Nach sechs Jahren: SV Meppen steigt aus der 3. Liga ab

Nach der SpVgg Bayreuth und dem FSV Zwickau steht mit dem SV Meppen der dritte Absteiger in die Regionalliga fest. Der Sieg des Halleschen FC gegen Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag besiegelte den Abstieg des SVM. Damit verabschieden sich die Emsländer nach sechs Jahren aus der 3. Liga.

Zu spät aufgewacht

Drei Siege in Folge brachte sie zuletzt nochmal zurück, die Hoffnung, den Klassenerhalt nach zwischenzeitlich elf Punkten Rückstand doch noch schaffen zu können. Doch nachdem der Hallesche FC am Samstag gegen Rot-Weiss Essen gewinnen konnte, liegen die Emsländer bei noch zwei ausstehenden Spielen nun sieben Punkte hinter den Nicht-Abstiegsplätzen und sind damit nicht mehr zu retten. Auch wenn der SVM in den vergangenen Wochen bis auf vier Zähler an das rettende Ufer herangerückt war: überraschend kommt der Abstieg wahrlich nicht, vielmehr hatte er sich in den letzten Monaten schon angedeutet.

Nachdem der Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen geglückt war, blieb der SVM nach einem furiosen 6:2-Erfolg gegen den SV Waldhof Mannheim am 14. August danach 17 (!) Mal in Folge sieglos, rutschte in dieser Zeit von Platz 7 auf den letzten Tabellenrang ab und durfte erst Mitte Februar nach einem 2:1 gegen 1860 wieder jubeln. Die Trendwende war das jedoch nicht, fuhr Meppen in den darauffolgenden drei Partien doch gerade mal einen Zähler ein. Nach einer Last-Minute-Pleite in Halle musste Trainer Stefan Krämer gehen, Ernst Middendorp ersetzte ihn – und holte beim Debüt ein achtbares Remis in Elversberg.

Doch weil danach wieder fünf von sechs Spiele verloren gingen, war Meppen nach einer 0:1-Niederlage in Dortmund vor vier Wochen bereits so gut wie abgestiegen. Ohne Druck spielte der SVM anschließend befreit auf, bezwang erst Saarbrücken und Wiesbaden spät, ehe es auch gegen Essen drei Punkte gab und gegen Osnabrück nach Rückstand noch ein Zähler abgetrotzt werden konnte. Doch letztlich sind die Meppener einfach zu spät aufgewacht, zu groß war die Hypothek nach 17 sieglosen Spielen in Folge.

Drastische Einschnitte drohen

Immerhin: Weil sich der Abstieg bereits früh abgezeichnet hatte, befindet sich der SVM schon seit einiger Zeit in den konkreten Planungen für die Regionalliga. Klar ist bereits, dass sich der Etat deutlich reduzieren wird. Wie viel Geld zur Verfügung stehen wird, hängt auch davon ab, in welcher Liga die Frauen-Mannschaft in der kommenden Saison spielen wird. Bleiben die Damen erstklassig, wird der Gesamtetat (Herren, Frauen, NLZ) von acht auf vier Millionen Euro sinken. Steigen auch die Frauen ab, würden wohl nur 2,8 Millionen Euro zur Verfügung stehen – und damit lediglich 35 Prozent des bisherigen Budgets.

Auch sportlich ist mit harten Einschnitten zu rechnen. Wie Anfang April bekanntgeworden war, besitzt der Großteil der Spieler keinen Vertrag für die Regionalliga. Steffen Puttkammer und Marvin Pourié ließen zuletzt aber bereits durchblicken, sich einen Verbleib vorstellen zu können. Ob Middendorp den Gang in die Regionalliga mitmachen wird, ist noch offen. Ausgeschlossen scheint das aber nicht: "Mit dem SVM habe ich bewusst eine Zusammenarbeit bis zum letzten Spieltag am 27. Mai vereinbart. Danach können beide Seiten frei entscheiden, wie die Zukunft aussieht", sagte er zuletzt in einem DFB-Interview und ließ durchblicken: "Fakt ist, dass wir hier gemeinsam eine positive Entwicklung eingeleitet haben und dass es mir große Freude bereitet, für diesen Verein mit seinem interessanten Umfeld und seinen begeisterungsfähigen Anhängern zu arbeiten." Ebenfalls unklar ist, ob Geschäftsführer Ronald Maul und Sportvorstand Heiner Beckmann noch eine Zukunft beim SVM haben. Wenn es nach den Fans geht, nicht.

Trotz des großen Umbruchs soll es so schnell wie möglich zurück in die 3. Liga gehen: "Wir müssen schon mit einer Vorgabe runtergehen, dass wir als SV Meppen uns die Aufgabe stellen, um die Meisterschaft spielen zu können und zu wollen", so Meppens Finanzvorstand Stefan Gette zuletzt. Was eine direkte Rückkehr des SV Meppen in die 3. Liga jedoch verhindern könnte, ist die Tatsache, dass der Meister der Regionalliga Nord im kommenden Jahr nicht direkt aufsteigt, sondern erst noch in zwei Aufstiegsspielen gegen den Sieger der Bayern-Staffel antreten muss. Es könnte also durchaus etwas dauern, bis in der Hänsch-Arena wieder Profifußball gespielt wird – zumal mit dem VfB Oldenburg noch ein weiterer direkter Konkurrent absteigen könnte.

   
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