"Nicht zu akzeptieren": Ziegner stocksauer, Fans verhöhnen Team

Was für eine Klatsche für den MSV Duisburg! Beim 0:5 gegen die U23 des BVB kassierten die Zebras am Samstag die zweithöchste Niederlage ihrer Drittliga-Historie und müssen jetzt doch nochmal zittern. Während die Fans das eigene Team verhöhnten, war Trainer Torsten Ziegner stocksauer – und ging mit seiner Mannschart so hart ins Gericht wie noch nie.

Fans singen "Oh, wie ist das schön"

Sie mussten sich in Häme und Galgenhumor flüchten, die Fans des MSV Duisburg. Anders war die Leistung ihrer Mannschaft an diesem Samstag nicht zu ertragen. Und so stimmten die Anhänger in der 70. Minute, nachdem Marvin Senger den Ball unglücklich im eigenen Tor untergebracht und damit das 0:4 verursacht hatte, spöttisch "Oh, wie ist das schön" an. Dass kurz danach das 0:5 durch einen aus über 25 Metern abgefälschten Schuss fiel, passte zu den hämischen Gesängen und überhaupt zur erschreckend schwachen Darbietung der Zebras.

Entsprechend überraschte es nicht, dass Trainer Torsten Ziegner mächtig geladen zum Interview mit "MagentaSport" kam – und mit seiner Mannschaft hart ins Gericht ging: "Erstmals in dieser Saison bin ich richtig sauer auf die Jungs. Wir haben alles vermissen lassen, was notwendig ist, um Spiele in der 3. Liga zu gewinnen. Ab der 1. Minute haben wir nicht das gezeigt, was wir können. Das ist nicht zu akzeptieren." Die Gegentore waren da nur folgerichtig, seien aus Ziegners Sicht aber "allesamt zu verhindern gewesen". Besorgniserregend: Gleich dreimal schlug es – wie so in den letzten Wochen – nach ruhenden Bällen ein. "Es geht darum, Spiele zu gewinnen. Wenn jeder seinen eigenen Brei kocht, braucht man sich nicht beschweren, dass man eine Klatsche kassiert", schimpfte Ziegner.

Ziegner niedergeschlagen

Vor allem der Auftritt im ersten Durchgang sei "viel zu schläfrig" und "viel zu pomadig" gewesen. Und das, obwohl die Spieler durch die Absage der Partie gegen Elversberg vor einer Woche eine längere Pause hatten. "Ich habe mir schon erhofft, dass die Jungs Bock haben." Davon war allerdings nichts zu sehen. "Wir haben nicht alles gegeben", übte Ziegner deutliche Kritik an der Einstellung und meinte: "So wird es auf gar keinen Fall funktionieren, dass wir hier gemütlich über den Platz schlendern und den Gegner machen lassen.“

Entsprechend hatte er auch Verständnis für die Reaktion von den Rängen: "Wir müssen uns wehren, das sind wir den Leuten schuldig." Er habe "nie geglaubt, dass wir ein Spiel 0:5 verlieren könnten", war Duisburgs Coach sichtlich niedergeschlagen. "Das hat uns als Trainerteam die Augen geöffnet, was in den kommenden Wochen anstehen wird." Der 45-Jährige hofft auf einen Hallo-Wach-Effekt: "Es würde mich wundern, wenn die Mannschaft das Spiel auf die leichte Schulter nimmt."

Mai spricht von "ungenügender" Leistung

Folgt man den Aussagen von Sebastian Mai, wird das in der Tat nicht passieren. So sprach er davon, dass die Leistung "ungenügend" gewesen sei. "Wir haben teilweise echt gut dagegengehalten, sind dann aber auseinandergefallen und haben uns die Dinger selber reingehauen. Darf uns nicht passieren – vor allem zuhause." Entsprechend müsse sich die Mannschaft "ganz groß entschuldigen", sagte der Abwehrspieler, der am 0:2 und 0:5 unmittelbar beteiligt war. Von einer peinlichen Leistung wollte Mai aber nicht sprechen: "Wir haben uns gewehrt." Zumindest in der Schlussphase war davon allerdings kaum etwas zu sehen.

Die Folge: Nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge ist der einst so komfortable Vorsprung auf die Abstiegsplätze (bei einem Spiel weniger) auf fünf Punkte geschmolzen. Wird es nochmal eng für die Zebras? Antworten darauf könnte es am Montag in einer Woche in Köln geben. "Dann haben wir die Chance, es wieder gutzumachen", so Ziegner. Damit "Oh, wie ist das schön" bald wieder für den Zweck angestimmt wird, für den es eigentlich gedacht ist.

   

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