Nach Platzverweis: Reisinger nimmt Großkreutz in Schutz

Der Platzverweis für Ex-Nationalspieler Kevin Großkreutz erhitzten beim KFC Uerdingen nach dem 1:1 (0:0) beim Chemnitzer FC die Gemüter mehr als der spät verspielte Erfolg. Die Reaktion des früheren Weltmeisters auf seine gelb-rote Karte könnte zudem noch weitere Konsequenzen nach sich ziehen.

Reisinger-Kritik am Schiedsrichter

Für Uerdingens Teamchef Stefan Reisinger allerdings war schon die Sanktion gegen Großkreutz ein Viertelstunde vor Spielschluss durch Schiedsrichter Jonas Weickenmeier wegen Haltens zu viel. "Wegen so eines Fouls, wo es über 90 Minuten zu Sache geht – das muss ich als Schiedsrichter Fingerspitzengefühl haben“, schimpfte Reisinger am "Magenta-Sport"-Mikrofon über die Entscheidung des Referees nach dem Duell des früheren Bundesliga-Profis mit CFC-Spieler Tarsis Bonga und machte seinen Standpunkt klar: "Es war kein böses Foul, sondern ein ganz normaler Zweikampf.“

Allerdings ein Foul nach einer vorherigen Verwarnung. Gerade diese gelbe Karte nur neun Minuten zuvor wegen Meckerns brachte offenbar Großkreutz nachträglich noch auf die Palme. Weil Schiedsrichter-Assistent Timo Wlodarczak eine lautstarke Beschwerde von Großkreutz bei Weickenmeier gemeldet und damit die Verwarnung eingeleitet hatte, machte Großkreutz offenbar den Linienrichter zum Sündenbock, stürmte der Abwehrspieler doch wütend auf Wlodarczak zu und bot dem Offiziellen hämisch einen Handschlag an. Wlodarczak jedoch ignorierte die ironische Geste des 31-Jährigen und machte sich weiter Notizen. Womöglich hat dadurch das Verhalten von Großkreutz noch ein sportgerichtliches Nachspiel und könnte seine Sperre über die obligatorische Zwangspause im nächsten Punktspiel am Samstag gegen Hansa Rostock hinaus verlängern.

"Später Ausgleich ist ärgerlich“

Allzu sehr fehlte Großkreutz seinem Team zumindest in Chemnitz zunächst nicht. Im Gegenteil: Tom Boere verwandelte sieben Minuten vor dem Abpfiff einen umstrittenen Strafstoß nach einem mutmaßlichen Foul von Davud Tuma an Uerdingens Einwechselspieler Christian Kinsombi zur Führung der Gäste und weckte bei den Krefeldern Hoffnungen auf den zweiten Erfolg in Serie. Doch nur 180 Sekunden später entriss Rafael Garcia durch seinen Ausgleichstreffer den Rheinländern wieder zwei Punkte.

Für Uerdingens Trainer Daniel Steuernagel war der späte Ausgleich ein Grund für Unzufriedenheit. "Wenn man in der 83. Minute in Unterzahl in Führung geht, ist so ein später Ausgleich natürlich sehr ärgerlich. Wir hätten gerne den Dreier mitgenommen, auch wenn es wohl ein dreckiger Sieg gewesen wäre“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Steuernagel betonte jedoch auch die positiven Auswirkungen der taktischen Umstellungen in seinem Team: "Jan Kirchhoff hat sich in unserer veränderten Grundordnung immer wieder gut in die Fünferkette zurückfallen lassen. Das hat gut funktioniert.“ Für die bevorstehende Begegnung mit Rostock jedoch wünschte sich der KFC-Trainer mehr Torrraumszenen seines Teams: "Es hat sich zuviel zwischen den Strafräumen abgespielt.“

   
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