"Nicht das ganz große Zittern": FCS vor Schicksalsspiel gelassen

Topspiel-Zeit im Saarbrücker Ludwigspark! Am Freitagabend empfängt der Tabellenfünfte den Vierten – und kämpft um den Anschluss nach ganz oben. Ohne Frage wird es ein Schicksalsspiel, doch "das ganz große Zittern" spürt Trainer Rüdiger Ziehl nicht.

Minimalziel: Abstand gleichhalten

Auch wenn das Remis beim FSV Zwickau am vergangenen Sonntag unter dem Strich natürlich zu wenig war: Durch den späten Ausgleich hat der 1. FC Saarbrücken den Aufstieg weiterhin in eigener Hand. Große Bedeutung kommt am Freitagabend nun dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden zu. Die SGD belegt derzeit den vierten Rang und steht drei Zähler vor den Blau-Schwarzen. Gewinnen die Saarländer, ziehen sie nach Punkten mit den Schwarz-Gelben gleich. Sollte der FCS die Partie mit mindestens zwei Toren Differenz für sich entscheiden, würden sie in der Tabelle sogar an den Sachsen vorbeiziehen. Auf der anderen Seite würde der Rückstand im Falle einer Niederlage auf sechs Punkte anwachsen. Bei dann nur noch sechs ausstehenden Spielen wäre das durchaus ein Brett.

Daher müsse es das Minimalziel sein, "dass man den Abstand gleichhält", gibt Trainer Rüdiger Ziehl in der "Bild"-Zeitung vor. Dennoch wird der FCS natürlich auf Sieg spielen, alles andere würde in der aktuellen Situation auch keinen Sinn ergeben. Druck spürt der Coach aber nicht: "Ich empfinde die Situation ähnlich wie vorm Spiel in Wiesbaden. Hätten wir da verloren, wären es elf Punkte Rückstand gewesen auf Wiesbaden. Dann wäre zu einem frühen Zeitpunkt die Saison vorbei gewesen." Der FCS gewann jedoch und meldete sich damit im Aufstiegsrennen zurück. "Wir ziehen die Kraft daraus, dass wir die Situation schon hatten und gemeistert haben. Es ist nicht so, dass bei uns das ganz große Zittern herrscht."

"Nur verteidigen wird nicht funktionieren"

Gleichwohl könnte die Hürde am Freitagabend kaum höher sein – weiß auch Ziehl: "Es wird ein schweres Spiel, weil wir gegen eine richtig gute Mannschaft spielen. Dresden ist die Mannschaft, die im Jahr 2023 die meisten Punkte geholt hat." 33 Zähler sind es, während der FCS nur auf 20 Punkte kommt. Was aber Hoffnung macht: In den letzten sechs Partien verbuchte Saarbrücken nur einen Punkt weniger (14) als Dynamo (15).

"Sie haben gutes Tempo nach vorne über Conteh, haben Wucht über Kutschke und mit Arslan einen Top-Torjäger. Sie wollen dominant spielen, haben spielerische Lösungen immer im Blick", beschreibt Ziehl die Spielweise der Sachsen. "Für uns geht es darum, einen guten Plan, gute Wucht und Zweikampf-Stärke dagegen zu bringen. Nur verteidigen und nur Dresden zu verhindern, wird nicht funktionieren. Wir müssen selbst initiativ bei Ballbesitz sein." Gegen Dortmund und Osnabrück habe der FCS zuletzt bewiesen, auch schnelle Stürmer in den Griff zu bekommen. "Das wird auch am Freitag gefragt sein."

Quartett kehrt zurück – Gaus ersetzt Rizzuto

Mit Marvin Cuni steht zudem eine weitere Option für den Angriff zur Verfügung, nachdem der Stürmer zuletzt nach einem Schlag auf den Fuß passen musste. Ob Adriano Grimaldi nach seinem Doppelpack in Zwickau in der Mannschaft bleibt, steht noch nicht fest. "Er hat jetzt bewiesen, dass er auch als Start-Spieler spät treffen kann. Das ist noch mal ein Unterschied. Ich hatte da sowieso keine Zweifel", so Ziehl.

Während auch Richard Neudecker (nach Viruserkrankung), Manuel Zeitz (nach Platzwunde und Schwindelgefühle) und Bjarne Thoelke (fühlte sich kraftlos) wieder in den Kader zurückkehren werden, fehlt Calogero Rizzuto (fünfte gelbe Karte) gesperrt. Marcel Gaus wird ihn ersetzen. Zudem sind neben den Langzeitverletzten auch Tobias Jänicke (Zyste im Hals), Mike Frantz und Frederik Recktenwald (beide Aufbautraining) keine Optionen, während hinter den Einsätzen von Julius Biada (Oberschenkelbeschwerden) und Andy Breuer (Erkältung) noch Fragezeichen stehen. Besteht der FCS im Schicksalsspiel? Am Freitagabend wird es sich zeigen.

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