg spielst und drei oder vier Chancen hast, musst Du in der Lage sein, den Ball einmal über die Linie zu drücken."

FCS-Angriff bislang eine Problemzone

Doch nicht erst in Köln traten die Probleme in Saarbrückens Angriff zutage. Alle sechs Mannschaften vor den Blau-Schwarzen haben bislang schon mindestens ein Tor mehr auf dem Konto als Koschinats Team, und mit erst zehn Treffern weist der FCS auch die zweitschwächste Ausbeute aller Klubs aus der oberen Tabellenhälfte auf. Zu den Ansprüchen an der Saar passt diese Zwischenbilanz nur bedingt. Im Aufstiegsrennen ist der Überraschungs-Tabellenzweite Viktoria Berlin schon auf fünf Punkte davongezogen. Immerhin ist der Relegationsplatz angesichts von nur zwei Zählen Rückstand noch in Schlagdistanz.

Eine Ursache für die Sturmflaute sprach Koschinat in Köln ebenfalls an. "Als wir in Überzahl waren, bin ich mit der Qualität unserer Standards nicht zufrieden gewesen. Da haben wir jegliche Präzision vermissen lassen, so dass wir versuchen mussten, aus dem Spiel heraus ein Tor zu machen, was uns dann aber eben nicht gelungen ist", analysierte der gebürtige Koblenzer. In Saarbrücken ist also eine recht umfangreiche Mängelliste aufzuarbeiten. Dazu kommt allerdings auch noch inzwischen spürbar wachsende Druck: Im Heimspiel gegen Türkgücü München ist am Samstag für Koschinats Mannschaft ein Sieg geradezu Pflicht.

   

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