Nach KFC-Pleite: Lieberknecht moniert "Schlafwagen-Fußball"

Das gute Gefühl nach dem 1:0-Sieg in Unterhaching ist beim MSV Duisburg nach der 0:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen erstmal wieder dahin. Trainer Torsten Lieberknecht fand nach Spielende klare Worte und zeigte sich selbstkritisch.

"Entscheidungen getroffen, die nicht gut waren"

Den Knackpunkt für die Niederlage im Nachbarschaftsduell hatte der MSV-Coach schnell gefunden: "Man hat gemerkt, dass die körperliche und geistige Frische gefehlt hat." Diesbezüglich sprach Lieberknecht gar von "Schlafwagen-Fußball" und monierte, dass kein Aufbäumen zu sehen war. Ein Grund für den schwachen Auftritt war sicherlich die Tatsache, dass hinter dem MSV nach der Quarantäne keine normale Trainingswoche lag. "Mit vielen Spielern in der Quarantäne und wenigen Trainingseinheiten lässt es sich eben nicht leichter spielen", meinte Abwehrspieler Arne Sicker bei "MagentaSport". Auch Lieberknecht stimmt zu ("Es ist belastend"), sagte aber auch: "Es fällt mir schwer, das als Ausrede zu nehmen."

Vielmehr nahm sich der MSV-Coach daher selbst in die Verantwortung: "Ich wollte aufgrund der Situation ein paar Reize setzen und haben Entscheidungen getroffen, die nicht gut waren", gestand er selbstkritisch ein. Wie Lieberknecht auf Nachfrage bestätigte, war damit unter anderem die Umstellung auf zwei Spitzen zur Pause gemeint. Nominell stand mit Vincent Vermeij zwar ein weiterer Angreifer auf dem Platz, doch dem Niederländer war deutlich anzusehen, dass er nicht bei 100 Prozent war – entsprechend wirkungslos verpuffte sein Einsatz.

Sechs Spiele in 25 Tagen

Und als Gustav Marcussen nur drei Minuten nach Wiederanpfiff zum 1:0 für den KFC traf, wurden die Wege immer weiter. Ob der Däne den Ball möglicherweise mit dem Arm im Tor untergebracht hatte, war anschließend nicht zweifelsfrei aufzuklären. Mit dem 0:2 durch Muhammed Kiprit in der 71. Minute war die Partie für den MSV dann endgültig gelaufen. "Ein gebrauchter Tag", resümierte Lieberknecht und kündigte an: "Wir werden einiges überdenken müssen." Namen nannte er zwar nicht, doch es wurde mehr als deutlich, dass der 47-Jährige mit dem Auftritt einiger Akteure nicht zufrieden war.

"Mit einer normalen Trainingswoche und zurückkehrenden Spielern hoffe ich, dass ich bei 1860 München die richtigen Entscheidungen treffen werde", blickte Lieberknecht auf das kommende Wochenende hinaus. Mit fünf Punkten aus fünf Spielen stehen die Zebras derzeit unter dem Strich, haben aber noch die Nachholspiele gegen Saarbrücken und Halle in der Hinterhand. Ausgetragen werden diese im November, wenn Duisburg innerhalb von 25 Tagen sechs Partien bestreiten muss – hinzukommt noch ein Spiel im Landespokal. Schon jetzt scheint klar: Es wird eine schwere Saison für den MSV.

   

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