Nationalspieler aus der dritten Liga – schafft es einer zur EM 2024?
Dass ein Spieler aus der dritten Liga tatsächlich in der Nationalmannschaft spielen darf, ist recht ungewöhnlich. Es gibt jedoch einige kleine Länder in Europa, welche nicht besonders wählerisch sein können. Eine Fußballnation wie Deutschland hat einen großen Talentpool und kann die besten Spieler der ersten Liga mit zur EM 2024 nehmen. Andere Länder wie Luxemburg oder Litauen hingegen besitzen Nationalspieler, welche in der dritten Bundesliga auflaufen. Doch schafft es einer der Drittligatalente mit zur kommenden EM in Deutschland?
Laurent Jans: Nationalmannschaft-Kapitän aus der dritten Liga
Ein heißer Anwärter für die EM 2024 war der Außenverteidiger Laurent Jans. Jans ist gebürtiger Luxemburger und wurde in seiner Nationalmannschaftskarriere bereits zum Kapitän ernannt. 2012 hatte Laurent Jans seinen ersten Einsatz in der Nationalmannschaft von Luxemburg. Seitdem absolvierte er 101 Länderspiele, wobei er insgesamt ein Tor schoss. Aktuell spielt der Nationalkapitän beim SV Waldhof Mannheim, die diese Saison nur knapp einem Abstieg entgangen sind.
Tragischerweise konnte sich der Kapitän dieses Jahr aber nicht mit einer EM-Qualifikation belohnen. Luxemburg hat sich zunächst durch die Qualifikation gekämpft. In den Playoffs der Qualifikation endete jedoch die Reise, als die Mannschaft von Jans gegen Georgien verlor. Laurent Jans verpasst somit die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024. Zudem läuft sein Vertrag bei Waldhof Mannheim aus. Ob der 31-Jährige noch einen Wechsel oder eine Verlängerung anstrebt oder ob er seine Karriere beendet, ist bisher noch nicht geklärt.
Weitere Nationalspieler aus der 3. Liga
Laurent Jans ist aber nicht der Einzige, welcher als Nationalspieler für sein Land auf dem Platz stehen darf. Insgesamt bietet die dritte Liga vier weitere Spieler, die aktuell in den Nationalkadern ihres Heimatlandes stehen. Edvinas Girdvainis ist seit Anfang des Jahres beim SV Sandhausen unter Vertrag. Der Innenverteidiger bringt bereits Erfahrung auf internationaler Ebene mit und absolvierte bereits 49 Spiele für die litauische Nationalmannschaft.
Insgesamt konnte er in seiner Zeit bei der Nationalmannschaft ein Tor erzielen. Für Sandhausen dürfte der 31-Jährige ein erfolgreicher Transfer gewesen sein. In der Vergangenheit konnte Girdvainis bereits den lettischen Pokal gewinnen. Leider ist Litauen aber ebenfalls an der Qualifikation für die EM gescheitert.
Ein weiterer Nationalspieler ist aktuell bei 1860 München aktiv. Seit Anfang der letzten Saison ist Mansour Ouro-Tagba bei den Münchenern unter Vertrag. Der junge Spieler ist gerade einmal 19 Jahre alt und schon im Kader der Nationalmannschaft von Togo. Zwar ist Ouro-Tagba eigentlich in den USA geboren, er entschied sich jedoch früh für eine Nationalmannschaftskarriere in Togo. Bisher durfte er jedoch nur ein kurzes Debüt abgeben und hat seitdem keine weiteren internationalen Einsätze bekommen.
So ähnlich sieht es bei Claudio Kammerknecht aus, der eigentlich in Deutschland geboren wurde, nun aber aktiv für die Nationalmannschaft von Sri Lanka spielt. Nach seiner Jugendkarriere bei Freiburg wechselte der Außenverteidiger zu Dynamo Dresden, mit denen er nur knapp den Aufstieg in die zweite Liga verpasste. Kammerknechts Einsätze in der Nationalmannschaft belaufen sich aktuell auf ein Spiel.
Zuletzt darf man aber nicht Tobias Knost vergessen. Der gebürtige Berliner ist bereits seit 2022 beim SC Verl unter Vertrag. Dabei kommt er auf 16 Spiele in der dritten Liga. Auch wenn Knost in Berlin geboren wurde, steht er aktuell im Kader der Nationalmannschaft von Kenia. Bisher absolvierte der Außenverteidiger aber noch keine Spiele für die kenianische Nationalmannschaft und könnte dadurch potenziell noch zu einer anderen Nation wechseln.
- Laurent Jans – SV Waldhof Mannheim – Nationalspieler für Luxemburg
- Edvinas Girdvainis – SV Sandhausen – Nationalspieler für Litauen
- Mansour Ouro-Tagba – 1860 München – Nationalspieler für Togo
- Claudio Kammerknecht – Dynamo Dresden – Nationalspieler für Sri Lanka
- Tobias Knost – SC Verl – Nationalspieler für Kenia
Wer wird Europameister?
Die Europameisterschaft in Deutschland rückt immer näher und immer mehr Fans wollen einen Blick auf die Favoriten werfen. Eine Europameister Prognose muss mit Vize-Weltmeister Frankreich beginnen. Die Franzosen besitzen aktuell einen starken Kader mit einer guten Mischung aus alten erfahrenen Spielern und jungen Talenten. Nachdem Frankreich bei der letzten EM 2021 knapp im Achtelfinale ausgeschieden war, will die Mannschaft von Didier Deschamps dieses Jahr den Titel erlangen.
Frankreich gilt somit als einer der großen Favoriten. Einen ebenfalls starken Kader kann England aufweisen. Die Three Lions verfügen über viele Youngstars, wie beispielsweise Saka oder Bellingham. Trainer Gareth Southgate überraschte damit, dass er Marcus Rashford nicht für die EM nominierte. Auch wenn die Mannschaft als starkes Team gilt, konnten die Engländer bisher keine Europameisterschaft für sich entscheiden.
Für Deutschland sprechen der Heimvorteil und die zuletzt ansteigende Form. Die deutsche Nationalmannschaft gehört dadurch zu den Mitfavoriten.
Zuletzt sollte man einen Blick auf Portugal werfen, die als unscheinbarer Favorit gelten. Nach einer starken Qualifikation gilt Portugal als klarer Favorit seiner Gruppe. Zudem wird Superstar Cristiano Ronaldo bei der EM dabei sein und damit starke Impulse in der Offensive setzen können.
Fazit
Leider schafft es keiner der Spieler aus der dritten Liga zu der EM 2024. Laurent Jans verpasst mit Luxemburg knapp den Sprung in das Turnier. Dennoch zeigt sich, dass auch in der dritten Liga einige Spezialisten zu finden sind, welche bereits Erfahrungen aus der Nationalmannschaft mitbringen. Vielleicht schafft es aber einer der Spieler mit seinem Team in der Qualifikation der nächsten Weltmeisterschaft oder dem nächsten Afrika-Cup zu einem internationalen Turnier.