Neun Ausfälle! Dynamo fliegt mit Personalsorgen nach Freiburg
Bei der U23 des SC Freiburg will Dynamo Dresden am Samstag einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg machen und auch dem SV Wehen Wiesbaden (2.) näherkommen. Erschwert wird das Unterfangen jedoch dadurch, dass gleich neun Spieler ausfallen. Dafür könnte Luca Hermann nach langer Verletzungspause sein Comeback feiern.
"Haben trotzdem noch gute Jungs"
Als "nicht optimal" bezeichnete Trainer Markus Anfang auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag die Personalsituation. Eine Formulierung, der angesichts der zahlreichen Ausfälle durchaus etwas untertrieben war. Schließlich zählte der Dynamo-Coach mit Kyrylo Melichenko (Knieverletzung), Panagiotis Vlachodimos (Sprunggelenksverletzung), Max Kulke (Muskelverletzung), Michael Akoto (Atemwegsinfekt), Jong-min Seo (Schulterverletzung), Paul Lehmann (umgeknickt), Julius Kade (Fingerbruch im Training), Christian Conteh (Probleme am Sprunggelenk) und Stefan Kutschke (zehnte gelbe Karte) gleich neun Spieler auf, die im Breisgau nicht zur Verfügung stehen werden. Angesichts der großen Personalsorgen sollte U19-Stürmer Lucas Ehrlich für den Kader nominiert werden, fällt allerdings krankheitsbedingt aus. Um nun überhaupt 20 Spieler auf der Bank sitzen zu haben, wird mit Sven Müller wohl noch ein weiterer Keeper mitreisen.
"Es ist natürlich ärgerlich, dass in der Endphase nicht alle fit sind. Trotzdem haben wir noch gute Jungs", sagte Anfang. Zudem gibt es auch gute Nachrichten: Während Niklas Hauptmann und Jakob Lewald aus Sperren zurückkehren, wird Luca Herrmann erstmals seit Dezember 2021 wieder im Kader stehen, nachdem er zuletzt mit einer langwierigen Knie-Verletzung ausgefallen war. "Wir sind froh, dass wir ihn zurück haben", so Dresdens Coach. "Er ist zwar noch nicht wieder auf einem Top-Level und noch lange nicht am Ziel, aber im Training macht er das schon ganz ordentlich." Anfang zufolge habe der 24-Jährige den "unbändigen Willen" wieder zu spielen. Sollte Herrmann zum Einsatz kommen, würde er ausgerechnet an alter Wirkungsstätte sein Comeback feiern.
Anfang will Coaching-Verhalten "nicht komplett ändern"
Aus einer Sperre kehrt auch Anfang zurück, nachdem er die Partie in Saarbrücken von der Tribüne aus verfolgen musste. "Es ist schön, wieder die Nähe zur Mannschaft zu haben – auch, wenn es nicht um mich geht." Ob die Sperre zu einem Umdenken beim Coaching führen wird? "Man muss sich immer hinterfragen, wie man mit seinen Emotionen umgehen kann. Das kann ich besser machen, definitiv", räumte der 48-Jährige ein, kündigte aber auch an: "Ich werde meine Art nicht komplett ändern und mich nur an die Linie setzen und warten, bis der Abpfiff kommt. Das wird auch kein Schiedsrichter der Welt hinbekommen, denn ich lebe meinen Beruf nun mal so aus."
Zumindest vor Spielbeginn dürfte Anfang auch noch recht entspannt sein, legt Dynamo die Anreise zum weitesten Auswärtsspiel in dieser Saison (680 Kilometer) doch mit dem Flugzeug zurück. Der gebürtige Kölner sprach von einer "wahnsinnigen Erleichterung" und zeigte sich "sehr dankbar" dafür. Ob der höhere finanzielle Aufwand mit drei Punkten belohnt wird? Anfang warnte: "Freiburg ist eine sehr spielstarke Mannschaft, sie haben Lust am Fußball. Wenn du sie spielen lässt, kann es eng werden. Daher wollen wir sie unter Druck setzen und hart bearbeiten." 2.000 Fans werden Dynamo begleiten – und ihren Teil dazu beitragen, die Personalsorgen abzufangen.