Nach "Spacko"-Spruch: DFB ermittelt gegen Sascha Mölders
Das emotionale Interview von Sascha Mölders nach dem Derby gegen Bayern München II hat für den 1860-Stürmer ein Nachspiel: Wie am Dienstag bekannt wurde, hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ermittlungsverfahren gegen den 36-Jährigen eingeleitet.
Unsportliches Verhalten?
Konkret geht es um Mölders' Aussage, die er unmittelbar nach dem Spiel im Vorlauf eines Interviews mit "MagentaSport" in Richtung seines Gegenspielers Maximilian Welzmüller gut hörbar über die Mikrofone getätigt hatte: "Nächstes Jahr seid ihr in der Regionalliga Bayern, Spacko." Nach DFB-Angaben bestehe der Verdacht, dass sich Mölders mit dieser Aussage eines "unsportlichen Verhaltens" schuldig gemacht haben könnte. Der Kontrollausschuss habe ihn daher am Dienstag angeschrieben und zu einer "zeitnahen Stellungnahme" aufgefordert.
"Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahme wird das Gremium über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden", teilte der DFB mit. Sollte sich der Verdacht eines unsportlichen Verhaltens erhärten – der Duden definiert "Spacko" als "derb abwertende" Bezeichnung für einen dummen Menschen – droht Mölders eine Geldstrafe oder im Worst-Case sogar eine Sperre beim abschließenden Saisonspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 13:30 Uhr). Sollte er für mehr als ein Spiel gesperrt werden, würde diese auch für die mögliche Relegation gelten.
"Große Fresse wie der Pressesprecher"
Beim Derby gegen die Bayern war der Löwen-Kapitän am Sonntag mehrmals verbal mit Welzmüller aneinander geraten, auch nach dem Spiel kochten die Emotionen weiter hoch – nur mit Mühe konnten Betreuer ein Aufeinandertreffen beider Spieler verhindern. Was Mölders so in Rage brachte, darüber gab er anschließend im besagten Interview Aufschluss: "Im Spiel ist er einfach vor eine Wand gelaufen, schmeißt sich auf den Boden und fängt an zu heulen – das habe ich in meinen Leben noch nicht gesehen. Mein kleiner Sohn ist 11 Jahre alt, wenn ich den schubse, bleibt er stehen", so der 1860-Kapitän. "Aber der läuft gegen mich und fängt an zu heulen wie ein kleiner Schulbub. Und jetzt die große Fresse wie der Pressesprecher – sowas habe ich ja gerne. Aber die Quittung kriegen sie am letzten Spieltag!"
Eine Quittung droht nun aber auch Mölders. Sollte er tatsächlich gesperrt werden, wäre das ein enormer Verlust für die Löwen, die gegen den FC Ingolstadt am Samstag einen Sieg brauchen, um noch in die Relegation einzuziehen. Ein Ausfall des besten Torjägers der Liga (22 Treffer) käme zur Unzeit.