Neun Punkte Rückstand: Wie geht es beim CFC weiter?
Eigentlich wollte der Chemnitzer FC in der Englische Woche die Trendwende im Abstiegskampf schaffen, doch stattdessen setzte es drei Niederlage innerhalb weniger Tage. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist mittlerweile auf neun Punkte angewachsen, sodass der Abstieg in die Regionalliga wohl nicht mehr zu verhindern ist. Die Insolvenz rückt näher.
Schicksal wohl besiegelt
Vor eineinhalb Wochen hätten die Himmelblauen mit einem Sieg in Lotte bis auf einen Zähler an die Nicht-Abstiegsplätze heranrücken und damit neue Hoffnung sammeln können. Doch die Elf von Trainer David Bergner unterlag mit 1:3 und musste sich anschließend auch gegen Wiesbaden (1:4) und Großaspach (2:3) geschlagen geben. Drei Niederlagen in Folge, die das Schicksal des Chemnitzer FC wohl besiegelt haben. Denn daran, dass die Himmelblauen einen Rückstand von neun Punkten in nur sechs Spielen aufholen, glaubt kaum noch jemand. Selbst Trainer David Bergner, der zuletzt immer wieder Durchhalteparolen bemühte, bezifferte die Chancen auf den Klassenerhalt nach der Pleite gegen Großaspach auf nur noch fünf Prozent. "Wir müssen realistisch bleiben", so der CFC-Coach.
Meldet der CFC Insolvenz an?
Und weil die sportliche Situation keine Hoffnung mehr macht, rückt auch die zuletzt im Raum stehende Insolvenz immer näher. Die "Bild" spekuliert bereits, dass die Himmelblauen möglicherweise schon am heutigen Dienstag einen Insolvenzantrag einreichen könnten. Ein Gerücht, das der Verein gegenüber dem MDR am Mittag allerdings dementierte. Wie schlecht es um die finanzielle Situation des CFC bestellt ist, ließ der CFC zuletzt jedoch offen. Am Donnerstag hieß es in einer wenig aussagekräftigen Pressemitteilung lediglich, dass "nach wie vor umfangreiche Bemühungen stattfinden", um die "sehr schwierige wirtschaftliche Situation zu lösen". Unter dem Gesamteindruck der derzeitigen sportlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Situation soll eine "tragbare Gesamtlösung für den Verein" erzielt werden. Und die könnte den Verein nun geradeaus in die Insolvenz führen.
Sollte der Chemnitzer FC tatsächlich einen entsprechenden Antrag stellen, würde dies mit einem sofortigen Abzug von neun Punkten einhergehen, sodass der Abstieg in die Regionalliga besiegelt wäre. Allerdings könnten sich die Himmelblauen in der 4. Liga dann neu aufstellen und wären nach erfolgreichem Durchlaufen des Verfahrens zudem schuldenfrei. Einen ähnlichen Weg geht momentan der FC Rot-Weiß Erfurt, der seit Sonntag als erster Absteiger in die Regionalliga feststeht.
Planungen für die Regionalliga laufen
Am kommenden Samstag treffen beide Teams zum vorerst letzten Mal in der 3. Liga aufeinander, in der nächsten Spielzeit wird das Ostduell dann wohl in der Regionalliga Nordost stattfinden. Ohnehin haben Planungen für die 4. Liga beim Chemnitzer FC längst begonnen. Während Cheftrainer David Bergner und Co-Trainer Sreto Ristic bleiben sollen, laufen derzeit Gespräche, "mit welchen Spielern wir weitermachen wollen", so Bergner in der "Freien Presse". In den kommenden Tagen dürften die Gespräche Fahrt aufnehmen. Denn nach sieben Drittliga-Jahren in Folge steht der CFC vor dem vorläufigen Abschied aus dem Profifußball.