Nach Debüt-Pleite: Wollitz angefressen und sauer
Sein Pflichtspiel-Debüt als Trainer des 1. FC Magdeburg hat sich Claus-Dieter Wollitz sicherlich ganz anders vorgestellt: Trotz früher Führung unterlagen die Elbstädter dem FSV Zwickau 1:2. Zum Auftritt seiner Mannschaft fand der neue FCM-Coach klare Worte.
Wollitz sucht keine Ausreden
Als Wollitz unmittelbar nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, war ihm der Frust über die Niederlage deutlich anzumerken: "Wir haben das Spiel zurecht verloren", hielt der 54-Jährige fest. Dabei war der FCM durch Sören Bertram bereits nach drei Minuten in Führung gegangen, gab das Spiel in der zweiten Halbzeit dann jedoch innerhalb von nur 123 Sekunden völlig aus der Hand. "Es reicht nicht, das Spiel nur für 45 Minuten unter Kontrolle zu haben", bemängelte Wollitz.
Diskussionen darüber, ob der FCM nach zehn Minuten möglicherweise einen Elfmeter hätte bekommen können oder vor dem 1:2 ein Foulspiel an Gjasula vorlag, erstickte Wollitz im Keim: "Wenn wir so verteidigen, wie vor den beiden Gegentoren, dann ist es mir zu billig, über vergebene Chancen und mögliche Elfmeter zu reden." Der neue FCM-Coach versuchte erst gar nicht, nach Ausreden für die Niederlage zu suchen: "Nur wir sind dafür verantwortlich, dass wir verloren haben", merkte er mit ernster Miene an. Zumal der Ausgleich nach einem Einwurf fiel: "So einen Treffer darfst du nicht kassieren", schimpfte Wollitz.
Selbstkritischer Bertram
Neben dem schwachen Abwehrverhalten bei den beiden Gegentoren gab es noch einen weiteren Grund für die Niederlage: die wieder mal schwache Chancenverwertung. Allein Sören Bertram hätte noch mindestens zwei weitere Treffer erzielen können, etwa als er nach 22 Minuten freistehend daneben zielte. Entsprechend niedergeschlagen war der Angreifer im Anschluss an die Partie: "Es ist mega bitter. Wir hätten 3:0 oder 4:0 führen müssen." Zudem zeigte sich Bertram überaus selbstkritisch: "Ich ziehe mir die Niederlage an. Mindestens einen weiteren Treffer muss ich machen – das erwarte ich auch von mir. So eine Chance wie in der 22. Minute habe noch nie vergeben." So aber sei das Spiel ein "Spiegelbild der Hinrunde" gewesen, wie Bertram bemerkte.
Denn die schwache Chancenverwertung zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Spielzeit – und ist ein Grund, warum der FCM nach 21 Spieltagen nur Mittelmaß ist. Auf Wollitz wartet in den nächsten Tagen viel Arbeit: "Es gibt es sehr viel zu besprechen", kündigte er an. Auch die viel diskutierte Mentalität wird ein Thema sein: "Die Körpersprache war nach dem Rückstand nicht gut." Besser machen können es die Mannen von Wollitz am kommenden Samstag beim starken Aufsteiger aus Mannheim.