Nach sechster Pleite in Folge: HFC trennt sich von Ziegner

Der Hallesche FC hat die Reißleine gezogen und sich von Cheftrainer Torsten Ziegner getrennt – das ist das Ergebnis einer Krisensitzung am Montagabend. Damit reagiert der Klub auf die anhaltende Talfahrt der vergangenen Wochen. Ein Nachfolger soll bis zum Wochenende vorgestellt werden.

"Neuer Impuls benötigt"

Sieben der letzten acht Liga-Spiele verloren, dabei 26 Tore kassiert, in der Tabelle auf Platz 13 abgerutscht und im Landespokal bei Viertligist Halberstadt ausgeschieden: Hinter dem Halleschen FC liegt eine desaströse Negativserie, die am vergangenen Montag mit der 1:6-Klatsche bei Bayern München II auf ihrem vorläufigen Tiefpunkt angekommen war. Beim 3:5 gegen Unterhaching kam der HFC zwar dreimal zurück und bewies somit Moral, kassierte unter dem Strich aber die sechste Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Entsprechend sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen – und stellten Torsten Ziegner mit sofortiger Wirkung frei. 

"Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen, zumal Torsten Ziegner maßgeblichen Anteil daran hat, dass der HFC eine großartige Saison 2018/19 und eine tolle Hinrunde in der laufenden Spielzeit absolviert hat", erklärt Präsident Jens Rauschenbach. Doch die "jüngsten Ergebnisse" hätten Vorstand, Verwaltungsrat und Sportdirektor zu der Überzeugung kommen lassen, "dass die Mannschaft einen neuen Impuls benötigt", so der HFC-Boss.

Erst Anfang November hatte der HFC den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 42-Jährigen bis 2021 verlängert, auch nach der herben Klatsche bei Bayern II sprachen die Verantwortlichen dem Trainer das Vertrauen aus. Nicht zuletzt deswegen, weil sich die Mannschaft hinter ihn gestellt hatte. Doch dass Ziegner die Saalestädter wieder in die Spur führen wird, daran glaubten die Gremien nach der erneuten Niederlage nicht mehr. "Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung der vergangenen Monate mit dem Absturz auf Tabellenplatz 13 musste eine Entscheidung im Sinne des HFC getroffen werden", betont Rauschenbach.

Seit 2018 beim HFC

Ziegner war im Sommer 2018 vom FSV Zwickau nach Halle gewechselt – und sollte den Klub mittelfristig in die 2. Bundesliga führen. In der vergangenen Saison spielte der HFC bis zum Schluss oben mit und verpasste den Aufstieg als Vierter nur knapp. Zu Beginn der laufenden Serie schien es nach sechs Siegen aus den ersten acht Spielen und der zwischenzeitlichen Tabellenführung so, als könnte Ziegner mit den HFC an die erfolgreiche Vorsaison anknüpfen.

Doch seit dem 9. Spieltag verbuchte Halle nur noch drei Siege und holte lediglich 14 von 51 möglichen Punkten – nur zwei Teams schnitten schlechter ab. In der Rückrundentabelle ist der HFC Letzter. Längst sind die Saalestädter im Abstiegskampf angekommen, der Vorsprung auf die rote Zone beträgt nur noch vier Punkte. Rang drei ist gegen schon zehn Zähler entfernt und damit kein Thema mehr. Zum Vergleich: In die Winterpause ging der HFC als Sechster – mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. Ein Nachfolger soll aber "zeitnah" präsentiert werden und die Mannschaft bereits im Auswärtsspiel in Großaspach betreuen, teilte der Klub mit. "In den kommenden Wochen geht es darum, schnellstmöglich die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren", verdeutlicht Sportdirektor Ralf Heskamp.

   

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