Pleite gegen Bayern II: Hansa zurück in der Realität
Das war nichts: Nach zwei Siegen in Folge enttäuschte Hansa Rostock am Samstag bei der U23 des FC Bayern München und ging als verdienter Verlierer vom Platz. Vor allem in der ersten Halbzeit blieb die Kogge völlig blass – und ist nun zurück in der Realität.
Härtel frustriert
Um die Strapazen der langen Busfahrt von Rostock nach München zu umgehen, reiste die Kogge mit dem Flieger an. Doch auf dem Platz war von den Folgen der entspannten Anreise nicht viel zu sehen. Keine Chancen, schwache Zweikampfführung und kaum Tempo. Kurzum: Ein schwacher Auftritt des F.C. Hansa, der sich nach dem Sieg gegen Halle in der Vorwoche nicht angedeutet hatte. Doch die fehlende Konstanz in den Leistungen begleitet die Ostseestädter in der 3. Liga schon seit vielen Jahren.
"Wir haben in der ersten Halbzeit nicht stattgefunden", legte Trainer Jens Härtel den Finger am "Telekom"-Mikrofon in die Wunde und zeigte sich verärgert darüber. Die einzige Chance war ein fragwürdiger Handelfmeter in der 39. Minute, den Mirnes Pepic aber kläglich über den Kasten setzte. "Hätten wir den gemacht, wären wir mit einem 1:1 in die Pause gegangen. Dann wäre es in der zweiten Halbzeit vielleicht ein anderes Spiel geworden", meinte Härtel. In die Halbzeit ging die Kogge allerdings mit einem Rückstand, weil Wriedt zuvor einen Elfmeter verwandelte. Max Reinthaler hatte den Strafstoß mit einem Handspiel im Strafraum verursacht.
Zurück in der Realität
Dass Hansa erst in der Schlussphase aufwachte und zu Chancen kam, passte ins Bild eines gebrauchten Nachmittages. "Mit den Möglichkeiten in der Schlussphase hätten wir uns einen Punkt krallen müssen", trauerte Härtel den vergebenen Möglichkeiten hinterher. Auch Nico Rieble, der kurzfristig für Julian Riedel (Magenprobleme) in die Startelf rückte, war mit der Leistung nicht zufrieden: "Wir haben Bayern zu viel spielen gelassen und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen."
Hatte manch einer nach den überzeugenden Siegen gegen Köln und Halle schon wieder vorsichtig nach oben gespielt, ist der FCH nun unsanft zurück in die Realität geholt worden. Einmal mehr zeigte sich, warum Hansa in dieser Saison nicht zu den Spitzenteams gehört. Als Neunter liegt die Kogge acht Zähler hinter dem Relegationsplatz, zum Tabellenzweiten aus Ingolstadt fehlen sogar schon zehn Zähler. Damit sind die Spitzenplätze vorerst außer Reichweite. Mit einem Sieg gegen Unterhaching am kommenden Samstag könnte Hansa aber wieder rankommen. Dafür braucht es allerdings eine klare Steigerung.