"Nicht wie Bayern gegen PSG": Härtels Ansätze gegen Verl
In der Formtabelle gehört Erzgebirge Aue zurzeit zur oberen Tabellenhälfte in der Liga. Acht Punkte aus fünf Spielen sorgen dafür, dass die Veilchen in der Gesamtwertung zumindest über den Strich sprangen. Vor der Länderspielpause wollen Jens Härtel und seine Mannschaft diese Leistungssteigerung im Auswärtsspiel beim SC Verl (Samstag, 14 Uhr) bestätigen – auch, um die Serie von sechs Niederlagen in sechs Partien gegen den SCV zu beenden.
"Das werden wir nicht verhindern"
Ein Punkt trennt den FC Erzgebirge Aue von einem Abstiegsplatz. Nach einem wilden 4:3-Sieg gegen Jahn Regensburg werden die Veilchen vor der Länderspielpause noch einmal alles daran setzen, um weiterhin über dem Strich zu bleiben. Eine Aufgabe, die beim SC Verl nicht einfach werden wird. "Das ist die stärkste Ballbesitzmannschaft", stellte FCE-Cheftrainer Jens Härtel bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag heraus. "Sie haben den meisten Ballbesitz, spielen die meisten Pässe. Das werden wir auch nicht verhindern." Als Fußballlehrer habe er trotzdem mehrere Ansätze, um dagegen vorzugehen.
"Wir werden sie nicht 90 Minuten lang jagen, so wie Bayern München das über das ganze Feld gegen PSG gemacht hat. Aber phasenweise kann das schonmal eine Option sein", so Härtel. Der im Übrigen nicht auf viele Personalien in seinem Kader verzichten muss. Lediglich Jonah Fabisch (Gelbsperre) kommt zu den Langzeitausfällen hinzu, für manchen Rückkehrer dürfte die Partie vor der Länderspielpause aber noch zu früh kommen – wie beispielsweise in den Fällen von Anthony Barylla oder Jamilu Collins.
"Es gibt immer ein Für und Wider"
Ein weiterer Ansatz zur Verteidigung sei selbstverständlich die Kompaktheit. Neben den zahlreichen Toren, die Aue zuletzt gegen Regensburg schoss, war das Defensivverhalten noch wackelig. Die Veilchen sind daher gewarnt, die Überlegungen für Veränderungen gäbe es ohnehin vor jedem Spiel. "Klar muss man sich immer Gedanken machen, was man eventuell verändern kann", bestätigte Härtel. "Aber es gibt immer ein Für und Wider. Wir werden ein paar Sachen noch einmal probieren und für uns dann natürlich entscheiden, was dann für alle am besten ist."
Über dem Strich bleibt das Erzgebirge in jedem Fall dann, wenn beim SC Verl ein weiterer Sieg gelingt. "Fakt ist, dass wir da eine Top-Leistung bringen müssen. Und wenn wir das bringen, dann sind wir natürlich auch in der Lage, überall zu punkten", fand Härtel. Wie die letzte Bilanz auch bestätigte: Acht Punkte aus fünf Spielen verhalfen den Auern zum Sprung über den Strich. Oft kritisierte Veilchen verbrachten somit die Hälfte der Saison bislang auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Härtel wird daran arbeiten, dass das auch so bleibt. Dafür braucht es im siebten Anlauf den ersten Sieg gegen den Sportclub, nachdem die Veilchen bislang immer als Verlierer vom Platz gegangen waren.