1860 mit historischem Auswärtssieg: "Nicht selbstverständlich"

Mit dem 6:0 beim MSV Duisburg hat der TSV 1860 München am Sonntag Geschichte geschrieben: Es war der höchste Auswärtssieg in der Drittliga-Historie der Löwen. Durch den deutlichen Erfolg sind die Weißen-Blauen im Rennen um Platz 4 nun in der Pole Position. 

Lex ragt heraus

Dass Stefan Lex immer mal für ein Tor und eine Vorlage gut ist, stellte der 32-Jährige in dieser Saison schon mehrfach unter Beweis. Doch was er am Sonntag in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena ablieferte, war schlicht beeindruckend: An fünf der sechs Treffer war Lex unmittelbar beteiligt, den Treffer zum 3:0 erzielte er selbst. Doch so richtig freuen konnte er sich über seine starke Leistung nicht: "Es ist ärgerlich, dass es uns so spät gelungen ist, dass wir befreit aufspielen", wird Bär auf der Löwen-Homepage zitiert. Es sei ein Stück Wehmut dabei, weil es bei ihm persönlich die Wochen zuvor nicht so gelaufen war. Entsprechend selbstkritisch kommentierte er auch seinen Treffer: "Der erste Kontakt war eigentlich schlecht. Vielleicht habe ich es mir selbst schwer gemacht, damit es keine hundertprozentige Chance ist. Sonst hätte ich sie vielleicht verhauen." Dennoch sei er "einfach froh, dass er reingegangen ist nach der langen Flaute!" Zuletzt hatte Lex kurz vor Weihnachten in Würzburg getroffen.

Marcel Bär, der seine Saisontore 16 und 17 erzielte, betonte: "Wir waren eine geschlossene Einheit. Dass der Sieg verdient war, darüber müssen wir nicht sprechen." Doch genau wie Lex schlug der Stürmer auch nachdenklichere Töne an und stellte fest, dass der Sieg ein bis zwei Wochen zu spät komme. "Es ist ein Stück Wehmut dabei, dass wir es in den letzten Wochen nicht so hinbekommen haben. Vielleicht haben wir uns den Druck zu sehr auferlegt, auch ich selbst."

"Das hat mir imponiert"

Dem wird auch Trainer Michael Köllner wohl nicht widersprechen können. Doch nach dem Schützenfest gratulierte er seiner Mannschaft, die nach der unglücklichen Niederlage gegen Osnabrück vor einer Woche Charakter gezeigt habe. "Das hat mir imponiert, das ist nicht selbstverständlich!" Schon nach nicht mal 25 Minuten stand es durch die Treffer von Merveille Biankadi (9.), Marcel Bär (20. / Elfmeter) und Stefan Lex (22.) 3:0, ehe Yannick Deichmann (50.), Fabian Greilinger (66.) und erneut Marcel Bär (70.). das Ergebnis im zweiten Durchgang weiter in die Höhe schraubten. "Wir haben defensiv gut zugeparkt, hatten ein gutes Umschaltspiel und die Tore sehr gut herausgespielt", lobte Köllner.

Durch den Kantersieg ist der TSV in der Tabelle am VfL Osnabrück vorbeigezogen und liegt im Rennen um Platz 4 nun in der Pole-Position. Nach dem verpassten Aufstieg immerhin Vierter zu werden und damit in den DFB-Pokal einzuziehen, sei nun das Mindestziel, wie Köllner vorgab. Sollte das erreicht werden, endet die Saison noch einigermaßen zufriedenstellend für die Löwen, wenngleich es eigentlich in die 2. Bundesliga gehen sollte: "Mit der Fanbase, die wir haben, muss der Aufstieg unser Ziel sein", so Lex. "Die 3. Liga ist für diesen Verein nicht hoch genug. Leider ist es uns in dieser Saison nicht gelungen. Wir hatten einen schlechten Start und einige schwerwiegende Verletzungen. Das konnten wir nicht in jedem Spiel kompensieren, weswegen uns in der Endabrechnung ein paar Punkte fehlen." Den vor dem Spiel beschmierten Mannschaftsbus überklebten die Löwen derweil provisorisch mit dem Wort: "Auswärtssieg!"

 

   

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