Neues Finanzloch: Steht Alemannia Aachen vor dem Abgrund ?

Wie übereinstimmend mehrere Aachener Medien berichten befindet sich Zweitligaasbsteiger Alemannia Aachen erneut in einer prekären finanziellen Notlage. In einer außerordentlichen Sitzung trafen sich heute Morgen Vertreter des Vereins, der Stadt Aachen sowie des zweiten großen Gläubigers, der "AachenMünchener Versicherung" am Tivoli, um eine erste Bestandsaufnahme durchzuführen. Zu konkreten Aussagen über den Fehlbetrag wollte sich heute noch niemand hinreißen lassen, allerdings soll es sich nach Informationen der "Aachener Zeitung" gerüchteweise um einen Betrag von 2,4 Millionen Euro handeln.

Problem ist die 3. Liga

„Wir wollten aus erster Hand einen Einblick in die Situation erhalten“, begründete Oberbürgermeister Marcel Philipp das kurzfristig angesetzte Treffen gegenüber der Zeitung. „Das aktuelle Problem hat nicht mit der Stadionfinanzierung, sondern eher mit den Prognosen für die 3. Liga zu tun. Wir als Stadt können uns an Steinen für ein Stadion, aber nicht an Beinen für die 3. Liga beteiligen“, macht Philipp klar. Gemeint ist damit der wohl jetzt schon drastisch überzogene Spieleretat in dieser noch kurzen Saison. Im März dieses Jahres erst hatte der Stadtrat einer Umschuldung zugestimmt um den Verein überlebensfähig in der 3.Liga zu halten. Geknüpft daran waren Auflagen wie eine „Vollständigkeitserklärung“ über alle Verbindlichkeiten. Nur sieben Monate später scheinen nun wieder Lücken im Etat zu klaffen. Verwunderns wert ist dies aufgrund der Tatsache, dass die Aachener im Schnitt vor 14.534 Zuschauen spielen.

Keine Hilfe von der Stadt

Das ist Liga-Bestwert, liegt um 5.000 Besucher über dem kalkulierten Schnitt und beschert der Alemannia Mehreinnahmen im sechsstelligen Bereich. Der Verein begründet das jetzt aufgetretene Etatloch mit geringeren TV-Einnahmen und verminderten Sponsorengeldern. Die Folge: Die Stadt Aachen erhält vom Drittligisten geringere Tilgungszahlungen für den Stadionkredit und muss Geld aus Rücklagen zuschießen. Gesucht wird nun die Ursache inklusive einer Lösung für das Finanzloch. Von der Politik ist allerdings dieses Mal keine Hilfe zu erwarten, dass wurde schon unmissverständlich klar gemacht. „Die Alemannia muss nun selbst eine Lösung zimmern", sagt ein Vertreter der schwarz-grünen Ratsmehrheit gegenüber den "Aachener Nachrichten". Um 17 Uhr findet am heutigen Abend eine planmäßige Ratssitzung statt, wo die Stadt über mögliche neue Hilfen entscheiden wird.

FOTO: Friedrich Jeschke 

   
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