Nach Übergriffen: Stadtverbot für drei Alemannia-Fans
Die Übergriffe zwischen zwei Aachener Fangruppen am vergangenen Dienstag beim Auswärtsspiel in Saarbrücken zieht nun erste Konsequenzen mit sich: Wie die Polizei am heutigen Montag erklärte, habe man drei Fans, im Alter von 19 bis 22 Jahren für die kommenden drei Monate mit einem Stadtverbot versehen, wenn die Alemannia ihre Heimspiele austrägt. "Also entweder sie verlassen dann jeweils Aachen, oder sie bleiben in ihren Wohnungen. Und wenn nicht, werden sie sofort in Gewahrsam genommen", erklärt Kemen der "Aachener Zeitung".
Mehr Ordner bei Heimspielen im Einsatz
Laut Polizeisprecher Paul Kemen sind die drei Täter bekannt und wurden zudem bereits mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt. Ob sie am Dienstag im Stadion waren, konnte die Polizei nicht sagen. Um die verfeindeten Fangruppen voneinander zu trennen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am neuen Tivoli in Aachen erhöht: Bereits am vergangenen Samstag zum Spiel gegen Offenbach waren mehr Ordner und Polizisten im Einsatz, um die Sicherheit aller Anhänger zu gewährleisten. Ob es im Stadion in Zukunft zu weiteren Konsequenzen für die beiden Ultra-Gruppen "Karlsbande" und die "Aachen Ultras" kommen wird, ist noch nicht bekannt.
Lage weiterhin angespannt
Die Auseinandersetzung am vergangenen Dienstag bildeten nun wohl einen sehr unrühmlichen Höhepunkt. Beim Heimspiel der letzten Zweitligasaison gegen Erzgebirge Aue waren Aachen Ultras angegriffen worden, beim Spiel in Braunschweig wurde ihnen und Mitarbeitern des Fanprojekts der Zugang zum Block versperrt. Szenekenner berichteten davon, dass Mitglieder aus den Reihen der "Karlsbande" während der spielfreien Zeit Ultra-Mitglieder in deren Wohnung aufgesucht, bedroht und zum Teil sogar verletzt haben sollen. Außerdem sollen Autos beschädigt und Drohungen ausgesprochen wurden sein. Man wolle die Gruppe “eliminieren”, hieß es. Max Baur von der Aachener Fan-IG berichtet gegenüber der 11Freunde: „Seit den Vorfällen im vergangenen Jahr beim Spiel gegen Aue ist die Lage unverändert. Es gab keine Entspannung. Die Aachen Ultras waren dabei meiner Wahrnehmung nach immer die Angegriffenen.“ Die Situation hat sich seit dem Start der neuen Saison zugespitzt.
Hintergrund: Angriff über Rechtsaußen
FOTO: Friedrich Jeschke