Lieberknecht sauer auf seine Spieler – Disput mit Linienrichter

Bis zur Nachspielzeit sah der MSV Duisburg im Duell beim 1. FC Magdeburg wie der Sieger aus, ehe der FCM spät noch zum Ausgleich kam und den Gästen damit die drei Punkte entriss. Entsprechend sauer war Trainer Torsten Lieberknecht, dem auch das Verhalten des Schiedsrichter-Teams bitter aufstieß.

Kritik am Linienrichter

Auch wenn die Zebras schwer in die Partie kamen und Glück hatten, nicht früh in Rückstand zu geraten: Nach dem sehenswerten Führungstreffer von Leroy-Jacques Mickels in der 14. Minute hatte Duisburg das Spiel im Griff und ließ kaum noch etwas zu. Allein: Der Zweitliga-Absteiger verpasste es, das 2:0 nachzulegen. Und genau das warf Lieberknecht seiner Mannschaft nach Spielende vor: "Ich bin sauer auf meine Truppe, weil sie nicht in der Lage war, den Deckel drauf zu setzen. Das ärgert mich." Über fehlende Kontergelegenheiten konnten sich die Zebras nicht beschweren, doch Duisburg spielte sie nicht zu Ende. "Wir müssen lernen, unsere Schnelligkeit besser zu nutzen", stellte der MSV-Coach fest.

Worüber sich Lieberknecht ebenfalls aufregte, war das Auftreten des Linienrichters in der ersten Halbzeit. "Ich war überrascht, mit welchem Vokabular er unterwegs war. Wenn ich das gesagt hätte, wäre ich mit Rot vom Platz geflogen", schimpfte der MSV-Coach im Interview mit "Magenta Sport". Laut Lieberknecht soll der Unparteiische an der Seitenlinie Äußerungen wie "Ihr geht mir auf den Sack", "Setzt Euch auf Euren Arsch" und "Halts Maul" in Richtung der Duisburger Bank gesagt haben. "Das geht nicht, zumal ich eher als Schlichter aufgetreten war. Ich bin dann zu ihm hingegangen und haben ihn gefragt, wie er mit uns spricht. Drei Minuten später kam er zu mir und entschuldigte sich."

Kurz danach sah Lieberknecht jedoch Gelb, als er sich zu sehr über eine gelbe Karte für Ben Balla in einem Zweikampf gegen Beck aufgeregt hatte. "Ich habe einen leichten Sprint angezogen, habe aber nichts gesagt", schilderte Lieberknecht die Szene aus seiner Sicht. Schiedsrichter Jonas Weickenmeier war anderer Meinung – und machte sich bei den Duisburgern damit keine Freunde. Auch, dass Weickenmeier gleich sieben gelbe Karten an MSV-Spieler verteilte, vier Minuten Nachspielzeit gab und Magdeburgs Ernst für ein rüdes Foul an Stoppelkamp in der Nachspielzeit nur Gelb zeigte, brachte die MSV-Beteiligten in Rage. "Das war eine klare rote Karte", schimpfte Mickels am "Telekom"-Mikrofon. Lieberknecht meinte nur: "Da brauche ich keinen Kommentar zu geben." Und die lange Nachspielzeit habe "ins Bild gepasst", so Mickels.

"Hätten den Sieg verdient gehabt"

Die Enttäuschung über den verpassten Sieg konnte der Torschütze nach seinem ersten Treffer seit sieben Jahren nicht verbergen: "Aufgrund der ersten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt. Das was Magdeburg gemacht hat, ist nicht so zwingend gewesen." Den Ausgleich dann in der dritten Minute der Nachspielzeit zu kassieren, "ist schon hart", befand der 24-Jährige.

Lieberknecht machte seiner Mannschaft in dieser Szene aber keinen Vorwurf: "Das Gegentor kurz vor Schluss kann in dieser Form immer mal passieren, weil es kein herausgespielter Treffer war." Daher sein Appell: "Die Mannschaft sollte den Kopf oben halten." Denn der MSV wusste in Magdeburg durchaus zu überzeugen und kann auf die Leistung aufbauen. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen 1860 München.

   

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