Nach Haching und Lübeck: Bayern II und Meppen steigen ab
Mit dem FC Bayern München und dem SV Meppen stehen nach der SpVgg Unterhaching und dem VfB Lübeck die beiden weiteren Absteiger aus der 3. Liga fest. Während die Bayern ihr Heimspiel gegen Halle mit 0:1 verloren, reichte Meppen ein 2:1-Sieg gegen den MSV Duisburg nicht, da Uerdingen zeitgleich in Mannheim punktete (1:1).
Bayern II: Der Meister steigt ab
Wir schreiben den 4. Juli 2020. Weil die Würzburger Kickers nicht über ein 2:2 gegen den Halleschen FC hinauskommen, sichert sich der FC Bayern München II trotz einer 0:1-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern den Meisterpokal der 3. Liga. Erstmals in der Drittliga-Historie wird ein Aufsteiger am Saisonende Erster – und dass sich eine U23-Mannschaft die Trophäe sichert, ist ebenfalls ein Novum. Da der Meister sonst aufsteigt, ist der Abstieg des amtierenden Liga-Champions nun ebenfalls eine Premiere. Schon die komplette Saison über hatten die Bayern nicht mehr viel mit dem Meisterteam der vergangenen Serie zu tun. Trainer Sebastian Hoeneß ging nach Hoffenheim, Top-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt zog es in die Niederlande.
Kompensiert werden konnten die Abgängen nur bedingt, in der Tabelle kam der FCB in dieser Saison nie höher als Platz sieben. Dabei lief die Hinrunde mit 26 Punkten aus 19 Partien noch ordentlich, in der Rückrunde folgte dann jedoch der Absturz. Nur elf Punkte, lediglich ein Sieg und gerade mal 18 Tore sind die Bilanz eines Absteigers. Nach dem 0:1 gegen den Halleschen FC sind die Bayern nun seit zwölf Partien sieglos und dadurch ausgerechnet zum Saisonendspurt unter den Strich gerutscht. Daran konnte auch der Trainerwechsel von Holger Seitz hinzu Danny Schwarz und Martin Demichelis, die eigentlich erst im Sommer übernehmen sollten, nichts mehr ändern. Aus den acht Spielen unter der Leitung des Duos holten die Bayern lediglich vier Punkte und blieben sieglos. Gerade mal zwei Jahre nach dem Wiederaufstieg in die 3. Liga geht es nun zurück in die Regionalliga. Damit steigt erstmals in der Drittliga-Geschichte der Meister direkt ab.
SV Meppen: Nach vier Jahren zurück in der Regionalliga
Der SV Meppen ist künftig ebenfalls nur noch viertklassig. Unter Trainer Christian Neidhart hatte der SVM vor vier Jahren in einer dramatischen Relegation gegen Waldhof Mannheim im Elfmeterschießen den Aufstieg und danach dreimal in Folge den souveränen Klassenerhalt in der 3. Liga geschafft. Nun müssen die Norddeutschen zurück in die Regionalliga. Auch wenn die Emsländer immerhin elf von 38 Spielen gewinnen konnten, setzte es auf der anderen Seite gleich 21 Niederlagen – nur Schlusslicht Unterhaching verlor noch häufiger (24 Mal). Lediglich 37 Tore bedeuten den schwächsten Angriff, 61 Gegentore die zweitanfälligste Defensive – entsprechend weist der SVM auch das mit Abstand schlechteste Torverhältnis auf.
Nach dem Ende der siebenjährigen Ära von Neidhart, den es im Sommer zu Viertligist Rot-Weiss Essen zog, übernahm Ex-Nationalspieler Torsten Frings das Traineramt, legte mit nur sechs Punkten aus den ersten acht Spielen jedoch einen Fehlstart hin. Ausgerechnet nach einer zweiwöchigen Corona-Quarantäne lief es anschließend, sodass die Emsländer vom letzten Tabellenplatz ins hintere Mittelfeld kletterten. Auf Distanz bringen konnte Meppen die Abstiegszone allerdings nicht, entsprechend musste Frings nach einer Serie von nur sechs Punkten aus sieben Spielen Mitte April gehen. Rico Schmitt übernahm, schaffte es allerdings nicht, für die Wende zu sorgen: Aus den sieben Liga-Partien unter seiner Leitung holte Meppen nur einen Sieg, was nun den Abstieg bedeutet.
Ob der 52-Jährige noch eine Zukunft in Meppen hat, ist offen. Im Kader wird es derweil wohl einen großen Umbruch geben. Inwiefern der direkte Wiederaufstieg realistisch ist, ist noch nicht abzusehen – zumal mit dem VfB Lübeck ein weiterer Drittliga-Absteiger in der Regionalliga Nord an den Start gehen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass der Meister in der kommenden Serie nicht direkt aufsteigt, sondern zunächst in die Relegation gegen den Nordost-Meister muss. Der Weg zurück wird für den SVM also weit.