"Nicht gierig und griffig genug": Ziehls klare Kritik nach Pleite
Mit einem Sieg beim SC Verl hätte der 1. FC Saarbrücken wieder auf Platz 2 springen können und wäre Tabellenführer Elversberg auf den Fersen geblieben, doch durch die 0:2-Niederlage liegt der FCS nun satte elf Zähler hinter der SVE und droht zudem Rang 3 zu verlieren. Trainer Rüdiger Ziehl übte im Anschluss klare Kritik.
Schwache Chancenverwertung
Kurz und schmerzlos war sie, Ziehls erste Analyse zur Niederlage beim SC Verl, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam: "Wenn man keine Tore schießt, kann man nicht gewinnen", bemühte der 45-Jährige eine alte Fußballfloskel, die aber voll und ganz zutraf. Denn über fehlende Chancen konnten sich die Saarländer beim Spiel in der Paderborner Home-Deluxe-Arena nicht beschweren – sah auch Saarbrückens Coach so: "Wir hatten genug Möglichkeiten, wenn ich da an die Kopfbälle von Grimaldi und Uaferro denke."
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit lief Grimaldi zudem frei auf das Tor zu, ließ die Chance aber verpuffen. Oder wie es Ziehl formulierte: "In den entscheidenden Momenten waren wir einfach nicht gierig und griffig genug. Zudem fehlte die Präzision." In der ersten Halbzeit hatte der FCS zudem Pech, dass es keinen Elfmeter gab, nachdem Corboz einen Schuss an die Hand bekommen hatte. "Er will die Hand zwar wegziehen, schafft es aber nicht. Daher ein Elfmeter", monierte Ziehl.
Rabihic: Sieg für Verl "nicht verdient"
Und während die Saarbrücker vor dem gegnerischen Kasten die Genauigkeit vermissen ließen, kassierten sie auf der anderen Seite "zu einfache Tore", wie der 45-Jährige festhielt. Beim 0:1 nach 21 Minuten – direkt nach der Elfmeter-Aufregung – fehlte die Absicherung, sodass Sessa völlig frei auf Batz zulaufen konnte. Und beim 0:2 in Minute 71 ließ die Hintermannschaft einen Pass parallel zur Grundlinie durch, sodass Otto nur noch den Fuß hinhalten musste. So stand am Ende die dritte Auswärtsniederlage zu Buche.
"Verdient" sei der Sieg für Verl aber nicht gewesen, wie Ex-Spieler Kasim Rabihic befand: "Weil wir einfach deutlich mehr Chancen hatten und schon in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen." Ziehl richtete den Fokus derweil komplett auf das eigene Team: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen." Und dennoch: "Ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie hat viel investiert und ist kaputt. Es gibt so Tage, an denen wir solchen Momenten nicht nutzen können." Am nächsten Samstag sollte dann aber nicht einer dieser Tage sein. Dann geht es im ausverkauften Ludwigspark gegen Tabellenführer Elversberg. Durch die Niederlage rangiert der FCS nun satte elf Zähler hinter dem Nachbarn. Im Falle einer erneuten Pleite wären es gar 14 Zähler. Damit das nicht passiert, "müssen wir die Fehler sofort analysieren", so Rabihic. Zeit dazu ist auf der 450 Kilometer weiten Rückreise in jedem Fall. "Das wird keine schöne Busfahrt", ahnte der Offensivspieler bereits.