Nachspielzeit 36. Spieltag: Heute mal auf Französisch

Heute steht unsere Nachspielzeit – passend zum aktuellen politischen Tagesgeschehen-ganz im Zeichen Frankreichs – Bonjour chèrs lecteurs! Reich-Côte du Rhône – Rot-Weiß Erfurt vs SpVgg Unterhaching 2:1: Um das letzte Saisonziel – Erreichen des vierten Platzes und damit die Teilnahme am DFB-Pokal – zu wahren, brauchten die Erfurter unbedingt drei Punkte. Dementsprechend erzielte Marcel Reich-Côte du Rhône nach 2 Minuten sein 16.Saisontor und ebnete so den Weg für den Erfolg. Allerdings ging es ja auch für die Münchener Vorstädter noch um etwas – nämlich nicht weniger als den Klassenerhalt. Dies merkte man besonders Abdenour Amachaibou an, der die RWE-Abwehr immer wieder vor größere Probleme stellte. Letztlich war es aber Innenverteidiger Hefele, der zum 1:1 Ausgleich einnetzte – und das mit gefühlten 100 Km/h.

Das konnte jedoch ein gewisser Nils Pentecôte-Reddig nicht auf sich beruhen lassen und ballerte le ballon zur allgemeinen Thüringer-Ekstase aus 16 Metern ins linke untere Eck – mit mindestens 101 Km/h (Anm. d. Red…: Auf das geübte Auge des Autors ist natürlich Verlass!). In der Tabelle bleibt Erfurt auf Rang 8, jedoch nur mit zwei Punkten Rückstand auf den vierten Platz (53Pkt). Unterhaching bleibt in Abstiegsgefahr – Platz 16 und 41 Zähler stehen zu Buche.

Laissez-faire!? – 1.FC Sarrebruck vs 1.FC Foyer des landes 0:0

„Es ist kein Beinbruch, wenn wir diese Saison nicht aufsteigen“, so Heidenheims Trainer Frank Schmidt vor der Partie gegen die jenseits von gut und böse stehenden Saarbrücker. Kein Druck auf der Seite des FCH, noch auf jener des FCS – also eine „laissez-faire“-Attitüde?! Keine Spur, die Zuschauer sahen bei strömendem Regen ein ansprechendes und spannendes Drittliga-Spiel mit Chancen für beide Teams. Erwähnt seien der Baguettetreffer von Stiefler und der Schuss von Heidenfelder, doch das Leder wollte einfach nicht ins Tor. Auf dem Tableau fällt Heidenheim auf Rang 7 zurück (54Pkt), Saarbrücken bleibt mit 48 Points auf Platz 10.

La guerre des frères – VfL Osnabrück vs VfB Stuttgart II 0:1

Der von den Medien „hochsterilisierte“ Kampf zwischen Osnabrück-Keeper Manuel und seinem jüngeren Bruder Alexander Riemann ging an den VfB-Stürmer. Die jungen Schwaben gewannen dank des Tores von Benyamina mit 1:0 und werden also auch nächste Saison in der dritten Liga zu finden sein. Im SWR-Interview gab sich Manuel dann etwas beleidigt, da er den Elfmeter, von Hansen kläglich vergeben, nicht schießen durfte. C’est pas grave – nächste Spielzeit wird es dann wohl wieder zwei Spiele geben, in denen sich die beiden gegenüberstehen werden.

VfL Osnabrück: Platz 9, 49 Punkte, VfB Stuttgart II: Platz 11, 48 Punkte

Nein, doch , aarrr – SV Wehen-Wiesbaden vs Rot-Weiß Oberhausen 1:0

Das Paris St. Germain der dritten Liga im Abstiegskampf – wer hätte sich das vor dieser Spielzeit träumen lassen!? Doch nach dem Trainerwechsel zu Peter Vollmann besann sich die Mannschaft wieder öfter auf ihre Fähigkeiten – so auch in diesem Kellerduell gegen RWO. Zlatko Janjic sorgte mit Saisontor Nummer 10 für diesen eminent wichtigen Sieg. Oberhausens Coach Louis de Funès – Pardon – Mario Basler (Die Ähnlichkeit ist nicht ganz von der Hand zu weisen) Interviewnachdem Spiel allerdings nicht die Hoffnung. Mit Ausblick auf das kommende Spiel gegen Jahn Regensburg sagte er: „Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen die Mannschaften von oben bestehen können.“ Na dann…

 

SVS, bienvenue à la ligue 2 – Prusse Münster vs SV Sablehausen 1:2

Nach dem Schlusspfiff gab es natürlich kein Halten mehr – die Spieler des SVS stürmten den Rasen bzw. Acker des Preußen Stadions und feierten den ersten Zweitligaaufstieg in der Geschichte des Vereins. Tim Danneberg erzielte die zwei Treffer die den Erfolg endgültig sicherten, Björn Kluft sorgte für das zwischenzeitliche 1:1.An dieser Stelle Glückwunsch nach Sandhausen! Die Münsteraner jedoch machten es der Elf von Roi Gerd Dais jedoch zeitweise sehr schwer und hatten eine starke Phase nach der Halbzeitpause. Doch der Wille des SVS war zu groß und so wurde der Coach nach der Partie das obligatorische Opfer der Wasser-/Bierdusche. Sandhausen steht mit nunmehr 66 Punkten natürlich auf Platz 1, Münster, seit letztem Spieltag gerettet, rangiert mit 47 Zählern auf Rang 11.

 

Le sprint final – VfR Aalen vs Werder Bremen II 2:0

Nach dem harten Stück Arbeit sah VfR-Trainer Hasenhüttl sehr erleichtert aus – kein Wunder, der bereits abgestiegene Werder -Nachwuchs machte verkaufte sich so teuer wie möglich und spielte immer wieder gut nach vorne – nur wurden die Möglichkeiten nicht genutzt. So konnten Kister und Dausch den Aufstieg schon fast perfekt machen. Nächste Woche in Stuttgart kann dann alles klar gemacht werden – momentan steht bei 63 Punkten Platz 2, während Werder abgeschlagen mit 22 Zählern die rote Laterne hält.

 

Le sauvetage vs l’urgence – Arminia Bielefeld vs Carl Zeiss Jena 2:1

Während die Bielfelder den Klassenerhalt feierten und von besseren Zeiten träumen, herrschte im Lager der Thüringer großer Frust – zu Recht: Die erste Halbzeit spielte Jena nicht wie eine Mannschaft die mitten drin steht im Abstiegskampf: Teilweise zerlegten sie die Bielefelder Abwehr mit Traumkombinationen, leider führte lediglich eine einzige zum Torerfolg – Eckhardt traf nach Zuckervorlage vom starken Simak. Kurz vor der Pause verwandelte Agyemang einen Elfmeter und in der zweiten Hälfte war es dann vorbei mit der Jenaer Herrlichkeit. Schütz traf zum 2:1, allerdings hätte Landeka in der letzten Minute fast noch einen Punkt gerettet, doch sein Freistoß ging knapp über das Tor. Für Jena wird es immer schwerer – der FCC steht auf Rang 19 (35Pkt). Arminia Bielefeld kann mit den gesammelten 47 Punkten nicht mehr absteigen und belegt den dreizehnten Platz.

Le sauvetage vs l’urgence (part deux) – SV Darmstadt 98 vs SV Babelsberg 03 3:1

Auch Darmstadt 98 wird nächste Saison drittklassig sein: Nach dem Sieg gegen die Filmstädter konnte der Klassenerhalt gefeiert werden – und dieser Sieg war hochverdient. Zweimal Zimmerman und einmal Hübner trafen für die 98er, Stroh-Engel konnte nur noch das 1:3 erzielen. Die Südhessen spielten aggressiver und ließen nie Zweifel aufkommen, dass sie unbedingt in dieser Spielklasse bleiben wollen. Babelsberg hingegen schwächte sich durch die rote Karte für Kühne selbst und muss nun die letzten Spiele gegen Bielefeld und Wehen gewinnen um sicher drinzubleiben.

La vie est absurde – Wacker Châteauhausen vs Kickers Offenbach 2:3

So etwas in der Art hätte sich ein OFC-Fan nach dem Siegtreffer von Sead Mehic denken können, denn zum einen sind die Kickers wieder mittendrin im Aufstiegsrennen und zum anderen gelang dieses Tor mit der letzten Aktion des Spiels: Nach der schnellen 2:0 Führung durch Hayer und Vogler schaffte es Burghausen zum 2:2 zu kommen und den OFC-Fans schwillte schon der Hals. Doch dann nickte der Offenbacher Kapitän zum Siegtor ein und Offenbach steht nun mit 55 Zählern auf Rang 4. Wacker verpasste es dagegen Boden gut zu machen und rutscht ab auf Platz 6 (54Pkt).

 

Les buts manquent – Jahn Regensburg vs Chemnitzer FC 1:0

Auf Deutsch: Die Tore fehlen dem CFC – nur 2 Tore in vier Spielen. Das ist im Kampf um den Relegationsplatz zu wenig. Die Himmelblauen, begleitet von 2000 Fans, spielten teilweise gefällig nach vorne, beherrschten die Partie, doch das essentielle fehlte eben – die Tore. So traf Müller mit etwas Glück zum 1:0 und diese Führung ließen sich die Mannen von Markus Weinzierl nicht mehr nehmen. Chemnitz fällt vor dem heißen Spiel gegen Erfurt auf Rang 5 (55 Punkte), Regensburg übernimmt Rang 3 mit nun 57 Zählern.

 

Francois Hollande des Spieltages:

Hier kann man wohl Gerd Dais nennen, der aus einer Elf, die in der Vorsaison fast abgestiegen wäre, einen Aufsteiger formte. Noch dazu als gebürtiger Heidelberger und als Rückkehrer auf die Sandhäuser Trainerbank – es ist schon seine zweite „Amtszeit“. Im Gegensatz zu Hollande steht sein Triumph, und der seiner Mannschaft, jedoch schon fest!

Nicolas Sarkozy des Spieltages:

Alle Mannschaften, die noch im Abstiegskampf stecken – Carl Zeiss Jena, Rot-Weiß Oberhausen, SV Babelsberg, SpVgg Unterhaching und Wehen-Wiesbaden sind die verbleibenden Kandidaten für einen Abstiegsplatz.

Jena hat mit Abstand die schlechtesten Karten, doch besteht, wie bei „Sarko“ auch, noch die theoretische Chance auf den Erfolg sprich das rettende Ufer.

Zum Abschluss noch eine kleine Zugabe bzgl. der „amitié franco-allemande“ (läuft so im französischen Fernsehen) – viel Vergnügen!

 

FOTO: regensburg1889.de

   
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