Nach Sieg in Köln: Ziegner erlaubt das Wort "Aufstieg"
Durch ein spätes Tor von Bentley Baxter Bahn gewann der Hallesche FC mit 1:0 bei Fortuna Köln und bleibt damit weiter an den Spitzenplätzen dran. Trainer Torsten Ziegner gab seinen Spielern hinterher die Erlaubnis, auch über einen möglichen Aufstieg sprechen zu dürfen, sah aber noch viel harte Arbeit auf sich und seine Mannschaft zukommen.
Ziegner sieht keinen "unverdienten" Sieg
Wenn der entscheidende Treffer erst in der 88. Minute fällt, dann ist es immer auch ein bisschen ein glücklicher Sieg. Doch gerade diese Kaltschnäuzigkeit kurz vor dem Abpfiff, vielleicht auch dieses Glück des Tüchtigen, zeichnet häufig echte Spitzenmannschaften aus. Und so gesehen hat der Hallesche FC am Samstag wieder seine Qualitäten als ein ernsthafter Anwärter auf die Aufstiegsplätze nachgewiesen, als Bentley Baxter Bahn seinen Farben erst durch einen wunderschönen Distanzschuss kurz vor Schluss (88.) zum 1:0-Erfolg bei Fortuna Köln brachte.
"Ich denke, dass es aufgrund der ersten Halbzeit und weil wir insgesamt die höhere Zahl an Torchancen hatten, gar nicht unverdient war", konstatierte Trainer Tosten Ziegner hinterher auf der Pressekonferenz und war insgesamt doch auch mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden. "Was ich bemerkenswert finde: Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen und sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Die beiden Chancen der Kölner, an die ich mich erinnern kann, waren Standardsituationen."
Und tatsächlich wurden die Hausherren, überhaupt schon seit vier Stunden zu Hause ohne eigenen Treffer, nur nach ruhenden Bällen gefährlich. Thomas Bröker scheiterte nach einem Freistoß per Kopfball an einem glänzend reagierenden Kai Eisele im Kasten des HFC (58.) und Neuzugang Joel Abu Hanna lenkte eine Ecke, ebenfalls per Kopf, knapp neben den rechten Pfosten (79.). Auf der anderen Seite hätten Marvin Ajani nach einem Konter (66.) und Davud Tuma mit einem Distanzschuss (86.) für einen Treffer der Gäste sorgen können, blieben aber am Außennetz (Ajani) beziehungsweise am Torwart (Tuma) hängen. Und so war es am Ende eben Bahn vorbehalten, für Jubelstürme bei den mitgereisten Anhängern des HFC und seinem Trainer zu sorgen.
HFC mit Serie einer Spitzenmannschaft
Ziegner, der sich nach Abpfiff auch noch einen kleinen Disput mit dem Ex-Hallenser Benjamin Pintol lieferte, wollte sich gegenüber "Magenta Sport" hinterher schließlich auch gar nicht mehr dagegen wehren, nun das Wort "Aufstieg" zu benutzen: "Ich hab kein Problem damit. Die Jungs und ich, wir können das gerne in den Mund nehmen", verkündete der 41-Jährige. "Fest steht aber: Wenn wir das in den Mund nehmen, werden wir genau daran gemessen. Und wie schwer das ist, haben wir heute einmal mehr gesehen. Es ist unser Ziel, da oben dabei zu bleiben aber das wird Woche für Woche schwer sein."
Mit 23 Punkten aus den letzten zehn Spielen hat der Hallesche FC derzeit allerdings auch den Lauf einer Aufstiegsmannschaft und kann am kommenden Samstag (14 Uhr) vor eigenem Publikum bereits das nächste Zeichen an die Konkurrenz senden. Dann erwartet der HFC den FC Carl Zeiss Jena zum Saale-Derby in den eigenen vier Wänden und möchte seine Serie gewiss weiter ausbauen.