Nach "moralischem Sieg" im Derby: FCK will Saison neustarten
Die Schiedsrichter-Leistung nahm in der Nachbetrachtung des Derbys zwischen Kaiserslautern und Mannheim viel Raum ein. Was dabei ein bisschen unterging, war die starke kämpferische Leistung der Roten Teufel, die mit neun Spielern in der zweiten Halbzeit ein Remis ins Ziel brachten. Daran will der FCK nun anknüpfen – und die Saison neustarten.
Großer Rückstand nach oben
Als der Ärger über den Auftritt von Schiedsrichter Florian Heft im Derby umfassend zum Ausdruck gebracht worden war, kam FCK-Coach Marco Antwerpen auf die Leistung der Mannschaft zu sprechen – und zeigte sich "extrem stolz" darüber, wie es seine Spieler geschafft hatten, das 0:0 trotz doppelter Unterzahl in der zweiten Halbzeit ins Ziel zu retten. "Die Jungs haben das herausgehend gemacht und alles wegverteidigt", lobte Antwerpen die Defensivleistung und richtete die Blicke auf die kommenden Aufgaben: "Wir starten die Saison jetzt ein bisschen neu."
Das scheint auch in der Tat notwendig, denn mit nur sechs Punkten aus acht Spielen, erst einem Sieg, gerade mal vier Toren und Tabellenplatz 16 läuft Lautern den Ansprüchen mal wieder deutlich hinterher. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bereits satte acht Punkte, zu einem direkten Aufstiegsplatz fehlen gar elf Zähler. Zwar wurde der Aufstieg vor der Saison nicht als Ziel ausgegeben, doch erschreckend ist der große Abstand zu den Spitzenplätzten nach nur acht Spieltagen allemal – zumal der Vorsprung auf die Abstiegsplätze gleichzeitig nur noch einen Zähler beträgt.
Klare Ansage der Fans
"Wir sind in der Bringschuld und hinten dran", sagte auch Sportchef Thomas Hengen am Sonntagabend im "SWR"-Interview. "Wir müssen in die Pötte kommen, das ist ganz klar." Das Auswärtsspiel beim SC Verl am kommenden Sonntag bietet eine gute Gelegenheit dazu, nachdem die Pfälzer bislang alle vier Partien in der Fremde verloren und dabei nicht mal ein Tor erzielt haben. Entsprechend wächst der Druck auf Antwerpen, doch Hengen sagt: "Wir sitzen alle in einem Boot, müssen Punkte holen und Spiele gewinnen – auch mal auswärts." Die Leistung im Derby könne nun eine Signalwirkung sein, so der 46-Jährige.
Darauf fordern auch die Fans. Am Sonntag brachten sie vor dem Stadion ein Banner mit der Aufschrift an: "Kampf angenommen! Diese Einstellung bei jedem Spiel". Die Marschrichtung ist damit klar. "Am Ende tut dir alles weh, jeder Schritt bringt dich fast zum kotzen, aber die Atmosphäre trägt dich. Das ist aber genau die Einstellung, die du brauchst, um dich am Ende zu belohnen", sagte René Klingenburg im Nachgang des Spiels gegen Mannheim gegenüber "Der Betze Brennt" und sprach davon, der "moralische Sieger" zu sein. Gegen Verl soll nun ein echter Sieg her. Kein leichtes Unterfangen, da mit Marvin Senger und Kenny Redondo gleich zwei Spieler gesperrt ausfallen werden – es sind die Nachwirkungen der Schiedsrichter-Leistung.
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— Marco ⚆ _ ⚆ (@Bullubu) September 12, 2021