Nach Bayern-Pleite: Bayreuth steigt vorzeitig in die 3. Liga auf

Mit der SpVgg Bayreuth steht der erste, rechnerisch sichere Aufsteiger in die 3. Liga fest. Die Oberfranken haben sich die vorzeitige Meisterschaft in der Regionalliga Bayern am Freitagabend auf dem Sofa gesichert, weil die U23 des FC Bayern München überraschend deutlich mit 0:4 gegen Wacker Burghausen unterlag. Bei nur noch einem ausstehenden Spiel kann der FCB die Spielvereinigung angesichts eines Rückstands von fünf Punkten nun nicht mehr einholen.

Zuletzt vor 32 Jahren im Profifußball

Mit der 3. Liga betritt die SpVgg Bayreuth Neuland, ein unbeschriebenes Blatt im Profifußball sind die Oberfranken aber nicht: Zwischen 1974 und 1990 verbrachte der Klub insgesamt zwölf Jahre in der 2. Bundesliga und steht damit immerhin auf Platz 30 der ewigen Zweitliga-Tabelle – vor Vereinen wie dem 1. FC Kaiserslautern oder Hansa Rostock. 32 Jahre nach dem Abstieg und dem zwischenzeitlichen Absturz in die Oberliga (2008-2014) meldet sich die Spielvereinigung nach einer bärenstarken Saison in der Regionalliga Bayern nun zurück.

Die Zahlen: 29 Siege aus 36 Spielen, 99 Tore und gerade mal 33 Gegentore. Auswärts blieb Bayreuth als einziges Team ungeschlagen (50 Punkte aus 18 Spielen). Bis auf fünf Ausnahmen standen die Oberfranken immer an der Tabellenspitze, seit Mitte September ist der Klub durchgehend Spitzenreiter und reihte zwischen Ende Oktober und Anfang April zwölf Siege in Folge aneinander.

Mitte April gewann die Mannschaft von Trainer Timo Rost auch das direkte Duell gegen Verfolger Bayern München II vor über 10.000 Zuschauern (Rekordkulisse in diesem Jahrtausend) deutlich mit 4:0 und distanzierte den Drittliga-Meister von 2020 damit vorentscheidend. Sowohl in der Hin- als auch in der Rückrundentabelle sind die Altstädter Erster – und liegen satte 28 Punkte vor Vorjahresmeister 1. FC Schweinfurt. Als bayrischer Amateurmeister sind die Unterfranken außerdem für den DFB-Pokal qualifiziert.

Aufstiegstrainer Rost nach Aue?

Großen Anteil am Aufstieg hat ohne Frage Ex-1860-Stürmer Markus Ziereis, der 20 Tore erzielte. Topscorer ist Alexander Nollenberger mit 13 Treffern und 14 Vorlagen. Auch Trainer Timo Rost ist einer der Erfolgsgaranten: Binnen drei Jahren formte der frühere Bundesliga-Stürmer aus einem Team, das abgeschlagen Letzter in der Regionalliga Bayern war, einen Aufsteiger. Ob der 43-Jährige allerdings auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird, ist fraglich. Zwar hat sich sein auslaufender Vertrag durch den Aufstieg automatisch verlängert, allerdings soll er sich angeblich bereits mit Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue einig sein. Sowohl Rost selbst als auch die Spielvereinigung dementierten das aber zuletzt. In Kürze dürfte Klarheit herrschen.

Neben Arbeiten am Kader stehen in der bevorstehenden Sommerpause aber auch Maßnahmen am Stadion an. Das 1967 errichtete Hans-Walter-Wild-Stadion fasst zwar bis zu 21.500 Zuschauer, besitzt aber weder Rasenheizung noch eine Flutlichtanlage. Gerade Letzteres muss aber schon zum Start der neuen Saison installiert sein, sonst droht ein Umzug etwa ins Steigerwaldstadion im thüringischen Erfurt.

Unterdessen wird sich am Samstag auch das Aufstiegsrennen in der West-Staffel (Rot-Weiss Essen oder Preußen Münster) entscheiden, zudem wird die SV Elversberg den Aufstieg aus der Regionalliga Südwest rechnerisch perfekt machen. Den vierten Aufsteiger werden aller Voraussicht nach der BFC Dynamo als Meister der Nordost-Staffel und der VfB Oldenburg als Sieger im Norden in zwei Relegationsspielen am 28. Mai und 4. Juni ausspielen.

   

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