Nehrig ehrlich: "Die erste Halbzeit war unterirdisch"
Jetzt hat es auch Eintracht Braunschweig erwischt: Beim 0:3 gegen Duisburg kassierte der BTSV die erste Niederlage der Saison. Kapitän Bernd Nehrig fand unmittelbar nach dem Spiel kritische und ehrliche Worte.
"Wie ein Hühnerhaufen"
Nein, so hatte sich der BTSV das Spitzenspiel gegen den MSV Duisburg nicht vorgestellt. Nahezu über die komplette Spielzeit blieb die Eintracht bei der Rückkehr von Trainer Torsten Lieberknecht harmlos und ging somit als klarer Verlierer vom Platz. "Heute hat, wenn man ehrlich ist, fast alles gefehlt", gab Nehrig wenige Minuten nach Abpfiff am Mikrofon von "Magenta Sport" selbstkritisch zu Protokoll. "Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt gar nicht reingekommen, auch nicht in die Zweikämpfe."
In der Abwehr habe sich der BTSV "wie ein Hühnerhaufen" verhalten, wurde der 33-Jährige deutlich. "Wenn du hinten so verteidigst, dann hast du es auch nicht anders verdient. Dann muss man das auch so klipp und klar sagen." Bezeichnend, dass das 0:1 nach 19 Minuten durch ein Eigentor von Steffen Nkansah zustande kam. Und während Fejzic beim 0:2 in Minute 81 Minute nicht gut aussah, hatten Vermeij und Stoppelkamp bei der Entstehung des 0:3 kurz danach zu viel Platz. Kurzum: Ein gebrauchter Tag für die Eintracht, die als Tabellenführer in den Spieltag gegangen war.
Zwei Wochen Zeit zur Analyse
Auch Trainer Christian Flüthmann war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden: "Wir haben die Räume nicht so angelaufen, wie ich es mir gewünscht habe. Wir haben ihnen zu sehr den Ball überlassen, dadurch waren sie feldüberlegen." In der Tat agierten die Niedersachsen im ersten Durchgang erstaunlich passiv. "Wir sind nur hinterhergelaufen", fand auch Robin Ziegele. Somit waren sich die Beteiligten am Ende einig: Der Sieg für den MSV Duisburg war verdient. "Wir haben heute gesehen, dass wir zu hundert Prozent fokussiert sein und alles abrufen müssen", stellte Nehrig fest.
Weil Eintracht Braunschweig am kommenden Wochenende nicht im DFB-Pokal gefordert ist, bleiben vor dem nächsten Spiel beim 1. FC Kaiserslautern am 18. August nun zwei Wochen, um die Pleite aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Klar ist aber auch: "Wir brauchen jetzt nicht alles in Frage stellen", so Flüthmann. Denn mit neun Punkten aus vier Spielen und dem vierten Tabellenplatz kann die Eintracht zufrieden sein.