Neuanfang in der Regionalliga: Plant 1860 ohne Hasan Ismaik?

Die Zeit drängt: Bis heute Nachmittag um 15:30 Uhr muss der TSV 1860 München eine Summe von wohl zehn Millionen Euro in Form einer Bankbürgschaft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorlegen – ansonsten erhalten die Löwen keine Zulassung für die 3. Liga. Viel Geld, das nur von Investor Hasan Ismaik kommen kann. Doch dass der Milliardär die Gelder zur Verfügung stellen wird, scheint immer unwahrscheinlicher. Offenbar plant der TSV 1860 sogar bereits ohne Ismaik.

Neuanfang ohne Ismaik?

Wie die "Bild" berichtet, sollen sich die Verantwortlichen längst mit einem Neuanfang in der Regionalliga befasst haben. Dazu würde es kommen, wenn die Löwen keine Drittliga-Lizenz erhalten. Laut der Zeitung rechne hinter den Kulissen ohnehin niemand mehr damit, dass Ismaik nochmal zahlt. Kommt es tatsächlich dazu, wird der launische Investor die Löwen nach sechs Jahren wohl verlassen – und darauf hoffen die Verantwortlichen angeblich auch. Denn sie wissen: Unter Ismaik ging es trotz sündhaft teurer Spieler-Verpflichtungen keinen Millimeter vorwärts – das Gegenteil ist der Fall.

Der Knackpunkt: Ismaik hat die Bereitstellung neuer Gelder an Bedingungen (u.a. will er Weisungsrecht für den Geschäftsführer aus dem Stammverein abschaffen) geknüpft, die der Verein jedoch aus "rechtlichen und organisatorischen Gründen" nicht erfüllen kann. Von einer Erpressung will der Jordanier zwar nichts wissen, forderte den Verein am Donnerstagabend aber erneut auf "seine Hausaufgaben zu erledigen." Somit deutet derzeit vieles daraufhin, dass die Löwen ohne Ismaik in die Zukunft gehen und ohne die Millionen des 39-Jährigen einen Neuanfang in der Regionalliga starten. Den dafür notwendigen Etat von rund einer Million Euro kann der TSV 1860 dem Vernehmen nach wohl aus eigener Kraft stemmen.

SC Paderborn hofft und zittert

Tritt dieses Szenario tatsächlich ein, würde ein Startplatz in der 3. Liga frei werden. Gemäß der DFB-Spielordnung würde mit dem SC Paderborn der erste Absteiger nachrücken – zumindest, wenn es den Ostwestfalen wiederum gelingt, ihre Lizenzbedingungen zu erfüllen. Zwei Millionen Euro fehlten dem SCP zwischenzeitlich, nun sei die Lücke "dramatisch reduziert" worden, so Präsident Wilfried Finke am Freitag im "Westfalen Blatt", ohne dabei allerdings neue Zahlen zu nennen. Es werde eine Aufgabe, "die bis zur letzten Sekunde dauern wird", so Finke. Ob Paderborn von einer Zulassungsverweigerung bei 1860 München profitiert, wird sich allerdings erst in den kommenden Tagen entscheiden. Spätestens am 15. Juni soll das Teilnehmerfeld der 3. Liga für die kommende Saison endgültig stehen – ohne 1860 München?

   
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