Nach acht Jahren: Osnabrück kehrt in die 2. Liga zurück
Der VfL Osnabrück ist wieder da! Acht Jahre nach dem bitteren Abstieg aus der 2. Bundesliga dürfen sich die Lila-Weißen wieder Zweitligist nennen. Durch den 2:0-Sieg gegen den VfR Aalen – dem sechsten Erfolg in Serie – und der gleichzeitigen Niederlage des SV Wehen Wiesbaden in Jena (1:3) ist die Rückkehr in die 2. Bundesliga vier Spieltage vor Saison perfekt.
14 Punkte Vorsprung
Spätestens nach dem 1:0 gegen Eintracht Braunschweig vor zwei Wochen stand der VfL mit einem Bein in der Tür zur 2. Bundesliga, nun ist er durchgegangen. Bei nur noch vier ausstehenden Spielen liegt Osnabrück satte 14 Punkte vor dem Relegationsplatz, der derzeit vom Halleschen FC belegt wird, und ist somit nicht mehr von einem der beiden direkten Aufstiegsplätze zu verdrängen.
Dass der Aufstieg verdient ist, darüber gibt es keine Zweifel: Mit 73 Punkten nach 34 Spielen führt Osnabrück die Tabelle souverän an, feierte am Samstag bereits den 21. Sieg in dieser Saison und stellt mit lediglich 23 Gegentoren die beste Abwehr der Liga. Lediglich dreimal mussten sich die Lila-Weißen geschlagen geben, seit dem fünften Spieltag steht der VfL – abgesehen von einem Spieltag – durchgehend an der Tabellenspitze und baute seine Führung in den vergangenen Wochen kontinuierlich aus.
Körber und Alvarez ragen heraus
Großen Anteil am Aufstieg hat ohne Frage Trainer Daniel Thioune, der aus dem VfL innerhalb weniger Monate einen Aufstiegskandidaten machte. Zur Erinnerung: Die vergangene Saison beendete der VfL mit nur 37 Punkten auf dem 17. Platz und schwebte dabei lange in Abstiegsgefahr. In dieser Serie hatte Osnabrück bereits zum Ende der Hinrunde mehr Punkte auf dem Konto. Immer wieder bewies Thioune ein goldendes Händchen bei Aufstellung und Auswechslungen, auch Rückstände brachten den künftigen Zweitligisten nicht aus der Ruhe: Aus den elf Spielen, in denen die Lila-Weißen ins Hintertreffen gerierten, holten sie noch 20 Punkte – so viele wie kein anderes Team.
Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragen vor allem Torhüter Nils Körber, der 17 (!) Mal zu Null blieb, und Marcos Alvarez, der elf Tore und sieben Vorlagen erzielte, heraus. Ob Hertha-Leihgabe Körber dem VfL erhalten bleibt ist noch offen. Der Vertrag von Alvarez hat sich nach Informationen von liga3-online.de durch den Aufstieg unterdessen automatisch verlängert. Auch sonst laufen die Planungen für die erste Zweitliga-Saison seit 2010/2011 auf Hochtouren. Schließlich soll es – anders als beim letzten Aufstieg vor neun Jahren – nicht direkt wieder zurück in die 3. Liga gehen. Dieses Mal wollen sich die Lila-Weißen in der 2. Bundesliga etablieren, mehr als zwei Zweitliga-Spielzeiten in Folge erlebte die Bremer Brücke zuletzt von 1990 bis 1993.