Nach Abstieg: Platzstürme in Cottbus und Stuttgart

Auf dramatische Weise mussten der FC Energie Cottbus und die Stuttgarter Kickers am letzten Spieltag den bitteren Abstieg in die Regionalliga hinnehmen. Als die Partien beendet waren, stürmten in beiden Stadien einige aufgebrachte Anhänger den Rasen und stellten die Spieler zur Rede, in Stuttgart wurden sie zum Teil von Vermummten attackiert. Polizei und Ordner mussten einschreiten.

Wollitz nimmt Spieler in Schutz und wird ausgepfiffen

Dramatischer hätte der letzte Spieltag im Abstiegskampf nicht laufen können. Bis kurz vor dem Abpfiff waren sowohl Cottbus als auch die Kickers gerettet, doch dann nahm das Schickal jeweils seinen Lauf. Innerhalb von nur zwei Minuten gab Cottbus gegen Mainz II eine Führung aus der Hand und ging als Verlierer vom Platz. Da Wiesbaden und Bremen II ihre Spiele zeitgleich gewinnen konnten, war der erstmalige Abstieg der Lausitzer in die Viertklassigkeit besiegelt. Zunächst herrschte Totenstille im Stadion der Freundschaft, dann ergriff Trainer Pele Wollitz das Mikro und sprach zu den Fans. "Ihr habt den Abstieg nicht verdient – es tut mir von Herzen Leid. Die Spieler können aber nichts dafür." Nach der letzten Aussage folgte ein gellendes Pfeifkonzert, wenig später liefen die ersten Anhänger auf den Rasen. Mit Sprechchören forderten sie den Rücktritt von Vereinschef Wolfgang Neubert und des Präsidiums. "Die Fans waren genauso enttäuscht, sauer, traurig wie wir. Sie wollten nur ihren Frust loswerden und haben uns ein paar Takte erzählt, das ist absolut nachvollziehbar. Es gab dann sogar tröstende Worte", hatte Fabio Kaufmann Verständnis für den Platzsturm. Die Polizei marschierte zwar auf, musste aber nicht eingreifen. Als die Spieler anschließend zur Fantribüne kamen, gab es aufmunternden Applaus, es blieb friedlich.

SVK-Fans attackieren Spieler

Anders sah die Lage zeitgleich in Stuttgart aus. Als die Partie gegen Chemnitz in Degerloch abgepfiffen wurde, war der SVK zunächst noch gerettet. Doch ein Last-Minute-Tor des SV Wehen Wiesbaden beim Spiel gegen Stuttgart II ließ die Kickers aufgrund der geringeren Anzahl an erzielten Toren in letzter Sekunde doch unter den Strich rutschen. Auch hier entlud sich der Frust der Fans in einem Platzsturm, der allerdings weniger friedlich verlief als in Cottbus. Vermummte liefen auf den Rasen und griffen Spieler wie Sandro Abruscia oder Markus Mendler tätlich an. Darüber hinaus provozierten sie zum Teil die mitgereisten Fans aus Chemnitz, sodass einige CFC-Anhänger ebenfalls auf den Platz liefen. Ordner und Polizei schritten aber ein und brachten die Situation wenig später unter Kontrolle. Teilweise gab es zwar auch aufmunternde Worte für die Spieler, dennoch muss der SVK genau wie Energie Cottbus mit einer empfindlichen Geldstrafe seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rechnen.

 

 

   
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