Nietfeld: "Kommen bei Rückständen nicht ins Grübeln"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Jonas Nietfeld vom neuen Tabellenführer Hallescher FC über den 4:0-Erfolg bei Aufsteiger Waldhof Mannheim, die Rückkehr an die Spitze, Gründe für die Konstanz des HFC und die Ausgeglichenheit in der 3. Liga.

"Danach war fast jeder Schuss ein Treffer"

liga3-online.de: Zum zweiten Mal in dieser Saison steht der Hallesche FC an der Spitze der 3. Liga. Wie fühlt sich das an, Herr Nietfeld?

Jonas Nietfeld: Extrem gut. Es ist eine Bestätigung für unsere hervorragende Arbeit in den letzten Monaten. Wir wissen aber, dass wir uns darauf nicht ausruhen dürfen und weiter hart arbeiten müssen, um oben zu bleiben. Es gibt überhaupt keinen Grund, einen Schritt weniger zu machen oder nachzulassen.

Beim starken Aufsteiger Waldhof Mannheim gab es am Wochenende einen 4:0-Erfolg. Wie war dieser deutliche Sieg möglich?

Durch unsere enorme Effektivität – zumindest an diesem Tag. Mannheim war alles andere als schlecht, in der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe. Dank unseres überragenden Torhüters Kai Eisele sind wir nicht in Rückstand geraten. Danach war fast jeder Schuss ein Treffer.

Mit einem Tor und zwei Assists waren Sie in Mannheim einer der Matchwinner. War das Ihr bisher bestes Spiel in dieser Saison?

Auf jeden Fall. Nach dem 3:1 gegen den Chemnitzer FC am 4. Spieltag war ich auch schon zufrieden mit meiner Leistung. Jetzt konnte ich aber nochmal einen draufsetzen. Es freut mich, dass es so gut läuft und ich werde versuchen, daran anzuknüpfen.

Seit sieben Begegnungen ist der HFC jetzt unbesiegt, insgesamt gab es erst zwei Saison-Niederlagen. Was sind die Gründe für diese Konstanz?

Wir haben uns schon früh in der Saison Selbstvertrauen erarbeitet und sind mental stark. Bei Rückstanden kommen wir nicht ins Grübeln, sondern kämpfen uns immer wieder zurück. Vor der Partie in Mannheim lagen wir viermal in Folge zurück und haben trotzdem nie verloren. Der Kopf spielt eine große Rolle im Fußball.

 

"In der Breite besser besetzt"

Letzte Saison war Halle als Tabellenvierter nah dran am Aufstieg, am Ende war Relegationsplatz drei vier Zähler entfernt. Wieso glauben Sie, dass es diesmal mit dem Sprung in die 2. Bundesliga klappen kann?

Unsere Mannschaft ist in der Breite besser besetzt. Auch, wenn ich erst seit Sommer dabei bin, weiß ich von meinen Mitspielern, dass sich das Team in der letzten Saison fast von selbst aufgestellt hat. Das ist jetzt nicht mehr so. Wir haben auch hinter den ersten Elf eine große Qualität.

Insgesamt geht es mal wieder sehr eng zu, Platz eins und Rang neun trennen gerade einmal sechs Zähler. Das wird sich in der 3. Liga vermutlich auch nie ändern, oder?

Ich denke nicht. Die Qualitätsunterschiede zwischen den Drittligateams sind sehr gering. Dass jeder jeden schlagen kann, ist deshalb auch keine Floskel, sondern die Realität. Eine so ausgeglichene Liga gibt es im Profibereich nur selten. Mit Ausnahme der Bundesliga 2019/20 (lacht).

Am Samstag ist der Tabellen-14. SV Meppen beim HFC zu Gast. Ihre Einschätzung zum Gegner?

Der SV Meppen hat in den letzten Wochen gezeigt, was er drauf hat. Beim MSV Duisburg gab es einen 3:1-Erfolg, zuletzt holte Meppen ein 1:1 gegen Viktoria Köln. Wir sind gewarnt und müssen genauso konzentriert auftreten wie beim 4:0 in Mannheim, wenn wir erneut gewinnen wollen.

   

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