Nach Gerichtsprozess: FCS löst Vertrag mit Tobias Schwede auf
Vier Wochen ist es her, dass Saarbückens Tobias Schwede vom Verdacht der gemeinschaftlichen Vergewaltigung freigesprochen wurde. Eine Zukunft bei den Saarländern hat der 29-Jährige jedoch nicht mehr. Wie der FCS am Dienstag bekanntgab, wurde der ursprünglich bis 2024 gültige Vertrag einvernehmlich zum 31. Dezember 2022 aufgelöst.
"Absolutes Stillschweigen"
Die Trennung erfolgt, "um beiden Seiten einen Neuanfang zu ermöglichen", teilte der Tabellenfünfte mit. Über weitere Inhalte der einvernehmlichen Vertragsauflösung sei "absolutes Stillschweigen" vereinbart worden. Anfang November war Schwede vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt worden, nachdem er sich wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Vergewaltigung vor dem Wiesbadener Landgericht verantworten musste. Nach einem wochenlangen Prozess hatte das Gericht den Abwehrspieler am 24. Februar freigesprochen, wobei die Urteilsbegründung nicht veröffentlicht wurde.
Schwede war vorgeworfen worden, während seiner Zeit beim SV Wehen Wiesbaden in der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 2020 zusammen mit einem Kumpel eine 23 Jahre alte Frau aus Mainz vergewaltigt zu haben. Laut Anklage, die sich auf die Aussagen der 23-Jährigen stützte, sollen die beiden Männer gegen ihren erklärten Willen gehandelt haben. Auch von zeitweiser Gewalt war die Rede. Schwede und seine Anwälte hatten den Vorwürfen einer gemeinschaftlichen Vergewaltigung vehement widersprochen und die Frau als "treibende Kraft" bezeichnet. Dem folgte das Gericht. Im Falle einer Verurteilung hätte dem 28-Jährigen eine Freiheitsstrafe zwischen zwei und 15 Jahren gedroht.
13 Spiele für den FCS
Während der FCS dem 29-Jährigen "für seine erbachten Leistungen" dankt und ihm "für seine weitere Karriere viel Erfolg" wünscht, dankt Schwede dem FCS, seinen Mitspielern und den Fans "für die Unterstützung und drückt dem Verein im Aufstiegsrennen der laufenden Drittliga-Saison beide Daumen". Schwede war im vergangenen Sommer aus Rostock nach Saarbrücken gewechselt und in der Hinrunde 13 Mal zum Einsatz gekommen. Wie und wo es für den Abwehrspieler nun weitergeht, ist offen.