Nach Morddrohung gegen Schiri Speckner: Tatverdächtiger ermittelt

Nachdem Schiedsrichter Martin Speckner im Anschluss an die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld (1:1) am 5. April eine Morddrohung per E-Mail erhalten hatte, konnten Polizei und Staatsanwaltschaft nun den Tatverdächtigen ermitteln.

22-jähriger Mann im Verdacht

Wie die DFB mitteilte, steht ein 22-jähriger Mann aus Bielefeld im Verdacht, die E-Mail verschickt zu haben. Der Fall soll nun den weiteren strafrechtlichen Weg gehen. "Wir nehmen solche Attacken ernst und sind deshalb froh, dass der Verfasser ermittelt werden konnte", sagt Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich – und kündigt an, dass der DFB auch in Zukunft gegen derartige Vorkommnisse vorgehen werde. Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause ergänzt: "Gemeinsam mit dem DFB wollen wir als Staatsanwälte unseren Beitrag dazu leisten, Hate Speech im Netz nicht zu akzeptieren, sondern aktiv dagegen vorzugehen – auch mit den Mitteln des Rechtsstaats." Der 22-jährige Bielefelder muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe rechnen.

In der E-Mail hatte er Speckner gedroht: "Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben." Zudem hatte er den Referee als "dreckigen Hurensohn" beleidigt und seine Familie bedroht: "Fühl dich mal nicht so sicher in der Oberpfalz. Wir finden dich eines Tages oder deine Kinder. (…) Schon bald wirst du dich beobachtet fühlen." Bereits am Tag danach hatte die DFB Schiri GmbH rechtliche Schritte eingeleitet und den Vorfall bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gemeldet, um Strafanzeige zu stellen. Zwei Tage später erfolgte die Gefährderansprache durch die Polizei Bielefeld, um die Situation zu deeskalieren und eine mögliche Gefahr für den bedrohten Referee auszuschließen.

Verlängerte Nachspielzeit aus Auslöser

Auslöser der E-Mail war die Tatsache, dass Speckner bei der Partie zwischen Ingolstadt und Bielefeld zunächst eine Nachspielzeit von fünf Minuten angezeigt, diese aber nochmal verlängert hatte, nachdem die Ostwestfalen zwischenzeitlich auf nicht ganz sportliche Weise Zeit von der Uhr genommen hatten. So kam es, dass der FCI in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen Eckball zugesprochen bekam und diesen mit dem Schlusspfiff zum Ausgleich nutzte. Arminia-Coach Mitch Kniat war nach Spielende mächtig sauer. liga3-online.de-Experte Babak Rafati war in seiner Analyse allerdings zu der Einschätzung gekommen, dass es seitens Speckners "vollkommen berechtigt" gewesen sei, die Nachspielzeit zu erhöhen.

   

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