Niederlage in Osnabrück: CFC weiter auf Zick-Zack-Kurs

Der Chemnitzer FC hat die englische Woche so geendet, wie sie begonnen hatte – mit einer Niederlage. Beim VfL Osnabrück unterlagen die ersatzgeschwächten Himmelblauen mit 0:3 (0:1). Außenverteidiger Stefano Cincotta musste zudem vorzeitig mit Gelb-Rot vom Platz.

Personelle Probleme

Um es vorweg zu nehmen: Schiedsrichter Markus Schmidt trägt nicht die Alleinschuld daran, dass der CFC an der Bremer Brücke den Kürzeren zog. Allerdings wertete der Unparteiische einige strittige Szenen zu Ungunsten der Gäste. Aber der Reihe nach. Bei den Sachsen fehlten mit Dennis Mast (Rot), Björn Jopek (Gelb-Rot), Fabian Stenzel (5. Gelbe), Berkay Dabanli (Oberschenkel) sowie Daniel Frahn (Wade) gleich fünf Akteure, die unter der Woche noch beim 2:1-Heimsieg gegen Paderborn auf dem Platz standen. Als Ersatz wählte CFC-Coach Sven Köhler Emmanuel Mbende für Dabanli, Julius Reinhardt für Stenzel, Tom Baumgart für Mast, Dennis Grote für Jopek und Florian Hansch für Frahn.

Chemnitz hadert mit dem Schiedsrichter

Besonders die rechte Flanke mit Reinhardt und Baumgart sollte sich als Schwachstelle herausstellen. Osnabrück-Coach Joe Enochs erkannte, wie schon vor ihm VfR-Aalen-Coach Peter Vollmann, dass Julius Reinhardt auf der Rechtsverteidigerposition eine Fehlbesetzung ist. Entsprechend liefen fast alle Osnabrücker Angriffe über die eigene linke Außenbahn. So auch der zum 1:0 durch Nazim Sangaré (23.). Sven Köhler musste reagieren und nahm den völlig überforderten Reinhardt zur Pause raus und brachte Alexander Bittroff – eine längst überfällige Entscheidung. Zu einem Zeitpunkt, an dem sich der CFC stabilisiert hatte und auf den Ausgleich drängte, sorgte Marc Heider für das 2:0 (66.). Dass dem Treffer ein Foulspiel des VfL-Angreifers an Kevin Conrad vorausgegangen war, hatte Schiri Schmidt übersehen. Dafür sah der Referee in der 70. Minute ein vermeintliches Foul von Stefano Cincotta. Da der 26-Jährige neun Minuten zuvor für einen Trikotzupfer Gelb gesehen hatte, zückte Markus Schmidt Gelb-Rot. Doppelt bitter für die Himmelblauen: Konstantin Engel köpfte die Freistoß-Flanke zum 3:0-Endstand ein.

Trainerdiskussion schwelt weiter

Der 2:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn verschaffte Sven Köhler nur eine Verschnaufpause. Nach den Niederlagen gegen Lotte und Zwickau stand der 51-Jährige in der Kritik. Die Trainerfrage wurde zwar nicht direkt gestellt und auch ein Ultimatum nicht ausgesprochen, angezählt war der Übungsleiter aber allemal. Die Trainingsmethodik, das taktische Verständnis, das in Teilen angespannte Trainer-Spieler-Verhältnis: das alles steht zur Disposition. Nie ist die Chance auf den Zweitliga-Aufstieg so groß wie in dieser Saison. Was überrascht: Anstatt die Kräfte zu bündeln, scheint jeder gegen jeden zu opponieren. Interne Ränkespiele im Zuge der Finanzkrise sind nur die Spitze des Eisbergs. Auch Absetzbewegungen von Leistungsträgern wie Daniel Frahn oder Kevin Conrad, die ihren Trainer teils offen brüskieren, fördern nicht den Zusammenhalt. Die Fans sitzen dadurch sprichwörtlich zwischen den Stühlen. Soll man die Querelen einfach hinnehmen und alles dem Ziel "Aufstieg" unterordnen oder die Missstände anprangern und eine entsprechende Reaktion zeigen? Fakt ist: Es gärt in Chemnitz. Bleiben weiter die Ergebnisse aus, wird einer der Protagonisten irgendein Ventil öffnen, um Druck abzulassen.

   

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