Nach 5:1 in Bielefeld: Hallescher FC auf dem aufsteigenden Ast

Diese Antwort hat gesessen! Nach dem ärgerlichen 0:3-Heimauftakt gegen den Chemnitzer FC, wollte der Hallescher FC bei der Auswärtspremiere in Bielefeld etwas Wiedergutmachung leisten. Dass am Ende gegen den Aufstiegsaspiranten ein 5:1 auf dem Papier stand, hatte allerdings niemand erwartet, schon gar nicht, nachdem man nach knapp 30 Minuten bereits mit 0:1 hinten lag. Der Kantersieg nun bot nicht nur ein Spektakel für die mitgereisten Fans, sondern war auch die erste Vorstellung des „schlafenden Riesen HFC“. Bei aller Bodenhaftung: Ein Team wie Bielefeld besiegt man nicht im Vorbeigehen mit 5:1, schon gar nicht auswärts nach einem empfindlichen Auftaktdämpfer.

Osawe als neuer Sembolo?

Und so offenbarte der HFC am Wochenende, was ihn bereits in der Rückrunde der Vorsaison ausgezeichnet hatte: Der Anzug des „Underdogs“ steht ihm besser als die Schärpe des Favoriten. Denn trotz feiner Techniker und kreativer Spieler liegt es dem HFC weniger, das Spiel selbst aufzubauen. Man will ungemütlich sein, auch mal etwas tiefer stehen und mit schnellen Spielern wie Gogia, Bertram, Aydemir oder Doppeltorschütze Osawe in die Lücken stoßen, die der Gegner im eigenen Spielaufbau reißt. Gerade Osawe spielte in den wenigen Minuten nach seiner Einwechslung eine überragend effiziente Partie. Zwar traf auch Flügelmann Sascha Pfeffer zum immens wichtigen Ausgleich vor der Halbzeitpause, trotzdem bietet Osawes Physis einen Einsatz als „neuer Sembolo“ auf dem Flügel förmlich an. Der Kongolese hatte in der Rückrunde der Vorsaison als Goalgetter für Furore gesorgt, nun ist es der junge Brite, der als letzter Neuzugang den Weg an die Saale gefunden hatte, nachdem er bei Probetrainings in Rostock durchgefallen war. So schlugen Köhler und Manager Kühne zu und Osawe dankte es ihm mit zwei engagierten Partien von der Bank gegen Aue und Chemnitz und nun mit seinem Tordebüt gegen Bielefeld.

Verteidigung wieder nicht sattelfest

Doch nicht nur Osawe konnte am Wochenende überzeugen. Auch Innenverteidiger Marcel Franke zeigte Torjägerqualitäten, erzielte das 3:1 selbst und war auch am 2:1-Eigentor der Bielefelder mittendrin aktiv beteiligt. Frustentladung nach der stetigen Verteidiger-Kritik beim HFC? Zumindest zum Teil, denn bei aller Freude am Sonnabend, sah die HFC-Hintermannschaft beim 0:1 der Arminen erneut erschreckend passiv aus. Und auch insgesamt war das Verteidigungsverhalten erneut durchaus ausbaufähig, sodass auch nach fünf Toren und einem Sprung von Platz 20 auf Platz 8 noch einiges an Trainingsarbeit auf den HFC zukommt. Erst recht, weil nun mit den Partien gegen Köln und in Duisburg in einer englischen Woche nicht nur Technik, sondern kurz nach Saisonbeginn auch Ausdauer gefragt sein wird. Trotzdem: Der HFC ist auf dem aufsteigenden Ast!

FOTO: Marcus Bölke

   

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