Nach nur einem Jahr: Viktoria Berlin steigt wieder aus der 3. Liga ab

Mit Viktoria Berlin steht nach Türkgücü München, dem TSV Havelse und den Würzburger Kickers der vierte Absteiger in die Regionalliga fest. Die Himmelblauen unterlagen am Samstag gegen den SV Meppen mit 3:4 und müssen damit nach nur einem Jahr wieder zurück in die Regionalliga. Der SC Verl bleibt dagegen in der 3. Liga.

Abstieg trotz Tabellenführung

Die 3. Liga staunte nicht schlecht, als Viktoria Berlin durch Siege gegen Viktoria Köln (2:1), Eintracht Braunschweig (4:0) und den 1. FC Kaiserslautern (4:0) nach drei Spieltagen von der Tabellenspitze grüßte. Neun Punkte und 10:1 Tore aus den ersten drei Partien – das hatte noch nie eine Mannschaft in der Historie der 3. Liga geschafft. Bis zum 11. Spieltag hielten sich die Himmelblauen unter den Top3, ehe ein beispielloser Absturz einsetzte. In Zahlen: Seit Mitte Oktober holte Viktoria Berlin aus 26 Partien lediglich 20 Punkte (fünf Siege, fünf Unentschieden) – nur der TSV Havelse war in diesem Zeitraum noch schlechter (16 Punkte).

Die Folge: In der Tabelle rauschte Berlin einmal durch die komplette Liga und fand sich ausgerechnet vor dem letzten Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz wieder. Doch schon durch die Niederlagen in den direkten Duellen gegen Duisburg (0:1) und Würzburg (0:3) Mitte April hatte die Viktoria den Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand – und das, obwohl Meister Magdeburg zu Beginn des Monats überraschend mit 2:1 besiegt worden war.

Trainerwechsel ohne Effekt

Um die Talfahrt zu stoppen, hatten sich die Hauptstädter bereits Mitte Februar von Aufstiegstrainer Benedetto Muzzicato getrennt und ihn durch Farat Toku ersetzt. Doch auch der 42-Jährige konnte den Trend angesichts von nur drei Siegen aus zehn Spielen nicht aufhalten. Womöglich war es trotz der finanziellen Entschädigung ein Fehler, Topscorer Tolcay Cigerci im Winter gehen zu lassen. Der 27-Jährige hatte mit sieben Toren und sieben Vorlagen in 14 Spielen großen Anteil am starken Saisonstart der Himmelblauen. Bezeichnend: In Der Rückrunde erzielten die Berliner gerade mal 17 Tore in 18 Spielen.

Dass eine Mannschaft trotz zwischenzeitlicher Tabellenführung absteigt, passiert erst das dritte Mal in der Historie der Liga. Bisher gelang dieses wenig ruhmreiche "Kunststück" nur Energie Cottbus (2016 und 2019). Ob der direkte Wiederaufstieg ins Visier genommen wird, ist ungewiss. Zum einen steigt der Meister der Regionalliga Nordost auch in der kommenden Saison nicht direkt auf, zum anderen ist die Konkurrenz angesichts von Teams wie Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus und dem Chemnitzer FC groß. Auch der BFC Dynamo würde, sollten die Berliner in der Relegation scheitern, in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen. Der Weg zurück, er wird somit kein leichter.

   

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