"Nicht mal in Russland erlebt": Aufregung um Ordner in 1860-Bus

Auf die Stadt Halle wird 1860-Sportchef Günter Gorenzel in nächster Zeit wohl nicht gut zu sprechen sein: Nachdem die Behörden Trainer Michael Köllner den Zutritt zum Stadion verwehrt hatten, gab es am Sonntag bei der Bus-Ankunft der Löwen Aufregung um einen Ordner.

"Freundlich aus dem Bus befördert"

Als der Bus am Mittag auf das Gelände des Leuna-Chemie-Stadions einbog, musste er zunächst stoppen, weil ein Ordner an Bord kam – um zu überprüfen, ob Köllner, der ohnehin privat nach halle gefahren wäre, tatsächlich nicht mitgereist war? Gorenzel zeigte sich im Interview mit "MagentaSport" mächtig verärgert darüber, wie die Löwen "hier vor Ort behandelt worden" seien: "Ich habe jetzt über 600 Profi-Spiele erlebt, auch in anderen Ländern. Aber dass ein lokaler Ordner bei der Zufahrt ins Stadion den Bus kontrollieren will, das habe ich nicht mal in Russland erlebt – und das, obwohl es dort viele Spiele unter hitzigsten politischen Bedingungen gab."

Die Retour-Kutsche des Österreichers, der einst Co-Trainer beim russischen Erstligisten Rubin Kazan war, folgte prompt: "Ich habe den Ordner, weil er mir keinen 3G-Nachweis erbringen konnte, freundlich aus dem Bus befördert. Wir werden uns verbieten, dass sich andere Leute in unsere Causa einmischen."

Die Szene im Video:

 

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Gorenzel äußert Unverständnis

Schon die Entscheidung der örtlichen Behörden, Köllner trotz der Zustimmung des Münchner Gesundheitsamtes nicht ins Stadion zu lassen, weil er nach dem positiven Corona-Test von Kevin Goden in Quarantäne musste (die 14-tägige Wartefrist nach der Zweitimpfung ist noch nicht überschritten), hatte Gorenzel am Samstag "nur unter großer Missbilligung" akzeptiert.

Am Sonntag legte er nach: "Er ist seit eineinhalb Jahren permanent überprüft und getestet worden. Seine Wartefrist läuft in einigen Tagen ab, er strahlt keine Gefahr aus. Doch wenn sich jetzt lokale Politiker und lokale Gesundheitsämter der Heimvereine in die Causa einmischen, was hat das dann für Konsequenzen für den deutschen Fußball? Dann haben wir künftig sehr wenige Entscheidungen am grünen Rasen, sondern mehr am grünen Tisch. Dann werden wir uns künftig Mannschaften von Juristen zusammenstellen und nicht mehr von Spielern und Trainern."

Konter von HFC-Sportdirektor

Halles Sportdirektor Ralf Minge konnte die Aufregung derweil nicht verstehen – und konterte in der Halbzeitpause: "Fakt ist: Unser Trainerteam war am ersten Trainingstag durchgeimpft. Ich halte es schon fast für verantwortungslos, dass dieser Impfstatus dort beim Trainer vorherrscht." Gorenzel entgegnete er: "Dann sollte man schön die Füße auf dem Boden behalten und nicht Ursache und Wirkung durcheinanderbringen."

   
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