Nach turbulenter Woche: Osnabrücks letzte Aufstiegschance

Eine mehr als turbulente Woche liegt hinter dem VfL Osnabrück – und sie könnte mit dem Erreichen der Relegation positiv abgeschlossen werden. Das große Ziel ist und bleibt trotz der Trennung von Trainer Claus-Dieter Wollitz die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Doch die Osnabrücker haben es am Samstag (13.30 Uhr) nicht selbst in der Hand. Nur wenn die Kickers Offenbach dem 1. FC Heidenheim Punkte stehlen können und der VfL seinerseits gegen die abgestiegene Alemannia Aachen gewinnt, können die Lila-Weißen noch den Relegationsplatz erreichen.

Nach Wollitz-Trennung wollen Spieler 100% geben

Über fast die gesamte Saison hinaus hielten sie sich im Hintergrund, blieben aber immer auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen. Am 37. Spieltag griffen die Heidenheimer dann eiskalt zu und ergatterten sich den 3. Platz und können so am letzten Spieltag aus eigener Kraft die Relegation erreichen. Ein Szenario, dass sich auch die Osnabrücker gewünscht hätten – am vergangenen Samstag hätte ein Unentschieden gereicht, um auf dem 3. Platz zu bleiben. Doch durch die 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld mussten sich die Lila-Weißen die Aufstiegsfeier des Rivalen ansehen. Die bittere Pleite dürfte den Osnabrücker Spielern immer noch zu schaffen machen und auch unter der Woche hatten sie wenig Gelegenheit, Ruhe zu bekommen. Erst am Samstag die Rücktrittserklärung von Coach Pele Wollitz, zwei Tage später die Entlassung des emotionalen Erfolgstrainers. Unter der Leitung von Co-Trainer Alexander Ukrow haben die Lila-Weißen aber angekündigt, in ihrem letzten Saisonspiel vor eigenem Publikum nochmal alles geben zu wollen, um am Ende doch noch ein Happy End feiern zu können. Frei nach dem Motto: "Jetzt erst recht!" wollen die Osnabrücker noch das Unmöglich scheinende möglich machen.

Sicherheitsspiel gegen abgestiegene Aachener

Die Alemannia Aachen plagen derweil ganz andere Sorgen als das Erreichen des Relegationsplatzes für die 2. Bundesliga. Der finanziell schwer gebeutelte Traditionsklub wird am Samstag in der Osnabrücker osnatel-Arena sein vorerst letztes Spiel in der 3. Liga bestreiten. Denn nicht nur sportlich steht die Alemannia auf einem Abstiegsplatz, sondern auch finanziell. Nach der Saison werden die Aachener Insolvenz anmelden, um dann in der Regionalliga ganz von vorne zu starten. Ohne Mannschaft, ohne Stadion, ohne Präsidium und ohne gesicherte Zukunft. Aus diesem Grund ist damit zu rechnen, dass nicht nur die Mannschaft auf dem Platz, sondern auch die Fans im Gästeblock noch einmal alles geben werden. Die Polizei hat daher Grund zu der Annahme, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte und hat das Spiel zwischen dem VfL und der Alemannia als Sicherheitsspiel eingestuft. Unter anderem hat die Polizei Osnabrück einen offenen Brief an die Aachener Fans gerichtet.

Osnabrück braucht Offenbacher Schützenhilfe

Die Ausgangslage des VfL Osnabrück vor dem letzten Saisonspiel noch einmal zusammengefasst: Die Osnabrücker stehen auf dem vierten Tabellenplatz mit einem Punkt Rückstand auf den Drittplatzierten 1. FC Heidenheim. An erster Stelle steht, dass der VfL sein Spiel zu Hause gegen Alemannia Aachen gewinnt. Dann sind die Lila-Weißen auf die Schützenhilfe der Offenbacher Kickers angewiesen, die um 13.30 Uhr in Heidenheim zu Gast sind. Es ist unklar, was die sportlich geretteten Offenbacher beim 1. FCH abrufen können – Trainer Rico Schmitt hat große Verletzungssorgen und sogar Probleme, einen vollständigen 18er-Kader mit nach Heidenheim zu nehmen. Der 1. FC Heidenheim darf bei einem Sieg des VfL Osnabrück also nicht gewinnen, wenn die Osnabrücker noch den Relegationsplatz erreichen wollen. Ab Samstag, 13.30 Uhr, erwartet die zu erwartenden 15.000 Zuschauer eine der wohl spannendsten und richtungsweisenden Partien an der Osnabrücker Bremer Brücke. Das Spiel wird ab 13.30 Uhr zudem live und in voller Länge auf ndr.de übertragen.

FOTO: Flohre Fotografie

   
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