"Nicht 'wilde Sau' spielen: Energie will keine Spieler vom Hof jagen

Mit 28 Spielern ist der Kader von Energie Cottbus momentan größer als geplant. Mehrere Akteure sollen daher noch abgegeben werden, doch vom Hof jagen wollen die Lausitzer niemanden.

Zwei bis drei Spieler müssten noch gehen

Cedric Euschen und Arnel Kujovic: Das sind bislang die einzigen beiden Spieler, die Energie Cottbus (gewollt) von der Gehaltsliste bekommen hat. Eigentlich wollte der Klub Anfang August schon weiter sein, schließlich soll der Kader maximal 22 bis 23 Feldspieler plus drei Torhüter umfassen. Zwei bis drei Akteure müssten demnach noch gehen. Theoretisch aber noch mehr, um Platz für weitere Neuzugänge zu schaffen.

"Ich bin da etwas im Zwiespalt", räumt Präsident Sebastian Lemke im Interview mit der "Lausitzer Rundschau" ein. "Einerseits hätte ich mir natürlich gewünscht, dass man mit Spielern, die es schwer haben werden, Einsatzzeiten zu bekommen, andere Lösungen findet. Andererseits sind wir gemeinsam mit diesen Spielern aufgestiegen. Wir sind nicht durch Einzelkönner aufgestiegen, sondern durch das Kollektiv. Deshalb halte ich nichts davon, jetzt ,wilde Sau‘ zu spielen."

"Nicht unser Stil"

Zu Maßnahmen wie einer eigenen Trainingsgruppe wird es somit nicht kommen, wie Lemke bekräftigt. Suspendierungen seien darüber hinaus "arbeitsrechtlich kaum möglich und nicht unser Stil", macht der 40-Jährige deutlich und betont: "Die Spieler haben einen Vertrag und wir müssten sie also in jedem Fall weiterbezahlen. Profifußball ist ein knallhartes Geschäft, aber wir wollen trotzdem an unseren Werten festhalten."

Niemand soll vom Hof gejagt werden, "aber wir sind gesprächsbereit, auch was die Rahmenbedingungen bei Auflösungen betrifft". Es sollen Lösungen gefunden werden, "die für alle Seiten von Vorteil sind". Gleichwohl setze Energie auch auf die Initiative der Spieler, "dass sie ihre Zukunft im Blick haben".

FCE will vertragliche Gestaltungen überdenken

Dass die Lausitzer überhaupt in die Situation gekommen sind, zu viele Spieler unter Vertrag zu haben, liegt vor allem daran, dass sich viele Verträge durch den Aufstieg automatisch verlängert haben. Selbstkritisch kündigt Lemke an: "Wir werden schauen, was man künftig bei vertraglichen Gestaltungen anders machen kann, da gibt es ja Möglichkeiten mit Anzahl von Spielen oder so."

Dennoch sei es auch so, "dass wir bei einigen Spielern andere Erwartungen hatten, die Spieler auch selbst. Manchmal passt es eben nicht so, wie gewünscht. Das hat oftmals mehrere Gründe. Es gibt nie eine Garantie im Fußball". Zumindest ein Abgang könnte in Kürze über die Bühne gehen. Wie zuletzt bekanntgeworden war, hat Rudolf Ndualu ein Angebot von Viertligist VSG Altglienicke vorliegen. Ob er dieses annimmt, ist aber noch offen.

   

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